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Hamilton bekommt Rückendeckung von Fahrer-Kollegen

Der Brite war über Strafen gegen ihn sauer, Verstappen und Leclerc verstehen ihn:

Hamilton bekommt Rückendeckung von Fahrer-Kollegen Foto: © getty

Nach den beiden Fünf-Sekunden-Strafen für Start-Proben in einem unerlaubten Bereich vor dem Grand Prix von Russland in Sotschi witterte Lewis Hamilton fast schon eine Verschwörung der Regelhüter gegen seine Person (HIER nachlesen>>>).

Er meinte, sein übermächtiges Mercedes-Team werde andauernd kontrolliert. Die Regeln würden verändert, um die Rennen aufregender zu machen. "Es wirkt so, als müssten wir gegen Widerstände ankämpfen", schimpfte der WM-Spitzenreiter.

Auch Renndirektor Michael Masi bekam sein Fett weg: "Sind wir auf einer Wellenlänge? Ich denke nicht", ätzte Hamilton.

In seinen öffentlichen Stellungnahmen nach dem Rennen sah der Titelverteidiger kein Fehlverhalten bei sich. Als Lehre werde er sich künftig gegen die von ihm vermutete Willkür der Kommissare aber besser abzusichern versuchen - mit vertieftem Studium der Regeln. "Ich werde darauf achten, dass ich von jetzt an blitzsauber bleibe und ihnen keine weiteren Gründe liefere", versprach Hamilton.

Seine Fahrerkollegen zeigten Verständnis für Hamiltons Abrechnung. "Ich habe mir längst gesagt, dass ich an der Strecke die Kommissare zu meiden versuche. Sie im Hotel oder an der Bar zu treffen, ist nicht schlecht, aber an Rennwochenenden sollte man ihr Büro meiden", sagte Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Ferrari-Pilot Charles Leclerc meinte: "Eigentlich hat Lewis gar nicht so viel falsch gemacht über das Jahr."

Mercedes nimmt die Verantwortung auf sich

Mercedes' Chef-Ingenieur Andrew Shovlin betonte, man habe schon im Moment des Geschehens gewusst, dass die Regelhüter Hamiltons eigenwillige Platzwahl für die Startübungen nicht goutieren würden. Über Funk fragte Hamilton nach, ob er weiter vorne mit den Probestarts beginnen könne. Von seiner Crew bekam er das Okay dafür.

"Wir haben nicht ganz realisiert, wie viel weiter nach vorne er wollte", sagte Shovlin. "Wir haben den ersten Start nicht gesehen. Als wir den zweiten gesehen haben, haben wir schon gewusst, die werden das nicht mögen."

Die Mercedes-Mannschaft habe gedacht, Hamilton würde sich etwas näher innerhalb der erlaubten Zone positionieren, so dass die Rennleitung keine klare Strafe aussprechen kann. "Aber als wir die Position des Autos gesehen haben, war es keine große Überraschung, dass sie das nicht gutgeheißen haben."

Das Team übernahm demzufolge die Verantwortung und muss deshalb 25.000 Euro Strafe zahlen. Hamilton blieb von zusätzlichen Strafpunkten in seiner Sünderkartei nach dem Mercedes-Protest verschont. Mit acht Zählern führt er aber auch diese Statistik an und hat vorerst nur wenig Raum für weitere Regelbrüche.

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