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Schlechter Stil von Tuchel

BVB-Trainer kritisiert Hummels. Das hat er nicht nötig. Ein Kommentar:

Schlechter Stil von Tuchel

Es war ein extrem bitterer Abend für Borussia Dortmund.

Das Team von Thomas Tuchel musste sich dem FC Bayern im Pokal-Finale geschlagen geben – und das ausgerechnet im Elfmeterschießen.

Sven Bender und Sokratis Papastathopoulos versagten vom Punkt die Nerven, die Münchner jubelten über das elfte Double ihrer Vereins-Geschichte.

Tuchel zeigte sich schwer enttäuscht und sprach von Fehlern bei der Positionswahl im Elfmeterschießen. Der 42-Jährige präsentierte sich schuldbewusst und nahm seine Mannen in Schutz.

Alle – bis auf einen.

Ausgerechnet Mats Hummels, der in seinem letzten Spiel für die Borussia nach 78 Minuten angeschlagen raus musste und in wenigen Wochen beim FC Bayern anheuert, wurde negativ hervorgehoben.

„Er kann es besser“, erklärte Tuchel in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Vier Worte mit großer Wirkung. Einer Wirkung, über die sich der Übungsleiter im Klaren war.

Es war eine bewusste Aktion des Trainers, der seinem Kapitän den Transfer zum größten Rivalen offensichtlich übel nimmt, denn die Leistung seines Noch-Schützlings war alles andere als schlecht.

Tuchel ging noch weiter und suggerierte mit seiner Aussage „Er wollte vom Platz“, dass Hummels hätte weiterspielen können, aber nicht wollte. Dabei konnte jeder sehen, dass sich dieser bereits knapp zehn Minuten von Krämpfen geplagt über den Platz schleppte.

Es ist ein unnötiges Nachtreten gegen einen Spieler, der immer mit offenen Karten spielte, keinen Hehl aus seinen Wechselabsichten machte und maßgeblich am Aufschwung des BVB in den letzten Jahren beteiligt war.

Der gewiefte Taktik-Fuchs hätte das nicht nötig gehabt, denn er weiß ganz genau, dass Hummels alles für den BVB gab. Nicht nur im Pokal-Finale, in dem er defensiv eine Bank war, sondern im Verlauf der letzten achteinhalb Jahre, die er in Diensten der Westfalen verbrachte.

Die Niederlage ist zweifellos bitter, der Abgang von Hummels ebenso. Darüber enttäuscht zu sein, ist nachvollziehbar. Tuchels Kritik ist es dagegen nicht.

Es war schlechter Stil. Und den hat er nun wirklich nötig.

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