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Woche der Weichenstellung im ÖFB

Vor dem Auftakt in die EM-Quali will das ÖFB-Präsidium einen Zeitrahmen für die Kür des neuen Präsidenten festlegen. Wasserstandsmeldungen soll es keine geben.

Woche der Weichenstellung im ÖFB Foto: © GEPA

Auf ÖFB-Interimspräsident Johann Gartner wartet eine wichtige Woche. Am Freitag (20.45 Uhr im LIVE-Ticker) startet das österreichische Nationalteam in Linz gegen Aserbaidschan in die EM-Qualifikation.

Unmittelbar davor tritt erstmals seit Gartners interimistischer Amtsübernahme das Verbandspräsidium zusammen. Es gilt unter anderem eine Zeitschiene für die Kür eines neuen Präsidenten festzulegen. Ob diese noch vor dem Sommer erfolgt, ist offen.

Gartner hat die Geschäfte nach dem Rücktritt von Gerhard Milletich Anfang Februar übernommen, wird auch bei der Nachfolger-Suche eine Rolle spielen. Vor seiner Teilnahme am FIFA-Kongress vergangene Woche in Ruanda befand sich der Niederösterreicher auf Bundesländer-Tour, suchte mit allen anderen Landesverbandschefs das persönliche Gespräch.

In der Präsidiumssitzung werde er seine Erkenntnisse und Überlegungen darlegen, kündigte Gartner gegenüber der APA an. "Und wir werden die weitere Vorgehensweise festlegen."

Keine Wasserstandsmeldungen

Er habe "intensive Gespräche mit allen" geführt, erklärte Gartner. Der 71-Jährige versteht sich als Brückenbauer, als Mediator in einem zutiefst gespaltenem Präsidium. Auf einen Präsidentschaftskandidaten wird sich das Gremium, dem auch drei Vertreter der Bundesliga angehören, in Linz wohl noch nicht einigen.

Ein großes Thema dürfte der Zeithorizont für eine außerordentliche Bundeshauptversammlung sein, die für die Neuwahl eines Verbandschefs notwendig ist. Die Einladungen dafür müssen statutengemäß mindestens zwei Monate im Voraus ergehen.

"Wir haben uns in der letzten Präsidiumssitzung ganz klar darauf verständigt, die nächsten Schritte und Prozesse intern zu gestalten und einzuleiten. Das war mir auch persönlich sehr wichtig", betonte Gartner.

Wasserstandsmeldungen wollte der Chef des Niederösterreichischen Fußballverbandes (NÖFV) daher nicht abgeben. "Wir möchten die Lehren aus den vergangenen Monaten ziehen und es alle gemeinsam besser machen. Zur gegebenen Zeit werden wir transparent über den Zwischenstand und die Zeitschiene informieren."

Schiedsrichter werden Thema sein

Ein Thema in der Sitzung wird laut Gartner auch das Schiedsrichterwesen sein. Dort hatte in den vergangenen Wochen unter anderen der Vorsitzende der ÖFB-Schiedsrichter-Kommission, der Wiener Verbandschef Robert Sedlacek, mit medialer Kritik zu kämpfen.

"Alle Beteiligten haben grundsätzlich das gleiche Interesse: den Fußball gerechter zu machen", sagte Gartner. "Wir sehen uns derzeit die Struktur und die Situation auch abseits vom Tagesgeschäft genau an und werden dementsprechende Schritte setzen."

"Attraktiver" Spielort Linz soll auch zukünftig eine große Rolle spielen

Der Terminplan ist dicht, die Vorfreude auf den Länderspiel-Aufakt aber auch beim Übergangspräsidenten groß. Großes gemeinsames Ziel sei die EM-Teilnahme 2024 in Deutschland. "Dafür wird jeder in seinem Bereich das Beste geben", versicherte Gartner.

"Meine Aufgabe ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen und eine geordnete Übergabe an den neuen Präsidenten zu gewährleisten." Sportliche Vorschauen und Analysen überlasse er lieber den sportlichen Verantwortlichen.

Die neue Raiffeisen Arena in Linz hat es dem früheren ÖVP-Bürgermeister von Ziersdorf aber bereits angetan. "Es ist für den ÖFB natürlich sehr wichtig, einen solch attraktiven Standort für Länderspiele zu haben", meinte Gartner. "Linz wird auch in den zukünftigen Planungen sicher eine große Rolle spielen."

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