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Lucas Auer schreibt DTM-Titel noch nicht ab

Trotz Katerstimmung in Spielberg bleibt der Tiroler zuversichtlich.

Lucas Auer schreibt DTM-Titel noch nicht ab Foto: © GEPA

Ein achter Platz und ein Ausfall - das DTM-Heimspiel in Spielberg hat für Lucas Auer keinen guten Lauf genommen.

Mit 41 Punkten Rückstand vor dem letzten Wochenende in Hockenheim (13-15.10.) hat der Tiroler nur mehr Außenseiter-Chancen auf den Titel, den er aber nicht abschreibt. "Solange die Chance besteht... ich bin da!", so der 23-Jährige.

"Ich muss einfach weiter Gas geben. So schnell, wie du Zehnter bist, so schnell bist du Erster, so schnell bist du Fünfter."

Punkte "mit ein bisschen Harakiri"

Laut dem Projekt Spielberg sind am Wochenende insgesamt 35.500 Fans zum Red Bull Ring gepilgert, der wieder einmal die Prognosen ignorierte und keinen Regen zuließ. Der Großteil der Motorsportfans kam angetrieben von patriotischen Gefühlen, um den Tiroler Auer anzufeuern. Doch der Mercedes-Schützling erlebte verkorkste drei Tage im Murtal.

Vor allem am Sonntag lief für den Neffen von DTM-Dirigent Gerhard Berger nichts zusammen. Wenige Runden vor Schluss wurde das Quali-Schlusslicht Auer in der Remuskurve vom Kanadier Bruno Spengler (BMW) von der Strecke geschoben.

Auers Auto nach dem Unfall
Foto: © GEPA

Sein Mercedes-AMG C63 drehte sich, prallte in die Leitschiene und erlitt zu starken Schaden, um das Rennen fortzusetzen. "Es war seine Schuld, das ist ganz klar. Aber es ist jetzt auch egal. Es geht weiter", wusste Auer.

Ohne die Aktion wäre er noch in die Punkteränge gefahren, meint er. "Mit ein bisschen Harakiri" hätte wieder Platz acht herausschauen können.

So war sein dritter Ausfall in dieser Saison einer, der besonders schmerzte. Schließlich bedeutete er auch den Rückfall auf Platz sechs in der Gesamtwertung und einen neuen Rückstand von 41 Punkten auf Leader Mattias Ekström, der vor seinem dritten Titelgewinn steht.

Kein guter Mercedes-Boden

"Dieses Wochenende waren wir nicht schnell genug", urteilt Auer knapp. Das Qualifying war nach seinen Worten "versaut".


VIDEO - Lucas Auer im LAOLA1-Wordrap:


"Grundsätzlich glaube ich, dass der Luggi seine Reifen am Morgen nicht in das ideale Temperaturfenster gebracht hat. Wir müssen noch analysieren, woran es lag", sagt Ulrich Fritz, der Teamchef von Mercedes-HWA.

Schon prinzipiell seien die Gegebenheiten auf dem Red Bull Ring nicht ideal für Mercedes. "Grundsätzlich ist unser Auto immer dann glücklich, wenn es Unebenheiten in der Strecke gibt, wenn es wellig ist. Andere Autos hingegen sind nicht so glücklich. Hier ist es eben gerade andersherum", nennt Fritz einen Grund.

Während der Red Bull Ring in der Formel 1 mit vier Siegen en suite seit dem Comeback 2014 Mercedes-Spezialgebiet ist, wartet der Rennstall mit dem Stern in der DTM seit 2011 auf einen Erfolg in Österreich.

"Das Heimspiel sollte nicht von einem Resultat abhängig sein. Ich glaube, die DTM hat trotzdem eine coole Show geboten. Ich habe es auf jeden Fall genossen", betont Auer. "Es ist immer das Gleiche: Solche Wochenenden machen dich stärker, aus solchen Wochenenden lernst du, und am Ende kommst du immer weiter."

Zuversicht für Hockenheim

Das soll sich am besten schon in drei Wochen in Hockenheim bewahrheiten. Die Strecke im Rhein-Neckar-Kreis liegt dem Kufsteiner. Als die DTM zum diesjährigen Auftakt Anfang Mai dort gastierte, holte Auer die Pole Position und den Sieg.

So wie er auf allen Strecken in Deutschland mit Ausnahme des Norisrings schon gewonnen hat, während der erste DTM-Sieg außerhalb der Bundesrepublik noch auf der To-do-Liste steht.

Fritz verspricht, Mercedes werde "alles geben, um die Meisterschaft noch möglichst lange offen zu halten. Man muss aber realistisch sein. Es gibt wenig Fahrer, die es überhaupt geschafft haben, 41 Punkte an einem Wochenende mitzunehmen. Es ist möglich, aber dann darf der andere keine Punkte machen."

Dass Audi in Hockenheim so dominieren wird wie in Spielberg, wo die Ingolstädter sämtliche Podestplätze abräumten und Jamie Green zweimal auf der Pole Position stand, glaubt Fritz nicht. Hockenheim sei im Allgemeinen "eher eine Strecke, die uns sehr, sehr gut liegt".

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