news

"We Are Football" - Ein Fest für Anstoss-Fans?

"We Are Football" will alte Fußballmanager-Fans glücklich machen.

Fußball und Videospiele bedeutet für die meisten Menschen heutzutage entweder die FIFA-Serie oder die eFootball-Spiele (ehemalige Pro Evolution-Reihe) von Konami.

Das war aber nicht immer so. Vor allem in den 90er Jahren waren vornehmlich auf dem PC auch die Manager-Spiele sehr beliebt und beinahe auf Augenhöhe mit den action-orientierten Fußball-Spielen.

Titel wie Bundesliga Manager Professional, die Anstoss-Serie oder auch die spätere FIFA-Manager-Reihe von Electronic Arts lassen bei vielen älteren Semestern mit Sicherheit nostalgische Gefühle und Erinnerungen an viele durchwachte Nächte aufkommen.

In den 2010er Jahren hielt allein der ebenfalls traditionsreiche und aus England kommende Football Manager die Fahne hoch. Mit seiner extrem auf die taktisch-sportlich ausgelegte Richtung, mutet er vor allem Fans im deutschsprachigen Raum oft zu trocken an.

In diese Lücke soll nun „We Are Football“ springen. Die Entwickler-Firma „Winning Streak Games“ brachte im Sommer einen Fußball-Manager auf den Markt, bei dem sich vor allem frühere Anstoss-Fans sofort heimisch fühlen sollten.

Zwar fehlt aus Lizenz-Gründen der bewährte Name, mit Chef-Entwickler Gerald Köhler wird das Team allerdings vom ursprünglichen Anstoss-Erfinder angeführt, der nicht nur bei den legendären Teile 1-3 als Projektleiter wirkte, sondern sich danach auch für die Entwicklung der FIFA-Manager-Reihe verantwortlich zeichnet.

Beim Einstieg in „We Are Football“ ist das Flair dieser altbekannten Spielereihen auch sofort spürbar. Während man beim „Football Manager“ als Neuling von den vielen Optionen richtiggehend erschlagen wird, findet man sich hier eindeutig schneller zurecht.

Matches wie im LIVE-Ticker

Aufstellungen und die passenden Taktiken sind schnell ausgewählt und flott findet man sich in der ersten Partie, die dann allerdings eine leichte Enttäuschung bietet. Weder der klassische Text-Modus der Anstoss-Serie noch ein echter 3D-Modus wie beim „Football Manager“ sind bei „We Are Football“ vorhanden.

Die Matches laufen wie ein automatisierter Live-Ticker ab. Am Ende macht’s zwar trotzdem Spaß beim Spielverlauf mitzufiebern, ein bisschen mehr hätte man sich im Jahr 2021 dann aber doch erwartet. Richtig ausrechenbar sind die Ergebnisse zudem auch nicht immer – aber das gehört zum Fußball ja auch wieder irgendwie dazu.

Ansonsten hält der neue Streich von Gerald Köhler aber die meisten seiner Versprechen: Das Stärkesystem von 1-15 mit der Formbewertung von 1-10 ist schnell verstanden, hinzu kommen noch einige Stärken/Schwächen-Eigenschaften wie Dribbling oder Übersicht. Das Scout- und Transfer-System ist leicht zu bedienen und so kann man schnell passende (und vor allem leistbare) Verstärkungen für die eigene Mannschaften finden.

Absturz durch die Doppel-Belastung

Aufpassen muss der zukünftige Pep Guardiola auf die Fitness- und Frische-Werte seiner Spieler. Der Autor erlebte ein böses Erwachen, als er im dritten Trainer-Jahr mit Blau-Weiss Linz überraschend in die Europa League kam, allerdings darauf verzichtete seinen Kader in der Breite zu verstärken und auch die Regeneration im Training etwas vernachlässigte. Durch die Doppel-Belastung waren die Spieler schnell am Ende ihrer Kräfte. Nach dem dritten Platz des Vorjahres konnte in Folge nur knapp der Abstieg abgewendet werden. Doch dank einiger rechtzeitig angeheuerter Spieler, deren Verträge im Sommer ausgelaufen wären, geht es nach der Seuchen-Saison schnell wieder bergauf.

Ihr seht schon: Wer auf die Sucht-Spirale der alten Anstoss-Teile angesprungen ist, den wird auch „We Are Football“ nicht kalt lassen und rasch in längst vergessene Zeiten zurückfallen. Das Spiel ist derzeit übrigens exklusiv für den PC erhältlich.

Bei den Lizenzen kann das Spiel übrigens nicht mit einem FIFA-Spiel mithalten: Mit Ausnahme der Deutschen Bundesliga gibt es nur Phantasie-Namen bzw. Vereine im Spiel. Dank dem beiliegenden Editor gibt es aber laufend aktualisierte Fan-Datenbanken, die auch zum Beispiel die österreichischen Inhalte liefern.

Wie ihr zu diesen kommt, erfahrt ihr hier>>>

Kommentare