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Verstappen/Perez-Streit: Ricciardo der lachende Dritte?

In Abu Dhabi schien es so, als wäre zwischen Verstappen und Perez wieder alles gut. Der Weltmeister will seinen Teamkollegen aber loswerden.

Verstappen/Perez-Streit: Ricciardo der lachende Dritte? Foto: © getty

Am Mittwochvormittag wurde die Rückkehr von Daniel Ricciardo zu Red Bull Racing offiziell (HIER nachlesen >>>).

Der 33-jährige Australier nimmt künftig die Rolle Test- und Ersatzfahrer des Weltmeister-Rennstalls ein, zudem soll er bei kommerziellen Aktivitäten eingesetzt werden, ließ Motorsportdirektor Helmut Marko bereits mehrfach durchblicken.

"Für mich persönlich ist es sehr reizvoll, für das beste Team der Formel 1 meinen Beitrag zu leisten, während ich gleichzeitig etwas Zeit habe, meine Akkus aufzuladen und mich neu zu fokussieren", erklärt Ricciardo die Gründe seines Comebacks bei Red Bull.

Dass der sympathische "Honey Badger" allerdings nur als dritter Pilot zurückkehrt, ist offenbar nicht gänzlich in Stein gemeißelt. Denn der beim Grand Prix von Brasilien entfachte Streit zwischen Max Verstappen und Sergio Perez ist anscheinend immer noch nicht beigelegt.

Aussprache nach Brasilien

Nach dem Rennen in Interlagos, bei dem Verstappen eine Teamorder missachtete und Perez zu Rennende nicht mehr vorbeiließ, kam es zur Aussprache zwischen den Teamkollegen.

Stein des Anstoßes war ein absichtlich herbeigeführter Unfall des Mexikaners im Qualifying zum Grand Prix von Monaco im vergangenen Mai, der Verstappen bis zuletzt sauer aufstieß.

Dem Niederländer blieb es dadurch verwehrt, seine schnellste Runde zu beenden, mit der die Pole-Position möglich gewesen wäre. So startete Perez vor ihm und holte später den Rennsieg.

Perez-Papa schießt gegen Verstappen

Beim Saisonabschluss-Rennen in Abu Dhabi schien wieder alles eitel Wonne zu sein, lobte Perez nach dem Qualifying die Unterstützung seines Teamkollegen, nur um während des Rennens am Funk lautstark zu monieren, dass Verstappen seiner Ansicht nach zu langsam fuhr.

Der Niederländer war im Gegensatz zu Perez auf einer Einstopp-Strategie unterwegs, der mexikanische Routinier beendete das Rennen und somit auch die WM schließlich hinter Vize-Champion Charles Leclerc.

Nach dem Grand Prix legte Antonio Perez, der Vater des Red-Bull-Piloten, gegen den zweifachen Weltmeister nach: "Max spürt heute schon den Atem von Checo in seinem Helm", sagte er gegenüber "esto.com.mx". "Er hat noch nie einen ähnlichen Teamkollegen gehabt, die anderen waren viel schlechter."

Antonio Perez schoss weiter gegen Verstappen: "Checo gewinnt Rennen, die Max nicht gewinnen kann - die wirklich schwierigen Rennen!" Damit spricht er eben jenen Triumph in Monaco oder den Sieg in Singapur an.

Verstappen will Ricciardo statt Perez

Das Tischtuch zwischen Verstappen und Perez scheint zerschnitten. Ein Abgang des Niederländers ist ausgeschlossen, dafür könnte es Perez aber an den Kragen gehen. Zwar verlängerte dieser seinen Vertrag ausgerechnet in Monaco bis 2024, der absichtliche Quali-Unfall könnte den Verantwortlichen aber als Kündigungsgrund dienen.

Und: "Sport1"-Informationen zufolge wünscht sich Verstappen ausgerechnet Daniel Ricciardo als Teamkollegen zurück. Schon zwischen 2016 und 2018 war dem der Fall, doch dann verließ der Australier das Team in Richtung Renault/Alpine, da er sich von Red Bull benachteiligt fühlte.

Aber die beiden verstehen sich prächtig, zeigten das auch zuletzt in Abu Dhabi. Red Bull Racing steht jedenfalls ein unruhiger Winter bevor.

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