news

Martin Stranzl hinterfragt "Handy Generation"

Martin Stranzl über den Kicker-Nachwuchs und seinen Israel-Job:

Martin Stranzl hinterfragt

Vor rund zwei Wochen wurde bekannt, dass Martin Stranzl in Zukunft für das israelische Nationalteam unter Andreas Herzog als Videoanalyst und Individualtrainer tätig sein wird.

Im "Kurier"-Interview erklärt der 39-Jährige seine genaue Tätigkeit: "Die Mannschaft kriegt zu viele Gegentore. Sie bekommen zwar - wie man so schön sagt - viele Spieler hinter den Ball, verteidigen aber nicht aktiv. Da setzen wir an."

Der ehemalige Gladbach- und Stuttgart-Legionär arbeitet in Israel auf Honorarbasis, auch wegen seiner Trainerausbildung (aktuell besitzt er die UEFA B-Lizenz). Stranzls Arbeit ist auch an den Verbleib von Herzog geknüpft. "Es kann auch schnell gehen und plötzlich bist du bei der Europameisterschaft. Das wäre ein Highlight", hofft Stranzl auf die erfolgreiche Qualifikation Israels, das Ende März im Playoff-Semifinale auf Schottland trifft.

Stranzl: "Es besteht kein Bedarf, Handys in der Kabine zu haben"

Neben dem Job in Israel trainert Stranzl in seiner Heimatgemeinde im Südburgenland den Nachwuchs, wie auch schon zuvor in Deutschland. "Da kannst du Fehler machen. Im Profibereich kannst du dir wenige Fehler erlauben", so Stranzl, der findet: "Fußball ist und bleibt ein Fehlersport. Aus den Fehlern sollte man halt lernen."

Die Entwicklung im Fußball in den vergangenen Jahren gibt dem 39-Jährigen allerdings zu denken. Vielen guten Spielern würde der letzte Wille fehlen, um erfolgreich zu sein.

"Wenn man kurz vor dem Spiel ein Selfie postet. Aber auch Geld spielt eine Rolle. Früher hast du deinen ersten guten Vertrag mit 25 unterschrieben. Heute wollen viele Klubs ein Top-Talent haben. Sie schaukeln sich hoch und die Spieler kassieren."

Ein Rezept dagegen zu finden sei nicht einfach. "Es besteht kein Bedarf, Handys in der Kabine zu haben. Aber nimmt man es ihnen weg, weiß man, wie das ab und zu ausgeht. Dann spielen die Spieler schlecht oder tun sich zusammen und schießen sich auf den Trainer ein. Wenn man in der Kindheit anfängt, Regeln einzuführen, dann ist es später einfacher", glaubt Stranzl.

Kommentare