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Hollerer will Hilfe für Amateurklubs

Wegen hoher Energiepreise - Verband droht bei Italien-Match Nachzahlung:

Hollerer will Hilfe für Amateurklubs

Nach der Corona-Pandemie wartet auf Österreichs Amateur-Fußball die zweite große Herausforderung binnen kurzer Zeit.

Die massiv gestiegenen Energiepreise bringen viele Vereine in die Bredouille, daher sieht ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer nun auch die Politik gefordert. Ohne Unterstützung durch die öffentliche Hand drohen zahlreichen Clubs und damit in letzter Konsequenz auch der Gesellschaft schlimme Konsequenzen, betonte der Wiener.

Zahlreiche Problemfelder tun sich auf

"Es gibt einen intensiven Austausch mit der Politik, weil man den Sport und den Fußball nicht sich selbst überlassen kann - und wir sind sehr froh, positive Signale des Sportministers erhalten zu haben", sagte Hollerer der APA.

Meisterschaftsspiele oder Trainings bei Flutlicht auszutragen, wird für immer mehr Clubs angesichts der Kosten zu einem Ding der Unmöglichkeit. Verschiebungen auf Tageszeiten, in denen keine künstliche Beleuchtung benötigt wird, gestaltet sich schwierig, weil die meisten Beteiligten im Amateur-Bereich einem Beruf nachgehen.

Dazu kommt vor allem in den Ballungszentren ein latentes Platzproblem - sobald man nicht mehr in die Abendstunden ausweichen kann, gibt es zu wenig Austragungsorte für Matches und Trainings. Der ÖFB selbst kann laut Hollerer seinen Vereinen keine finanziellen Zuwendungen mehr anbieten, nachdem er schon zu Pandemie-Beginn zwei Millionen Euro an Sofortförderung ausgeschüttet hat.

"Großes Schadenspotenzial"

Daher setzt man auf ein Entgegenkommen der Bundesregierung. "Wir ersuchen die Politik dringend, hier tätig zu werden. Wenn der Sport aufgrund fehlender Finanzierung nicht mehr angeboten werden kann, kann das massive Schäden für jene haben, die den Sport nicht mehr ausüben können, das zeigen Studien ganz klar", warnte Hollerer.

Der ÖFB-Generalsekretär plädiert für eine ähnliche Vorgehensweise wie in der Hochphase der Pandemie. "Die Lockdowns waren für die Clubs existenzbedrohend, die Politik hat mit Förderungen erfolgreich gegengesteuert. Wenn wir mit dem Thema Energiekosten nicht so umgehen wie mit den Lockdowns, hat das großes Schadenspotenzial. Das kann für Vereine auch existenzbedrohend sein."

ÖFB könnte Nachzahlung drohen

Für den ÖFB selbst dürften die steigenden Energiepreise stemmbar sein. "Aufgrund unserer überschaubaren Infrastruktur ist es eine Belastung, aber durchaus beherrschbar", sagte Hollerer auch in Anspielung auf die viel zu klein gewordenen Räumlichkeiten der Geschäftsstelle im Happel-Stadion.

Unangenehm könnte die Lage aber rund um das Testspiel in der Prater-Arena am 20. November gegen Italien werden. Der ÖFB tritt bei der Stadt Wien als Mieter auf, die Wien Energie erhöhte mit 1. September die Tarife. Hollerer: "Da droht die Weitergabe der Kostensteigerung, die wir aber nicht an die Ticketkäufer weitergeben können und wollen."

Sollte das Infrastrukturprojekt in Wien-Aspern Realität werden, wäre der ÖFB dort Herr im eigenen Haus und würde versuchen, durch den Einsatz erneuerbarer Energien die Betriebskosten halbwegs gering zu halten. Laut Hollerer sind bei dem Bauvorhaben unter anderem die Nutzung von Photovoltaik und Erdwärme geplant.

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