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Verstappen vor Titel-Matchball: "Keinen Grund zur Eile"

Max Verstappen könnte bereits bei der Singapur-Rückkehr zum zweiten Mal Weltmeister werden. Eine "Eile" verspürt der Niederländer aber nicht.

Verstappen vor Titel-Matchball:

Wenn die Formel 1 am kommenden Wochenende zum ersten Mal seit 2019 wieder auf den Marina Bay Street Circuit in Singapur zurückkehrt, könnte sich Max Verstappen unter Umständen zum zweiten Mal die WM-Krone aufsetzen.

Am 2. Oktober, zwei Tage nach seinem 25. Geburtstag am Freitag, muss der Niederländer 22 Punkte mehr machen als Charles Leclerc und 13 mehr als sein eigener Red-Bull-Kollege Sergio Perez. "Es gibt keinen Grund zur Eile", gab er sich vorerst aber zurückhaltend.

"Ich denke nicht wirklich an die Meisterschaft, ich möchte nur ein positives Wochenende auf der Strecke haben und es Rennen für Rennen angehen", meinte das Geburtskind.

"Wir waren schon eine Weile nicht mehr in Singapur, daher wird es interessant zu sehen, wie sich die Strecke entwickelt hat", sagte Verstappen mit Blick auf das Nachtrennen unter Flutlicht. 2020 und 2021 wurde der Grand Prix aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. 2019 hatte Sebastian Vettel noch mit Ferrari gewonnen.

Gegner Ferrari: "Stehen sich selbst im Weg"

Verstappen führt in der WM-Wertung mit 116 Punkten Vorsprung auf Ferrari-Aushängeschild Leclerc, der Mexikaner Perez liegt 125 Punkte hinter ihm. 16 von 22 Rennen sind bereits absolviert - also knapp drei Viertel der Saison.

Damit Verstappen die Mission Titelverteidigung schon jetzt erfolgreich abschließen kann, dürfte Leclerc bei einem Verstappen-Sieg inklusive schnellster Runde nicht besser als Achter werden. Ohne den Zusatzpunkt darf der Monegasse aus Sicht von Verstappen maximal auf den neunten Platz kommen.

Allzu groß ist die Wahrscheinlichkeit für eine Titelfeier nach dem Rennen am Sonntag (ab 14 Uhr im LIVE-Ticker) somit nicht. Andererseits hat Ferrari in dieser Saison schon den einen oder anderen kapitalen Bock geschossen. "Der größte Helfer von Max und Red Bull Racing in dieser Saison war Ferrari", brachte es Sky-Experte Ralf Schumacher auf den Punkt. "Sie stehen sich selbst im Weg", urteilte Gerhard Berger über die Scuderia.

Dabei hatten die Italiener "zu Beginn der Saison ein Auto, das unserem überlegen war", wie Red-Bull-Berater Helmut Marko ausführte. In der Tat gewann Leclerc zwei der ersten drei Rennen, Verstappen dagegen fiel zweimal aus.

Verstappen übertrumpft Vettel und Co.

Schnell hatte sich das Blatt jedoch gedreht und der Titelverteidiger gab den Ton an. 12 Rennen hat das ehemalige "Wunderkind" heuer gewonnen, die vergangenen fünf in Folge. Insgesamt hält Verstappen bei 31 Siegen mit gerade einmal 25 Jahren - ein Rekordwert in dem Alter, genau wie seine 157 Grand-Prix-Starts.

Der Deutsche Vettel hatte zwar im gleichen Alter tatsächlich schon zwei WM-Pokale in der Tasche, brachte es bis zum 25. Geburtstag aber "nur" auf 22 Tagessiege. Bei den Siebenfach-Weltmeistern Lewis Hamilton und Michael Schumacher waren es 11 bzw. zwei Siege bei viel weniger Starts.

Was für Verstappen noch alles möglich ist, sollte er ähnlich lange in der Formel 1 fahren wollen wie Vettel, Hamilton oder Fernando Alonso, muss für die nachrückende Konkurrenz demzufolge fast beängstigend erscheinen. Weitere Titel und Triumphe sind wohl nur eine Frage der Zeit.

Nach Ansicht von Hamilton wäre ein sehr früher Titelgewinn in diesem Jahr nicht gut für die Formel 1. "Es ist nie toll, wenn eine Saison so schnell vorbei ist", sagte der Mercedes-Star und ergänzte: "Für dich als dieser eine Mensch ist es großartig, aber für den Sport ist es keine gute Sache."

Hamilton erlebte bei seinen insgesamt sieben WM-Titeln auch schon frühe Entscheidungen und sorgte mit den viele Jahre dominanten "Silberpfeilen" für Langeweile.

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