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Endet Vettels "Heim-Fluch" in Hockenheim?

Lokalmatador hat mit Hockenheim Rechnung offen. Keine Schadenfreude wegen Hamilton:

Endet Vettels Foto: © getty

"Zu dieser Strecke habe ich ein ambivalentes Verhältnis", sagt ausgerechnet Sebastian Vettel.

Der Ferrari-Pilot ist nur rund 50 Kilometer von der Rennstrecke in Hockenheim entfernt in Heppenheim aufgewachsen. Gewonnen hat Vettel bei fünf Starts auf seiner Heim-Strecke aber noch nie.

Am Sonntag (15:10 Uhr im LIVE-Ticker) könnte der vierfache Weltmeister diesen schwarzen Fleck auf seiner Sieges-Landkarte beseitigen. Die Ausgangsposition könnte mit Startplatz eins nicht besser sein.

"Dass es hier, wenige Minuten von meinem Geburtsort entfernt, mit der Pole Position geklappt hat, bedeutet mir sehr viel", sagt Vettel nach dem Qualifying.

Mit einer fulminanten Schlussrunde, der in 1:11,212 Minuten schnellsten, die jemals auf diesem Kurs gedreht wurde, holte der 31-Jährige seine insgesamt zweite Pole am Hockenheimring. Vettel sprach danach von "einem der schönsten Momente" in seiner Karriere.

Noch schöner wäre wohl nur ein Sieg auf seiner Heim-Strecke. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das Rennen am Sonntag irrelevant ist. Es ist wichtig für mich und bedeutet mir viel", sagt Vettel gegenüber "Sky Sports F1".

Vettel: "Es ist eine Freude, dieses Auto zu fahren"

Unter Druck setzen lassen will sich der 31-Jährige nicht, auch wenn die Hoffnungen zigtausender deutscher Fans auf ihm ruhen. "Ich stresse mich deshalb nicht. Ich denke, es ist wichtig, das Momentum zu nutzen. Wir versuchen die Dinge zu kontrollieren, die wir können."

Die Voraussetzungen dafür scheinen bei Ferrari vor dem Grand Prix bestens zu sein. Die Veränderungen, die die Scuderia von Freitag auf Samstag am SF71H vorgenommen hat, wirkten sich mehr als positiv aus.

"Es ist eine Freude, dieses Auto zu fahren", schwärmt Vettel nach dem Qualifying. "Man muss es genießen können und Spaß haben. Wenn ich im Auto sitze, nehme ich es locker und wenn ich eine Runde fahre, denke ich an nichts anderes. Es kann stressig sein, aber es kann auch ein großartiges Gefühl sein. An manchen Tagen fühlst du es schon in der ersten Runde, dass du etwas hast, mit dem du spielen kannst. Du fährst auf die Strecke und merkst, dass du ein gutes Blatt auf der Hand hast."

Hamilton-Panne: Keine Schadenfreude bei Vettel

Ob Rot auch am Sonntag Trumpf ist, wird sich erst weisen. Dass WM-Konkurrent Lewis Hamilton nach einem Defekt nur von Startplatz 14 aus ins Rennen geht, erhöht Vettels Chancen auf seinen ersten Erfolg in Hockenheim jedenfalls zweifelsohne.

Von Schadenfreude nach der Mercedes-Panne ist beim Ferrari-Piloten aber keine Spur. "Man wünscht niemandem etwas Schlechtes, keine technischen Probleme oder Pech. Das kann jedem passieren. Deshalb war es schade, als er raus war - das meine ich auch so. Aber letztendlich schaut man auf sich selbst und auf sein eigenes Rennen. Für mich ist das nicht wichtig", sagt Vettel.

Der Deutsche äußert sogar leise Zweifel an der Konkurrenzfähigkeit der Ferraris. "Im Rennen sind wir normalerweise schneller als im Qualifying, aber die Strecke war am Samstag kühler, vielleicht waren wir auch deshalb schneller. Wir müssen sehen, wie das Wetter im Rennen wird, aber ich bin zuversichtlich. Trotzdem können viele Dinge passieren."

In der WM führt Vettel vor dem Rennen am Sonntag mit acht Punkten vor dem amtierenden Weltmeister.

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