Lewis Hamilton gewinnt den Grand Prix von Ungarn!
Der Brite setzt sich am Start gegen Pole-Setter Nico Rosberg durch und verteidigt die Führung bis zum Ende. Damit übernimmt Hamilton erstmals in dieser Saison die WM-Führung. Er liegt nun mit 192 Zählern sechs Punkte vor seinem Mercedes-Teamkollegen.
Platz drei geht an Daniel Ricciardo im Red Bull vor Sebastian Vettel (Ferrari), Max Verstappen (Red Bull) und Kimi Räikkönen (Ferrari), der sich um acht Plätze verbessern kann.
Es war der 48. Sieg von Hamilton, dem damit in der Bestenliste nur noch drei Siege auf den zweitplatzierten Alain Prost fehlen.
Hamilton in der WM erstmals voran
In Führung liegt Rekord-Weltmeister Michael Schumacher aus Deutschland mit 91 Grand-Prix-Erfolgen.
"Der Verkehr war heute auch schwierig da draußen, aber ich bin so glücklich für das Team. Sie haben einen unglaubliche Job gemacht", spielte der Brite bei der Siegerehrung auf einige heikle Überrundungen an, die ihn etwas aufhielten.
In der bisher längsten Saison der Formel-1-Geschichte sind nun elf von 22 Rennen absolviert, die Halbzeit ist also überschritten. Hamilton (192 Punkte) liegt vor Rosbergs Heimrennen in Hockenheim in einer Woche sechs Zähler vor dem Deutschen (186).
Rosberg ging der Platz aus
"Das spielt aber keine Rolle so früh in der Saison", kommentierte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im ORF-Interview. Dritter ist Ricciardo (115), dahinter folgt das Ferrari-Duo Kimi Räikkönen (114) und Sebastian Vettel (110). Vettel wurde am Sonntag Vierter.
Für den deutsch-britischen Rennstall war es der erste Sieg in der mittlerweile drei Jahre alten Hybrid-Ära in Mogyorod bei Budapest. Rosberg konnte sich wenige Tage nach der Unterschrift unter seinen neuen Mercedes-Vertrag immerhin mit dem ersten Podestplatz in Ungarn trösten.
"Es ist am Ende auf den Start angekommen und da habe ich verloren. Mir ist der Platz ausgegangen", sagte der Deutsche.
"Der Start war alles"
Rosbergs Start war zwar nicht schlecht, auf den ersten Metern verlor er gegenüber dem neben ihm fahrenden Hamilton aber entscheidend. Danach waren die Positionen an der Spitze für 70 Runden bezogen. Der Abstand zwischen den Mercedes schrumpfte nur in den letzten Runden, und das auch nur vorübergehend.
Der dreifache Weltmeister Hamilton finalisierte seinen dritten Sieg en suite mit 1,977 Sekunden Vorsprung knapp, aber letztlich ungefährdet.
"Der Start war alles. Ich habe einen guten erwischt", meinte Hamilton knapp. Dabei wären die Mercedes beinahe von Ricciardo düpiert worden, der außen heranrauschte und in der ersten Kurve sogar kurz vor den Autos aus Brackley lag.
Red Bull kommt nicht ganz heran
Sein Manöver blieb allerdings unbelohnt, die Mercedes waren besser positioniert. Nach den ersten Boxenstopps wurden sowohl Hamilton als auch Rosberg plötzlich langsamer, Hamilton berichtete über das Körnen seines linken Vorderreifens. Ricciardo und Vettel holten dahinter auf.
Nach ein paar Runden schien der Gummi am Auto von Hamilton aber sauber zu laufen, von Auflösungserscheinungen war keine Spur.
"Wir haben von Anfang an die Reifen gemanagt. Vielleicht haben wir sie etwas zu viel gemanagt. Am Ende war die Pace plötzlich wieder da", sagte Wolff. Ricciardo konnte das Tempo, das er zu Beginn seines zweiten Stints gefahren war, dagegen nicht halten und fiel zur Mitte des Rennens ab.
Im Duell um Platz drei behielt er gegen Vettel um 0,674 Sekunden die Oberhand.
Räikkönen gegen Verstappen als Aufreger
Auch im zweiten Zweikampf zwischen Red Bull und Ferrari setzte sich ein Bolide des Getränkekonzerns durch, da der 18-jährige Barcelona-Sieger Max Verstappen Räikkönen auf den sechsten Rang verwies.
Der Finne, der von der 14. Startposition ins Rennen gegangen war, machte dank einer klugen Strategie acht Plätze gut und fuhr zudem die schnellste Runde.
Sein Tempo war höher als das des Niederländers, dennoch kam er an dem nicht vorbei und beschwerte sich über dessen Linienwahl.
"Ich habe Leute gesehen, die für viel weniger bestraft wurden", sagte der 36-jährige Finne. Verstappen bezeichnete seinen Fahrweise als normal.
"Alles war fair", meinte der Red-Bull-Jungspund und bekam von seinem Chef Helmut Marko Beistand. "Er hat nichts Unrechtes getan. Kimi hat die wesentlich besseren und schnelleren Reifen gehabt. Da muss er einen Weg finden", erklärte der Österreicher.