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Mercedes wundert sich über Tsunoda

Die kuriose Szene des AlphaTauri-Piloten macht Toto Wolff sprachlos.

Mercedes wundert sich über Tsunoda Foto: © getty

So nah dran am Sieg wie in Zandvoort war Mercedes in dieser Saison wohl noch nie. 

Am Ende des Niederlande-GP müssen sich die Silberpfeile mit Rang zwei für George Russel und Platz vier für Lewis Hamilton, der kurz vor Schluss des Rennens geführt hat, begnügen. Ergebnis des Niederlande-GP >>>

Auch, weil Yuki Tsunoda auf kuriose Weise ein virtuelles Safety Car verursachte, was wiederum Max Verstappen in die Karten spielte. Vor dem virtuellen Safety Car war der Niederländer auf einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs und hätte sich an Russell und Hamilton vorbeikämpfen müssen. So war der Vorteil für Mercedes futsch. 

Teamchef Toto Wolff zeigt sich im "Sky"-Interview über die Tsunoda-Aktion - er blieb nur wenige Meter nach der Boxenausfahrt liegen - "sprachlos": "Die Entscheidungen der Rennleitung waren absolut auf den Punkt. Es hat einfach ein Auto ein Safety-Car verursacht, das gar nicht mehr hätte da sein sollen."

ORF-Experte Alexander Wurz meint zu der Szene: "Das hat Hamilton die Chance auf den Sieg gekostet. Die Wahrscheinlichkeit, dass er gewinnt, war gering. Aber sie war da."

Hamilton entschuldigt sich

Endgültig dahin war Hamiltons Chance auf den Sieg, als 26 Runden vor Schluss das Safety Car nach dem Ausfall von Valtteri Bottas auf die Strecke musste. Diesmal holten sich nur Verstappen und Russell neue Soft-Reifen - Hamilton war in Front. Bei Freigabe des Rennens benötigte Verstappen aber nur wenige Sekunden, um wieder ganz nach vorne zu fahren. Hamilton wurde in weiterer Folge auch von Russell und Leclerc überholt und ärgerte sich am Funk maßlos über die Strategie.

"Die Emotionen waren bei mir so hoch. Da muss ich mich ein bisschen entschuldigen beim Team", meint Hamilton.

"Sorry, dass es nicht funktioniert hat. Wir haben getan, was wir in der Früh besprochen haben. Wir sind ein Risiko gegangen und es hat nicht hingehaut", entschuldigt sich andererseits Wolff.

Wolff: Strategie war "ein Fehler"

Der Teamchef erklärt im ORF in Hinblick auf die Strategie: "Wir sind das Risiko eingegangen, weil Lewis vorne war. Der Reifen war fünf Runden alt, der Medium, und so wie der eingebrochen ist gegen den Soft, haben wir nicht erwartet." Wolff mus zugeben: "Das war mit Sicherheit ein Fehler."

Unterm Strich sei es aber "absolut wert" gewesen, das Risiko einzugehen. Auch für Hamiltons Ärger hat der Wiener Verständnis:

"Wir sind der Mistkübel des Fahrers. Du sitzt (als Fahrer, Anm.) da drinnen, verlierst gerade dein Rennen, und dann musst du einfach diese Auskotzerei nehmen. Zwischen uns passt überhaupt kein Blatt Papier", versichert Wolff. 

Mercedes war schnell genug für den Sieg

Mit etwas Abstand zum Rennen kann auch Hamilton das Positive sehen. Der siebenfache Weltmeister ist der Meinung, der Mercedes sei schnell genug für den Sieg gewesen. 

"Das Auto war bis zum Safety-Car so gut, die Boxenstopps waren fantastisch", meint Hamilton, dass man ohne das Safety-Car am Ende wohl gegen Red Bull um den Sieg gekämpft hätte. 

Fast restlos zufrieden ist nach Platz zwei George Russell: "Es ist großartig hier auf dem Podium zu sein. Dieses Ergebnis gibt uns eine Menge Selbstvertrauen für die Zukunft."

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