Dass Lewis Hamilton ausgerechnet vor seinem Heim-Grand-Prix in Großbritannien dem bislang größten Fan-Event der Formel 1 in der Innenstadt von London ferngeblieben ist, sorgt für viel Unverständnis im Formel-1-Zirkus.
Offiziell nahm sich der dreifache Weltmeister aufgrund des "intensiven WM-Kampfs" eine Auszeit, wie Motorsport-Chef Toto Wolff erklärte. Die britische "Daily Mail" glaubt hingegen, die wahren Hintergründe für die Absenz Hamiltons zu kennen.
Unmittelbar nach dem emotionalen Grand Prix von Aserbaidschan, wo es zwischen Hamilton und WM-Rivale Sebastian Vettel krachte, lud der Deutsche zur Feier seines 30. Geburtstags in die Schweiz ein. Unter den Gästen befand sich auch Wolff, was Hamilton äußerst missfallen haben soll.
Ricciardo: "Ich verstehe es nicht"
Laut "Daily Mail" sei das Verhältnis zwischen Hamilton und dem Team seit Wolffs Party-Besuch angespannt und soll auch dazu geführt haben, dass der britische F1-Star nicht am Fan-Event in London teilnahm. Zudem wird vermutet, dass Mercedes an einer Verpflichtung von Vettel interessiert sei, der noch über keinen neuen Vertrag bei Ferrari verfügt.
Fahrer-Kollegen können die Entscheidung Hamiltons am Mittwoch nicht nachvollziehen. "Ich persönlich verstehe es nicht, aber ich weiß nicht, ob es persönliche Gründe hat oder nicht", meint Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo gegenüber "Sky Sports".
Ricciardo versucht, an sein Heimrennen in Australien immer positiv heranzugehen: "Ich weiß, dass ein Rennen in der Heimat hektisch sein kann. Ich versuche mir einen Spaß daraus zu machen, auch wenn immer viel los ist. Wir werden sehen. Ich bin mir sicher, dass er eine Antwort geben wird."
Seitenhieb von McLaren-Boss Zak Brown
Teamkollege Valtteri Bottas macht sich über die Gründe für Hamiltons Fernbleiben keine großen Gedanken: "Es ist seine Entscheidung. Wenn du glaubst, eine Pause zu brauchen, dann musst du dir eine Pause nehmen. In Silverstone ist er dann wieder dabei."
Deutlich hämischer fällt der Kommentar von McLaren-Direktor Zak Brown aus. "Wir sind sehr stolz darauf, mit Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne zwei Fahrer zu haben, die es verstehen, sich für ihre Fans besonders ins Zeug zu legen", hält er mitsamt Zwinker-Smiley auf Twitter fest.
100.000 Fans wohnten dem Fan-Fest rund um den Londoner Trafalgar Square bei. "Es war sehr besonders, sie haben die ganze Innenstadt für uns abgesperrt", freute sich WM-Leader Vettel, der überraschend viel Zuspruch vom britischen Publikum bekam.
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