news

Hinteregger: "Warum habe ich es nicht mehr genossen?"

Der Ex-Frankfurt-Legionär gibt Einblicke in seine (Fußball-) Seele und erklärt, warum er ohne Huub Stevens vielleicht nie zum Star geworden wäre.

Hinteregger: Foto: © GEPA

Martin Hinteregger ist ein Mann der klaren Worte. Das ist einer der Hauptgründe, warum er insbesondere bei den Fans seines früheren Klubs Eintracht Frankfurt einen Stein im Brett hat.

Der Ex-Verteidiger, der auf dem Platz so unerschütterlich wirkte, ist nach innen hin jedoch durchaus verletzlich, wie er nicht zuletzt mit seinem Buch "Innensicht" transparent darlegte. 

Am Montag war Hinteregger bei Sport & Talk im Hangar 7 auf "ServusTV" zu Gast. Dort war er Teil einer illustren Runde um Ex-Ski-Star Marco Büchel, Skisprung-Champion Thomas Morgenstern und Tennis-Experte Alex Antonitsch.

Das Quartett sprach dabei über das Thema "Druck" im Sport. Hinteregger führte diesen einst als einen der Gründe an, warum er seine Laufbahn mit nur 29 Jahren beendete.

Hinteregger: "Das war mein Problem"

Dabei sei es aber vor allem um den Druck von außen gegangen, wie er in der Sendung erklärt. Das habe ihn "schlussendlich fertig gemacht", so der Ex-Internationale. Dass Druck an sich nicht zwingend negativ ist, will er aber auch klargestellt wissen: "Ich habe mir selbst auch Druck gemacht, was an sich ja positiv ist. Ohne den kannst du keine Höchstleistungen bringen", betont er. 

Dabei kommt er auch auf sein Karriereende zu sprechen. "Ich bin manchmal ein zu sensibler Mensch, ich lasse sehr viel an mich heran. Ich habe gemerkt, dass das immer mehr geworden ist. Wenn du ein Führungsspieler bist, wirst du noch einmal mehr hergenommen. Da ist der Druck von außen noch extremer. Das war mein Problem", schildert Hinteregger.

Dem habe er aber zu viel Wert beigemessen. Den Druck von außen könne man ja ohnedies nicht ändern. "Im Nachhinein, jetzt wo ich reflektiert habe, war es für mich eigentlich klar. Warum war ich so dumm? Warum habe ich es nicht mehr genossen?", hält er Rückschau.

"Vaterfigur" Stevens

Um als junger, aufstrebender Spieler alledem standzuhalten, sei es wichtig, Menschen im Verein zu haben, die hinter einem stehen. Einen solchen fand Hinteregger einst als Youngster bei Red Bull Salzburg in Person von Huub Stevens. Der Niederländer verhalf ihm einst zum Debüt.

"Das ist glaube ich das Um und Auf, dass du Mentoren hast, Leute zu denen du aufschaust", meint der 31-Jährige. Stevens habe ihn damals ins Rennen geworfen und gesagt, dass er es auf sich nehme, wenn es nicht klappen sollte. "In der Hinsicht war es für mich extrem wichtig Huub Stevens zu haben, weil er für mich eine richtige Vaterfigur war", streut Hinteregger der Trainer-Ikone Rosen. 

Abschließend teilt er sogar ein berührendes Ereignis mit dem Publikum. "Ich habe ihm auch vor zwei, drei Monaten einen Brief geschrieben und mich bedankt, dass er mit ein Hauptgrund war, dass ich soweit gekommen bin." 

Die ganze Sendung zum Nachsehen findet ihr bei ServusTV On.


Kommentare