Valtteri Bottas ist in dieser Formel-1-Saison bislang vom Pech verfolgt.
Schon in China hatte der Finne den Sieg in der Hand, ehe eine Safety-Car-Phase den Triumph von Daniel Ricciardo ermöglichte.
Diesmal war das Auto von Bernd Mayländer zu seinen Gunsten auf der Strecke. In Runde 39 crashten die Red-Bull-Piloten ineinander, als Bottas in Führung lag, da Sebastian Vettel und Lewis Hamilton vor ihm die Reifen wechselten.
Und er behielt die Führung, weil er aus seinen Start-Reifen (Supersofts) alles rausholte und in der SC-Phase sofort auf gebrauchte Ultrasofts wechselte. "Je länger wir auf der Strecke bleiben, je größer wird die Chance auf ein Safety-Car. Und das ist dann auch passiert", analysiert Toto Wolff nach dem Rennen.
Danach verteidigte Bottas seine Führung gegen Vettel, der sich dann bei einem zu ungestümen Angriff verbremste und so auf Platz vier zurückfiel.
In der 49 Runde platzte jedoch der Traum vom ersten Saisonsieg - im wahrsten Sinne des Wortes. Bottas fuhr auf der langen Gerade über ein Autoteil, das den rechten Hinterreifen beschädigte. Wenige Momente später war der Ausfall nach Reifenschaden perfekt.
Fassungslos saß der Finne danach neben der Strecke. "Vielleicht brauche ich jetzt einfach zehn große Bier und danach geht es mir besser", versucht er die Sache anschließend mit Humor zu sehen.
Hamilton tröstet Teamkollegen: "Nehme ihn in den Arm"
Die Zeit für einen ausgedehnten Lokalbesuch wurde ihm von seinem Team gegeben. Alle Medientermine für Bottas in Baku wurden aufgrund des dramatischen Ausfalls gestrichen.
"Ich wusste zu keinem Zeitpunkt im Rennen, dass ich über ein Teil gefahren bin. Ich habe nichts gespürt oder gesehen", sagt Bottas während Mercedes-Aufsichtsratsboss Niki Lauda die Marshalls kritisiert: "Das Safety-Car war so lange draußen, da frage ich mich schon, warum das niemand beseitigt hat."
Am Ende steht für Bottas nach drei Podestplätzen der erste Ausfall der Saison. "Valtteri hätte den Rennsieg verdient. Er ist wirklich stark gefahren", versucht Wolff seinen Schützling zu trösten. Auch Teamkollege Lewis Hamilton hat Mitleid mit seinem Teamkollegen.
Unmittelbar nach dem Rennen ließ der Weltmeister sogar das restliche Podium warten, um Bottas aufzusuchen: "Er hat heute einen außergewöhnlichen Job gemacht und den Sieg wirklich verdient. Ich werde ihn in den Arm nehmen."
In zwei Wochen wartet die nächste Chance in Spanien, um zurückzuschlagen: "Ich werde das schon überstehen. Aber im Moment ist es unglaublich schmerzhaft. Ein kleines Teil kann dein ganzes Wochenende zerstören."
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