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Einmal noch Rossi schauen - Fans stürmen Spielberg

Valentino Rossis letzter MotoGP-Auftritt in Österreich lockt die Fans an.

Einmal noch Rossi schauen - Fans stürmen Spielberg Foto: © GEPA

Eine Woche nach dem Steiermark- geht mit dem Österreich-Grand Prix in Spielberg Teil zwei des Motorrad-WM-Doppels 2021 in Österreich über die Bühne.

Sieben Tage nach seinem Premierenerfolg in der MotoGP gehört Spaniens Shooting-Star Jorge Martin auch am Sonntag (14.00 Uhr) wieder zu den Favoriten. Ein guter Teil der deutlich größeren Fan-Schar kommt aber vor allem aus einem Grund: Einmal noch ist Valentino Rossi live auf der Strecke in Österreich zu sehen.

Der neunfache Weltmeister und 42-jährige Motorrad-Superstar hat vor einer Woche mit der Ankündigung, am Jahresende nach 26 Jahren seine aktive Karriere zu beenden, für Aufsehen und Niedergeschlagenheit bei seinen vielen Fans gesorgt.

45.000 Zuschauer sind zum Finnland-Ersatzrennen gekommen, in dem Rossi seine Abschiedstournee mit Platz 13 einläutete. Zum angestammten Österreich-Termin nun werden es deutlich mehr Fans sein, viele haben nach dem vorjährigen Corona-Bann ihre Tickets behalten. Als 2019 zuletzt Zuschauer bei der MotoGP erlaubt waren, stürmten fast 200.000 den Spielberg.

MotoGP führt Verwarnung für Verhalten während Rennen ein

Dieses Wochenende nicht dabei sind der von Yamaha gesperrte Maverick Vinales (ESP) sowie Lorenzo Savadori. Der italienische Aprilia-Pilot hat sich beim spektakulären Feuer-Unfall vergangenen Sonntag den Knöchel gebrochen und wurde operiert.

Den neuerlichen Unfall in Kurve 3 ließen die MotoGP-Asse nicht auf sich beruhen. Die jüngsten drei Rennen in Österreich mussten allesamt nach Unfällen abgebrochen werden, meist war dabei Kurve 3 des Red Bull Rings zur heiklen Passage geworden. Im Vorjahr wäre dort Valentino Rossi fast von einem durch die Luft fliegenden Motorrad erschlagen worden, diesmal knallte Savadori in die am Boden liegende KTM des gestürzten Wild-Card-Fahrers Dani Pedrosa. Nicht auszudenken, wenn Savadori den Piloten und nicht das nach dem Crash lichterloh brennende Bike getroffen hätte.

Viele Fahrer wünschen sich seit längerem eine Art "Schikane" in der vorhergehenden Kurve 2. "Dani hatte sehr viel Glück, da unverletzt rauszukommen", sagte Miguel Oliveira. KTM-Testfahrer Pedrosa konnten zwar den Restart mit einem Ersatzmotorrad in Angriff nehmen und sogar Punkte holen, KTM-Sportchef Pit Beirer gestand aber ein: "Ein abgefackeltes Motorrad war nicht eingeplant."

Oliveira musste aufgeben, weil sich sein Reifen aufgelöst hatte. Zum Glück passierte das nicht bei Höchsttempo. Auch diese "Sicherheits-Baustelle" sollte es dieses Wochenende nicht mehr geben. Michelin hat reagiert und bringt neue Vorderreifen. Dritte Maßnahme: Ab sofort werden auch die Anzeigen "Ausrüstung" sowie "Warnung" bei grenzwertiger Fahrweise im Dashbord der Motorräder angezeigt, um die Piloten im Rennen zu informieren.

Hofmann: "Helden besser schützen, um nicht Tod ins Auge zu sehen"

Spielberg hatte vergangenen Sonntag jedenfalls schon wieder einen riesigen Schutzengel. Dass die MotoGP bei einem Topspeed von 362,4 km/h (zuletzt in Mugello) längst an ihre Grenzen stößt, ist offensichtlich. Auch Kurve 3, die langsamste Stelle des Red Bull Rings, wird aus deutlich über 300 km/h angebremst.

Entscheidender ist aber vermutlich die Streckenführung - und die ist auf dem Formel-1-Kurs in Spielberg nach Meinung Vieler nicht ideal für Zweiräder. Auch, weil die Kurven 1 und 3 bergauf führen und die Fahrer deshalb nicht sehen, was sie danach erwartet.

"Es gibt Layouts, die sind besser und sicher. Und es gibt solche, die bringen sowas hervor wie am Red Bull Ring", sagte der ehemalige GP-Pilot und Servus-TV-Experte Alex Hofmann nach den drei roten Flaggen in Österreich in Folge. Die Frage sei: "Wie können wir unsere Helden in Zukunft besser schützen, damit wir irgendwann nicht mehr dem Tod ins Auge blicken. Also dass die Jungs 'safe' sind, auch wenn alles schief geht."

Beim Österreich-GP ist auch wieder die MotoE, also die elektrische Serie, zu sehen. In der MotoGP wird der vierfache Saisonsieger Fabio Quartararo (Yamaha) bei 40 Punkten Vorsprung auf einen französischen Landsmann Johann Zarco (Ducati) Österreich auf jeden Fall als WM-Führender verlassen. Weltmeister Joan Mir (Suzuki) hat als Dritter schon 51 Punkte Rückstand.

Aus dem WM-Rennen ist nach seinem Sonntags-Aus wohl endgültig Oliveira. Die gute Nachricht ist: Die Schmerzen in der verletzten Hand des KTM-Einser-Piloten werden weniger. Der portugiesische Vorjahressieger hofft, am Sonntag den Ducatis Paroli bieten zu können.

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