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ÖFB-U21: Abschied mit erhobenen Häuptern

Die ÖFB-U21 ist mächtig stolz auf ihre Leistung gegen Deutschland.

ÖFB-U21: Abschied mit erhobenen Häuptern Foto: © UEFA

Das Wunder wollte nicht geschehen, doch es war ein mehr als nur anständiger Abschied der ÖFB-U21 von der EM 2019. Das 1:1 gegen Deutschland hat die Erwartungen fast aller übertroffen.

„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Das war von der ersten Minute an eine richtig gute Performance“, sagt Kevin Danso. Teamchef Werner Gregoritsch ergänzt angesichts der Niederlage gegen Dänemark: „Für mich war es ganz wichtig, dass wir Charakter zeigen.“

Das hat diese österreichische Auswahl auf jeden Fall getan. Denn bereits nach der 14. Minute erfolgte mit dem Traumtor von Luca Waldschmidt ein herber Rückschlag.

"Als das Tor passiert ist, habe ich geglaubt, ich habe einen schlechten Vertrag mit dem da oben"

Werner Gregoritsch

„Ein Tausendguldenschuss. Als das Tor passiert ist, habe ich geglaubt, ich habe einen schlechten Vertrag mit dem da oben“, stöhnt Gregoritsch. Goalie Alexander Schlager erkennt an: „Die haben so viel Qualität. Da lässt du keine Torchance zu, dann haut der den Ball aus dem Stand mit so einem Schuss genau ins Kreuzeck.“

Kontrolliert, teils dominiert

Doch grundsätzlich war das ÖFB-Team die bessere und gefährlichere Mannschaft. „Deutschland ist als kompletter Favorit in die Partie gegangen. Aber wir haben nie reagiert, haben sie kontrolliert und über weite Strecken dominiert“, sagt Sasa Kalajdzic nicht ohne Stolz. Gregoritsch sagt: "Selten hat jemand einer deutschen U21 so zugesetzt wie wir."

Doch die Chancenauswertung, die über das gesamte Turnier hinweg zu wünschen übrig ließ, sollte den ÖFB-Youngsters diesmal einen Strich durch die Rechnung machen. „Wenn man sich unsere Chancen anschaut, hätten wir uns den Sieg sehr verdient gehabt“, findet Schlager.

Foto: © GEPA

So blieb es beim einzigen Tor durch Danso, der einen Elfmeter verwerten konnte. Nachdem der Augsburg-Legionär im Duell mit den Dänen noch Christoph Baumgartner den Vortritt gelassen hatte, übernahm er diesmal selbst die Verantwortung.

„Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass ich schießen werde, weil ich mich gut fühle. Ich habe mir dann gar nicht viele Gedanken gemacht, bin einfach hingegangen und habe mich darauf konzentriert, dass ich treffe. Zum Glück hat das funktioniert“, so der Innenverteidiger.

Der Abwehrspieler hatte auch seinen Vereinskollegen Marco Richter gut im Griff. Er lacht: „Mir war es wichtig, dass er heute nicht trifft. Ich wollte mir da in Augsburg nichts anhören müssen, deswegen habe ich extra Gas gegeben. Zum Glück hat er heute nicht getroffen.“

"Österreich hat klasse gespielt"

Insgesamt war es für die ÖFB-U21 eine Bestätigung, dass sie gegen jeden Gegner mithalten kann, konnten sich die Deutschen doch mit zwei klaren siegen in den ersten beiden Gruppenspielen zu einem der Hauptanwärter auf den Titel mausern.

„Wir haben wieder aktiv nach vorne verteidigt, waren richtig aggressiv, haben ihnen keinen Raum gegeben, fast über das ganze Feld Eins-gegen-Eins gespielt – dann ist es auch für Deutschland schwierig“, meint Kapitän Philipp Lienhart.

Danso: „Deutschland ist eine extrem gute Mannschaft. Wir haben einfach Gas gegeben. Wir haben Qualität, können gegen jeden Gegner bestehen. Das haben wir diesmal gezeigt.“

Lob gibt es auch von DFB-Coach Stefan Kuntz: „Österreich hat klasse gespielt.“

Also wird die Gregoritsch-Truppe am Montag die Heimreise mit erhobenen Häuptern antreten. Kalajdzic drückt es so aus: „Mit uns hat gegen die Deutschen keiner gerechnet. Alle haben nur gesagt: ‚Bitte kassiert keine vier, fünf Tore!‘ Jetzt sagen alle: ‚Ihr hättet gewinnen müssen!‘ Wir können also stolz sein.“

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