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From Zero to Hero? Maguire soll Mbappe stoppen

Englands Trainer Gareth Southgate hofft auf den bei der WM erstarkten Mann von Manchester United.

From Zero to Hero? Maguire soll Mbappe stoppen Foto: © getty

Wer Harry Maguire als Innenverteidiger für Manchester United spielen sieht, bekommt angesichts von Slapstick-Einlagen und tollpatschigen Fehlern oft Grund zum Lachen.

Vor dem Fußball-WM-Viertelfinale gegen den regierenden Weltmeister Frankreich am Samstag (20:00 Uhr/live auf ORF1 und im LIVE-Ticker >>>) ist genau das die Frage, die die seit 56 Jahren an Titellosigkeit leidenden Engländer beschäftigt: Kann dieser Mann Superstar Kylian Mbappé & Co. stoppen? Bei der WM hat sich Maguire verbessert gezeigt.

Southgate lobt Maguire

Trainer Gareth Southgate hat sich in der Causa Maguire ohnehin klar festgelegt. Er setzt fest auf den von Krisen geplagten Defensivmann und lässt ihn jedes Spiel beginnen. "Er hat einen riesigen Teil ausgemacht, dass wir zwei große Turnierperformances hingelegt haben. Wir wollen, dass er das zum dritten Mal tut", sagte Southgate über den 29-Jährigen.

Bei Manchester United ist Maguire zwar eigentlich Kapitän, aber in dieser Saison ein Spielführer ohne Stammplatz. Denn eine besondere Häufung von Fehlern ließen ihn im Herbst noch mehr als sonst zum Gespött werden. Vor allem online entlädt sich der Hohn der gegnerischen, aber auch die Wut der United-Fans über dem Profi.

Im Teamtrikot wurde er im März im Testspiel gegen die Elfenbeinküste ausgepfiffen. Southgate sprach von einem "totalen Witz", England gewann mit 3:0. Im Vorfeld der Partie war die schwierige Phase von Maguire ein großes Thema in den englischen Medien. Die Ablösesumme von fast 90 Millionen Euro, die United für den fast zwei Meter großen Verteidiger im Sommer 2019 an Leicester City überwies, sorgt dafür, dass die Mär von einem völlig überschätzten Maguire seit längerem die Runde macht.

Beachtliche Zwischenbilanz

Dabei ist der Mann aus Sheffield, den selbst seriöse Medien nicht in Southgates WM-Team sehen wollten, zum idealen Zeitpunkt wieder in Form gekommen.

Maguire und Nebenmann John Stones sind das defensive Herzstück in einem 4-2-3-1, das Southgate in letzter Minute noch anstelle einer Dreierkette installierte, um dauerhaft einen Offensivmann mehr auf dem Rasen zu haben.

Die Bilanz kann sich vor dem Viertelfinale gegen Frankreich absolut sehen lassen: In vier WM-Spielen gegen Iran (6:2), USA (0:0), Wales (3:0) und Senegal (3:0) gab es nur zwei Gegentore. Eines davon, als Maguire wegen Krankheitssymptomen zum Auftakt gegen den Iran vorzeitig ausgewechselt werden musste.

Inzwischen ist Maguire wieder fit und teamintern nicht mehr wegzudenken. "Er hat die beste Antwort auf dem Platz gegeben. Man muss ihm großen Respekt zollen. Er macht es sehr gut in diesem Turnier", sagte Stones.

Gute Gelegenheit zum Messen mit den Besten

Das Duo erwartet mit dem Vize-Europameister am Samstag allerdings die bisher größte Prüfung, wenn die Franzosen mit ihrer brillanten Offensive um Mbappé, Antoine Griezmann und Olivier Giroud Gegner sind. Southgate sprach von einer "brillanten Gelegenheit, uns mit den Besten zu messen".

Maguire selbst gibt sich nach außen hin unbeeindruckt: "Ich habe einen großen Glauben an mich selbst." Das strahlt er in den WM-Tagen von Katar auch aus. "Natürlich mag es niemand, kritisiert zu werden, aber ich denke, das ist Teil dieses Spiels", so der Verteidiger.

In K.o.-Spielen beschränkt sich Maguire aber nicht auf das Verteidigen als Kernaufgabe, sondern schaltet sich auch gerne bei Standards ein. Bei der WM 2018 traf er gegen Schweden, bei der EM 2021 gegen die Ukraine - jeweils im Viertelfinale und per Kopf. Von der UEFA wurde Maguire im Vorjahr ins Team der EURO gewählt.


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