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Infantino: "es gibt keine illegalen Aktivitäten

Der FIFA-Boss reagiert auf Anschuldigungen gegen seine Person.

Infantino: Foto: © getty

FIFA-Präsident Gianni Infantino gerät in letzter Zeit immer mehr unter Druck. 

Nachdem in den letzten Tagen vermehrt neue "Football-Leaks"-Daten ans Licht gelangen, reagiert der 48-Jährige nun auf diese Anschuldigungen. Einer der größten Vowürfe ist, dass Infantino im Jahr 2014 unlautere Absprachen mit PSG und Manchester City in Bezug auf das Financial Fair Play getätigt haben soll.

Mit einem ironischen Unterton erklärt der 48-Jährige: "Es tut mir leid, dass sie nichts Illegales gefunden haben. (...) Es gibt nichts, wofür man sich schämen müsste."

 

Infantino: "Kein einziger Franke ist verschwunden"

"Wenn es um die FIFA geht, gibt es keine illegalen Aktivitäten", sagte der Chef des Fußball-Weltverbandes der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Zürich. In seiner Amtszeit sei "kein einziger Franke verschwunden".

Außerdem reagierte er auf die durch E-Mails dokumentierte Einflussnahme auf Formulierungen im neuen Reglement der als unabhängig deklarierten Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes.

Einen Sohn eines "italienischen Einwanderers" und eine "offensichtlich schwarze Frau, die auch noch Muslimin ist", habe es "in der FIFA-Welt noch nicht gegeben", sagte Infantino. Er unterstellte seinen Kritikern damit indirekt Ressentiments bezüglich seiner Herkunft und jener der senegalesischen FIFA-Generalsekretärin, Fatma Samoura. Seit seinem Amtsantritt im Februar 2016 werde versucht, ihn in Misskredit zu bringen. 

Gespräche mit PSG und Manchester City seien im Interesse der UEFA gewesen

Die Form der Gespräche mit den Top-Klubs Paris Saint Germain und Manchester City in Bezug auf das Financial Fair Play (FFP) sei im Interesse der UEFA gewesen. "Wir wollten die Clubs im Wettbewerb halten und sie nicht ausschließen", sagte Infantino. Das habe für alle 30 FFP-Fälle gegolten und nicht nur für die von einflussreichen Kräften mit Milliarden aus der Golfregion alimentierten Teams aus Paris und Manchester.

 

Infantino ist seit 2016 FIFA-Präsident
Foto: © getty

Die umstrittene Kommunikation mit dem Chef der rechtsprechenden Ethikkammer, Vassilios Skouris, in der er Vorschläge für den neuen Ethikcode gemacht hatte, bezeichnete Infantino als normalen Vorgang. "Ich sehe da nichts Merkwürdiges."

Die heftig kritisierte, allerdings nicht auf seine Anordnung vorgenommene Streichung des Begriffs "Korruption" als ahndungswürdiges Vergehen aus dem Ethikreglement solle beim Treffen des FIFA-Councils im März in Miami (14. und 15.3.) wieder rückgängig gemacht werden.

Künftig WM mit 48 Teams und Mammut-Klub-WM?

In Florida werden laut Infantino diverse wegweisende Entscheidungen getroffen. Eine mögliche Aufstockung auf 48 WM-Teilnehmer schon beim Turnier 2022 in Katar soll dann fixiert oder fallengelassen werden. Die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung der von ihm favorisierten Erweiterung um 16 Teams schätzt er aber als gering ein. "Die Chance ist klein. Wir versuchen es. Wenn es klappt, ist es großartig, wenn es nicht klappt, ist es auch großartig", sagte Infantino.

Bei dem Meeting in Miami erwartet Infantino auch eine Entscheidung über das von ihm unterstützte Mega-Projekt zur Einführung einer neuen Club-WM und einer globalen Nations League.

Kritik von europäischen Spitzenteams an einer ausgeweiteten Club-WM wies Infantino zurück. Im Gegenzug monierte er die ebenfalls via Football Leaks publik gewordenen Pläne an einer Super League durch mehrere europäische Teams.

Seine Mammut-Klub-WM sei "die bessere Super League", da sie innerhalb der Strukturen der internationalen Verbände organisiert werden soll. Infantino schob die Drohung hinterher, dass Spieler, die bei Vereinen einer Super League unter Vertrag stünden, von WM-Turnieren ausgeschlossen werden könnten. Der Schweizer weiter: "Ich denke, dass die Verantwortlichen am Ende des Tages recht vernünftig sind, bevor sie sich komplett abspalten."

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