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Neue ÖFB-Ära mit Neuhold und Hollerer

ÖFB präsentiert die neuen Chefs Neuhold und Hollerer. Mehr Macht für Ruttensteiner:

Neue ÖFB-Ära mit Neuhold und Hollerer

Seit 1. August sind mit Bernhard Neuhold (Wirtschaftsbetriebe GmbH) und Thomas Hollerer (Generalsekretär) die beiden neuen Chefs des ÖFB im Amt, am Donnerstag wurden sie in kleiner Runde der Öffentlichkeit präsentiert.

"Am Montag hat im ÖFB eine neue Ära begonnen", lobt Präsident Leo Windtner die beiden Nachfolger von Alfred Ludwig und spricht von "Aufbruchstimmung" im Fußballbund.

"Unser klares Ziel ist es, unsere Performance sportlich und wirtschaftlich zu steigern", so der Oberösterreicher.

Dies sei nicht einfach: "Aber es gibt noch Luft nach oben."

Der Fußball als nationales Anliegen

Die zentrale Forderung des ÖFB-Bosses: "Wir wollen den Fußball noch mehr zu einem nationalen Anliegen machen."

Bezüglich seiner konkreten Visionen hielt sich das neue Führungs-Duo weitestgehend bedeckt. Vorerst ist man damit beschäftigt, die neuen Strukturen mit Leben zu erfüllen.

Rechtlich verpflichtend wird die neben der Pensionierung des jahrzehntelangen "Alleinherrschers" Ludwig auch dem Wartungserlass des Finanzministeriums geschuldete Umstrukturierung erst ab dem 1. Jänner 2017.

Neuhold ist dankbar für diese fünf Monate, in denen es gilt, die jeweiligen Abteilungen zu "verzahnen". Das Versprechen des 40-Jährigen: "Wir werden keine Parallelunternehmen führen, sondern uns perfekt miteinander vernetzen, Synergien schaffen und die größtmögliche Effizienz für das Unternehmen erzielen."

Autonomie für Ruttensteiner

Die "dritte Schulter", auf welche die Geschicke des ÖFB in Zukunft verteilt wird, ist jene von Willi Ruttensteiner. Der Vertrag des Oberösterreichers wurde bekanntlich verlängert, sein Gestaltungsspielraum ist in Zukunft jedoch ein größerer.

Die Profiabteilung rund um das Nationalteam oder die U21 wird in den Wirtschaftsbetrieben angesiedelt sein, der Nachwuchs, der Frauen-Fußball beziehungsweise der Breitensport im Trägerverein ÖFB verbleiben.

Generell genießt der Sportbereich nun Autonomie, Ruttensteiner ist weder Neuhold noch Hollerer untergeordnet und somit mit einer größeren Machtfülle ausgestattet.

"Ich erwarte mir von beiden noch mehr Unterstützung des Fußballs", setzt er große Erwartungen in seine bisherigen Direktoriums-Kollegen und genießt die größere Eigenverantwortung, die es so in seiner Amtszeit beim ÖFB nicht immer gegeben habe, wenn er an Ludwig zurückdenkt:

"Am Anfang meiner Zeit als Sportdirektor gab es sicherlich eine Dominanz des Generaldirektors im sportlichen Bereich." Dies habe sich in den letzten Jahren dank der Unterstützung von Windtner gebessert: "Aber er hätte eingreifen können. Jetzt ist das geregelt."

Zwischen Platz 20 und 30 in der Weltrangliste

Aus seinen Zielen für die kommenden Jahre macht der 53-Jährige, der zugibt, durchaus mit der erfolgreichen Qualifikation für die EURO und dem Turnier in Frankreich selbst als Ende eines beruflichen Lebensabschnitts geliebäugelt zu haben, kein Geheimnis.

Neben Endenrunden-Teilnahmen der U21 und der Damen-Nationalmannschaft beziehungsweise der Erhaltung des leistungstechnischen Status quo der Junioren-Nationalteams betreffen diese natürlich vor allem das A-Team.

"Es wird auf Sicht die Herausforderung, das Niveau der EM-Qualifikation zu halten und den östereichischen Fußball nicht wieder zurückfallen zu lassen", betont Ruttensteiner, der die WM-Teilnahme anstrebt.

Dauerhaft in den Top-10 der Weltrangliste angesiedelt zu sein, sei nur bedingt realistisch, sich aber konstant zumindest in der Region um die Plätze 20 bis 30 aufzuhalten, das ausdrückliche Ziel.

"Auch in der Trainerausbildung schwebt mir sehr viel vor. Wir wollen den österreichischen Trainer besser positionieren, die Kompetenzen unserer Trainer erhöhen. Sie sollen Chancen wie Peter Stöger oder Adi Hütter nützen können."

Ruttensteiner dementiert das Gerücht eines Tellerwurfs:


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