Blut, Schweiß und Thiem – Domi's Hochgefühl in der Wüste!

Okay: Domi's Desert Delight – wie es die englischsprachigen Kollegen auf der ATP-Startseite nennen - klingt vielleicht besser, aber egal. Der Aufmacher-Artikel des Internet-Portals der Tennis-Tour ist nach dem Triumph gegen Federer voll des Lobes über den Österreicher.

Blut, Schweiß und Thiem beschreibt den grandiosen Auftritt des Niederösterreichers gegen die Allzeitgröße äußerst treffend.

Nach einem schmerzhaften Sturz im Entscheidungssatz blutete Thiems rechter Ellenbogen, die Knie waren aufgeschürft, doch der 25-Jährige ließ sich in der heißen Phase des Duell gegen die lebende Legende nichts anmerken.

Thiem kämpfte, agierte im Endspiel von Indian Wells hoch konzentriert, er spielte mit unglaublich viel Leidenschaft und Herzblut. Der Schweiß fließt bei Österreichs Tennis-Ass in erster Linie im Training. Thiem ist ein Vorzeige-Profi, ein harter Arbeiter, ein wissbegieriger Schüler, fit wie ein Turnschuh.

Auf dem Platz kommt Thiem kaum ins Schwitzen. Auch weil er zu den konditionsstärksten Spielern auf der Tour zählt und die neue Nummer vier der Welt genau auf seine Ernährung achtet, Trainingspläne penibel einhält und seinen Körper stählt wie kaum ein Zweiter im Zirkus. Abseits des Courts fließt definitiv jede Menge Schweiß, auf dem Platz aber besticht Thiem mit Spielwitz, mit Dominanz, mit einem sensationellen Aufschlag und mit seinen extrem variantenreichen Schlägen.

Kein Bum-Bum-Tennis. Kein Aufschlag-Volley-Blitzschach. Thiem ist ein Ball-Stratege. Einmal in die Defensive gedrängt, kontert der Modelathlet mit seinen besten Schüssen. Thiem findet mit seiner Zauber-Hand, dem Radar-Auge und seinem genialen Tennis-Hirn die kleinsten Lücken auf dem Platz, platziert seine Bälle haargenau dorthin und zieht so auch Größen wie „King Roger“ den Nerv.

Trainer Günter Bresnik bemerkt als Endspiel-Kommentator bei ServusTV, dass sein Schützling nicht nur als Tennis-Profi "richtig erwachsen geworden" ist und schickt angesichts der atemberaubenden Performance nicht ohne Stolz anerkennend gefühlte 100 "Sehr Guts" hinterher.

Thiem hat seinen größten Erfolg just an jenem Abend gefeiert, als Marcel Hirscher mit seiner achten großen und seiner zwölften kleinen Kristallkugel die Heimreise vom Ski-Weltcup aus Andorra antrat. Hirscher ist der umjubelte Ski-Kaiser, Thiem der heranwachsende Tennis-König.

Oh, du glückliches Österreich, wir ziehen den Hut vor zwei Sport-Idolen und -Botschaftern, um die uns die ganze Welt beneidet. Während Hirscher noch nicht weiß, ob er seine einzigartige Karriere fortsetzen soll, schickt sich Thiem gerade an, die Alt-Meister vom Center Court zu vertreiben.

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