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Ein Spiel mit unterschiedlichen ÖFB-Einordnungen

Die Einordnung der Leistung gegen Albanien fällt ÖFB-intern durchaus unterschiedlich aus.

Ein Spiel mit unterschiedlichen ÖFB-Einordnungen

Die Beurteilung des 2:1-Siegs im Freundschaftsspiel gegen Albanien fällt auch ÖFB-intern durchaus unterschiedlich aus.

"Im Großen und Ganzen hatten wir das Spiel unter Kontrolle, Albanien hatte vielleicht eine Chance. Wir haben 2:1 gewonnen, das dürfen wir nicht schlechtreden. Außerdem sind sie auch EM-Teilnehmer", wählte etwa Marko Arnautovic den positiven Zugang.

Martin Harnik wiederum fand: "Wir haben natürlich sehr gut begonnen, aber genau so stark nachgelassen nach dem 2:0."

Überragende erste Hälfte?

Die Einordnung von Testspielen ist bisweilen keine einfache. Schaut man nur auf das Ergebnis? Oder mehr auf die Leistung? Zudem kann die Vielzahl an Einwechslungen den Rhythmus stören.

Halbzeit zwei gegen Albanien war nicht das Gelbe vom Ei. Über die ersten 45 Minuten gingen die Meinungen jedoch durchaus auseinander.

"Wir haben in der ersten Hälfte ein überragendes Spiel gemacht", meinten etwa Arnautovic und Aleksandar Dragovic unisono.

Auch Kapitän Christian Fuchs schloss sich an: "Vor allem die erste Halbzeit war überzeugend, da haben wir richtig gut gespielt und auch in der Defensive nichts anbrennen lassen, ein klares Plus an Ballbesitz gehabt und auch viele Chancen herausgespielt - leider haben wir die eine oder andere liegen gelassen, aber wir haben ganz einfach immer eine gewisse Torgefährlichkeit ausgestrahlt und in der Defensive sehr robust und überzeugend agiert."

Teamchef Marcel Koller analysierte jedoch auch schon die erste Hälfte wesentlich kritischer und ortete vor allem im taktischen Verhalten in der Rückwärtsbewegung Mängel, die nur von Albanien nicht ausgenutzt wurden:

"Die Albaner hatten gefühlt einen Mann mehr"

Auch für Harnik war das Verhalten nach der frühen 2:0-Führung nicht ideal. Zwar müsse man dann "nicht weiter Power-Pressing spielen, wie wir es am Anfang getan haben, aber dann müssen wir zumindest kompakt stehen und vor allem die Löcher stopfen, die im Mittelfeld von den Albanern aufgerissen wurden. Das haben wir nicht so gut gemacht."

"Wir hatten auch schon in der ersten Halbzeit immer wieder Probleme im Zentrum, weil die Albaner immer gefühlt einen Mann mehr und eine freie Anspielstation hatten. Sie haben das natürlich auch gut gemacht mit ihren sehr kleinen, quirligen und ballsicheren Spielern. Das hat sich in der zweiten Halbzeit ein bisschen durchgezogen", so der Torschütze zum 2:0 weiter.

Mit Marc Janko sah auch der Schütze des ersten ÖFB-Treffers die Performance nach dem Blitzstart kritisch: "Ich möchte niemandem etwas unterstellen, aber vielleicht war bei dem einen oder anderen nach der 2:0-Führung die hundertprozentige Spannung weg. Dadurch ist der Gegner besser ins Spiel gekommen. Wir werden das intern analysieren und ansprechen."

Guter Test im Hinblick auf Ungarn und Island

Das Wichtigste sei laut Meinung des Goalgetters jedoch der Sieg. Eine Erkenntnis, auf die sich wohl alle Beteiligten trotz der Diskrepanz in der Einordnung der Leistung einigen können. Ebenso wie auf die Feststellung, dass es ein guter Test war.

"Wir haben eine tote Mannschaft zum Leben erweckt. Aber Albanien ist nicht irgendwer. Die haben sich auch für die EURO qualifiziert und auswärts gegen Portugal gewonnen. Jeder Mensch, der vor dem Spiel erwartet hätte, dass wir 6:0 gewinnen, wäre sehr optimistisch gewesen. Wir wussten, dass es schwierig wird", gab Dragovic zu Protokoll.

"Albanien ist ein Gegner, der uns bei der EURO mit Ungarn und Island auch blühen wird. Von dem her war es der richtige Gegner zum richtigen Zeitpunkt", sah Fuchs den Zweck eines Probelaufs für das Turnier in Frankreich erfüllt.

Eine Einschätzung, der sich Harnik anschloss: "Die Albaner waren ein Überraschungsteam der Quali, genau wie Ungarn und Island. Ich kann mir vorstellen, dass uns da sehr ähnliche Teams erwarten. Dementsprechend war es gut, dass wir nicht alles richtig gemacht haben, denn aus Fehlern kann man lernen."

Und vielleicht ist es ja auch kein Fehler, sich im Hinblick auf die EURO Luft nach oben zu lassen.


Peter Altmann/Alexander Karper/Martin Wechtl/Jakob Faber


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