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Aus in Q1! Hamilton: "Das Auto war unfahrbar"

Der siebenfache Weltmeister erklärt sein erstes Q1-Aus seit 2017:

Aus in Q1! Hamilton: Foto: © getty

2021 nach einem höchst dramatischen Grand Prix von Saudi Arabien noch Sieger, 2022 bereits in Q1 ausgeschieden.

Lewis Hamilton musste im Qualifying in Jeddah eine der wohl bittersten Momente seiner illustren Karriere hinnehmen. Zum ersten Mal seit 2009 überstand der Brite die erste Qualifying-Session aus eigener Kraft nicht, Startplatz 16 ist für die Verhältnisse eines siebenfachen Weltmeisters schlichtweg miserabel.

Zwar kämpft Mercedes, in den vergangenen acht Jahren immerhin durchwegs Konstrukteurs-Weltmeister, nach den großen Regeländerungen mit zahlreichen Problemen. Doch ein Scheitern in Q1 ist für das erfolgsverwöhnte Team inakzeptabel.

Noch am Funk entschuldigte sich Hamilton bei seinem Team: "Es tut mir leid, Jungs." Wenig später erklärt der 37-Jährige gegenüber "Sky" die Gründe für sein frühzeitiges Aus: "Ich hatte Probleme mit der Balance. Wir stehen nicht dort, wo wir sein wollen, das Setup hat nicht gepasst."

Wolff: "Wir schwimmen da aber sowieso im Niemandsland"

Auf der Suche nach dem richtigen Setup scheint die Crew des letztjährigen WM-Zweiten sich völlig verzockt zu haben. Man sei womöglich "zu weit" gegangen, erklärt Hamilton. "Dann war das Auto unfahrbar. Es ist so nervös", sagt der Mercedes-Pilot weiter, der noch während Q1 über Funk konstatierte, er könne nicht mehr herausholen.

Motorsport-Chef Toto Wolff klärt nach dem Qualifying auf: "Auf der Seite von Lewis haben sie ein Experiment probiert, dass richtig ins Auge gegangen ist. Die Margen sind so gering. Er hatte überhaupt keinen Grip auf der Hinterachse und dann bist du sofort weg vom Fenster."

Man hätte sich diese Spielchen "sicher sparen können, wir schwimmen da aber sowieso im Niemandsland", erkennt Wolff an, der die Hoffnung auf eine bessere Platzierung im Rennen am Sonntag nicht aufgibt: "Ich denke schon, dass er morgen weiter nach vorne kommen wird."

"Jetzt kommt der Punkt, wo wir uns wirklich zusammenreißen müssen"

Der Österreicher stellt jedoch einmal mehr fest, dass es Mercedes heuer "einfach an Pace fehlt. Jetzt kommt der Punkt, wo wir uns wirklich zusammenreißen müssen. Das ist nicht so, wie wir es uns vorstellen", ist der 50-Jährige um eine Trendumkehr bemüht.

Die Leistung von George Russell, der noch hinter Alpine-Pilot Esteban Ocon Sechster wurde, sei "okay" gewesen. "Wir haben in Q3 immer einen Reifen weniger. Wenn du nur einen Soft für die letzte Session hast, dann bist du auch um die zwei, drei Zehntel hinten", sagt Wolff.

Russell sei "nicht schlecht unterwegs" gewesen, "war eineinhalb Zehntel schneller als in der Runde davor." Schlussendlich sei das jedoch egal, "weil du endest trotzdem irgendwo zwischen Verstappen und Ocon", meint der Motorsport-Chef, der erneut fordert: "Das macht die Sache auch nicht besser – es ist jetzt Zeit, aufzuwachen."

Wolff sicher: Werden wieder konkurrenzfähig sein

Nach dem Auftakt-GP in Bahrain meinte Wolff noch, dass es womöglich bis Imola dauere, ehe Mercedes wieder im Spitzenfeld mitfahren kann. Derzeit macht es allerdings nicht den Anschein, als ob der Dauer-Weltmeister bei der vierten F1-Station der Saison tatsächlich wieder mit Ferrari und Red Bull mithalten könnte.

Ob Wolff sich darüber Sorgen macht? Er winkt ab: "Sorgen habe ich die letzten zehn Jahre schon gehabt." Mercedes werde nun alles, "was man verändern kann, auch tun. Wir wollen zurückkommen", gibt sich der Österreicher kämpferisch.

Er erinnert an seine erste Saison in der Formel 1: "Wir hatten dieselbe Situation Anfang 2013, auch damals haben wir das Ruder herumgerissen und haben Rennen gewonnen. Das werden wir wieder tun", ist sich Wolff sicher, dass Mercedes bald wieder um Rennsiege fahren wird.

Hamilton: Werden versuchen, sein "Auto wieder gerade hinzustellen"

In Jeddah wird dies jedenfalls noch nicht möglich sein, nun geht es insbesondere bei Hamilton um Schadensbegrenzung.

Wolff deutet an, die Parc-Ferme-Regeln zu brechen, womit der Brite von der Boxengasse aus starten würde: "Es macht keinen Unterschied, von wo er startet", betont er. "Wir werden versuchen, das Auto wieder gerade hinzustellen und für morgen bessere Chancen zu haben."

Bei einem ähnlichen Rennverlauf wie 2021 ist für den siebenfachen Weltmeister trotzdem noch vieles drinnen.


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