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Neue Situation für Werner Gregoritsch

So stellt sich der U21-Teamchef die Zusammenarbeit mit Franco Foda vor.

Neue Situation für Werner Gregoritsch Foto: © GEPA

Seit fast sechs Jahren ist Werner Gregoritsch Teamchef der ÖFB-U21.

Doch dieser Tage ist trotzdem alles irgendwie ein wenig anders. Erstmals in seiner Ära ist nämlich nicht Marcel Koller, sondern Franco Foda A-Teamchef.

Dass die Zusammenarbeit der beiden Männer gut angelaufen ist, beweist der Umstand, dass Foda mit Max Wöber und Hannes Wolf auf zwei Spieler verzichtete, damit sie in der U21, die zwei wichtige Quali-Spiele gegen Serbien (Fr., 18:30, Südstadt) und in Mazedonien (Di., 13:00, Skopje) zu bestreiten hat, mitwirken können. Letzterer musste allerdings verletzungsbedingt absagen.


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"Das zeigt schon, dass der gesamte ÖFB großes Interesse hat, dass die U21 gute Leistungen bringt", sagt Gregoritsch. Der 59-Jährige hatte auch diesmal wieder ein Wörtchen mitzureden, als es um den Kader des A-Teams ging. Nichts Neues.

"Die Kaderbesprechung hat Tradition"

"Diese Kaderbesprechung hat ja schon Tradition. Das haben wir gemacht, seit ich zum ÖFB gekommen bin. Es gibt ja viele Spieler, die sowohl für die U21, als auch für das A-Team infrage kommen", so der Steirer.

Dass die Zusammenarbeit zwischen Foda und Gregoritsch reibungslos angelaufen ist, ist keine große Überraschung – man kennt sich schon lange und gut: "Mit Foda verbindet mich sehr viel. Wir leben in der gleichen Stadt. Er war schon mein Gegner, als ich den GAK trainiert und er noch bei Sturm gespielt hat. Auf der Seitenlinie sind wir uns gegenübergestanden, als ich in Kapfenberg war. Und wir hatten viele private Termine, beispielsweise zu karitativen Zwecken. Wir haben uns immer sehr gut verstanden."

"Es gibt eine hohe Wertschätzung. Er weiß, was ich mir im Fußball vorstelle, welche Philosophie ich habe. Wir haben schon oft ähnliche Gedanken gehabt. Er legt auch sehr viel Wert auf das Kollektiv, seine Teams sollen agieren und nicht reagieren – mir gefällt das", berichtet der U21-Coach.

"Es ist im Sinne des ÖFB, dass ich mich taktisch daran orientiere, was im A-Team gespielt wird"

Er wolle nun Fodas Training mit dem Nationalteam intensiver beobachten. Denn für Gregoritsch steht außer Frage, dass sich seine Arbeit an jener des A-Teamchefs zu orientieren hat.

"Ich sehe meine Arbeit so ähnlich wie bei einer Amateurmannschaft. Ich habe schon von Koller sehr viele taktische Schwerpunkte übernommen, das Pressingverhalten etwa oder bei Standardsituationen die gemischte Mann-/Raumdeckung. Ich bin da nie abgewichen, wir haben uns immer abgesprochen. Es ist im Sinne des ÖFB, dass ich mich taktisch daran orientiere, was im A-Team gespielt wird."

Dass der Weg von der U21 ins A-Team ein kurzer ist, beweisen die Fakten. Nicht weniger als elf Spieler, die in der vergangenen U21-EM-Quali im Einsatz waren, haben es schon in diverse Kader von Marcel Koller und nun in Fodas erstes Aufgebot geschafft.

Diese Zahl freut Gregoritsch freilich. Gleichzeitig sieht er darin nicht mehr als seine Pflichterfüllung: "Als ich meinen Vertrag unterschrieben habe, hat es geheißen: 'Schau, dass möglichst viele Spieler ins A-Team kommen.'"

"Du brauchst im Nationalteam keinen Kindergarten"

Dass der Kern des ÖFB-Teams aber aus arrivierten Kräften bestehen muss, ist für den U21-Teamchef unbestritten: "Du brauchst im Nationalteam keinen Kindergarten. Es geht um die Qualität der gestandenen Spieler. Junge bereichern ein Team aufgrund ihrer Unbekümmertheit und ihre Selbstbewusstseins, aber du brauchst einfach Erfahrung. Für gewisse Automatismen sind erfahrene Spieler ganz wichtig."

"Ich halte nichts davon, dass Spieler sofort ins A-Team kommen, wenn sie in der österreichischen Bundesliga ein halbes Jahr gut spielen. Ich halte auch nicht viel davon, dass jemand direkt von der U19 ins A-Team kommt. Das U21-Team braucht diese Durchgängigkeit. Wenn ein U21-Spieler etwas Besonderes leistet, hat er die Chance, ins A-Team zu kommen."

Bei Kevin Danso war das zuletzt allerdings der Fall, der Augsburg-Legionär hat die ÖFB-U21 übersprungen. "Danso ist so passiert, das ist eine ganz besondere Ausnahme. Sollte er aber im A-Team nicht zu den Fixtstartern zählen, muss man überlegen, ihn im Sinne der Spielpraxis für die U21 in Betracht zu ziehen", sagt Gregoritsch.

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