"In zwölf Jahren habe ich so etwas noch nicht gesehen"
Einer, der den Unfall aus nächster Nähe miterlebte, war Alan van der Merwe, der Fahrer des Medical-Cars. Er war gemeinsam mit Formel-1-Arzt Ian Roberts einer der Ersten an der Unfallstelle.
"In zwölf Jahren habe ich so etwas noch nicht gesehen. Ich habe noch nie so viel Feuer bei einem solchen Einschlag gesehen", sagt van der Merwe. "Wir brauchten einen Augenblick, um zu verstehen, was da passiert ist. Ich kann nicht sagen, ob es nur eine Sekunde war, aber das hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt."
Van der Merwe und Roberts konnten zunächst nichts tun, mussten mitansehen, wie sich Grosjean selbst aus dem lichterloh brennenden Auto befreite. "Es war eine Erleichterung, als er da rauskam und okay war", erzählt van der Merwe.
Grosjeans Visier "komplett geschmolzen"
Formel-1-Arzt Roberts erklärte bei "Sky": "Romain war natürlich sehr zittrig, und sein Visier war komplett (...) geschmolzen. Ich konnte ihm seinen Helm ausziehen, um zu checken, ob alles okay ist. Er hatte Schmerzen im Fuß und in seinen Händen", berichtet auch er von Verbrennungen.
VIDEO - So befreite sich Grosjean aus der Feuer-Hölle:
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
We are so thankful that Romain Grosjean was able to walk away from this. We did not need a reminder of the bravery and brilliance of our drivers, marshals, and medical teams, nor of the advances in safety in our sport, but we truly got one today#BahrainGP ???????? #F1 pic.twitter.com/z8OeTU5Nem
— Formula 1 (@F1) November 29, 2020
Hamilton: "Dankbar, dass die Leitplanke Grosjean nicht geköpft hat"
Die Erleichterung darüber, dass Grosjean verhältnismäßig glimpflich davongekommen ist, war allen Beteiligten in der Formel 1 anzumerken. Man ist sich bewusst, dass dieser Unfall weit schlimmer hätte ausgehen können.
"Ich bin so dankbar, dass Romain in Sicherheit ist", sagte Rennsieger Lewis Hamilton. "Das waren wirklich schockierende Bilder. Ich bin dankbar, dass ihn die Leitplanke nicht geköpft hat. Es hätte so viel schlimmer ausgehen können", sprach der Weltmeister auch die Gefährlichkeit des Sports an.
"Wenn ich in das Auto steige, dann weiß ich, dass ich ein Risiko eingehe. Ich respektiere die Gefahren im Sport, aber das Risiko, das wir eingehen, ist kein Witz. Wir riskieren unser Leben für den Sport und für das, was wir lieben", so Hamilton.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff sprach von Bildern, "die wir seit den 90er-Jahren nicht mehr zu sehen bekamen".
Sebastian Vettel schilderte, wie er den Horror-Unfall im Auto erlebte: "Ich sah das Feuer und fragte ob er draußen ist. Mein Team sagte immer wieder, sie wissen es nicht. Es war ein schlechtes Gefühl. Als ich aus dem Auto war und realisiert hatte, dass er raus war. Das war die wichtigste Nachricht des Tages."
Formel-1-Sportchef Ross Brawn kündigte indes eine Untersuchung des Unfalls an.