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So geht ÖFB-Teamchef Foda den Slowakei-Test an

Rotation, aber keine Experimente: EM-Generalprobe soll unbedingt gewonnen werden.

So geht ÖFB-Teamchef Foda den Slowakei-Test an Foto: © GEPA

Für das letzte Testspiel vor der Europameisterschaft gibt es für Teamchef Franco Foda eine simple Devise: Gewinnen. Der 55-Jährige möchte sicherstellen, dass der freundschaftliche Vergleich mit der Slowakei am Sonntag (17:30 Uhr im LAOLA1-Ticker) mit einem erfreulichen Ausgang für Österreich über die Bühne geht.

"Fokus ist, dass wir die Leistung gegen England, wo wir viele gute Phasen hatten, bestätigen - aber mit einem anderen Ergebnis. Das heißt, wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen", sagt Foda bei der Abschlusspressekonferenz vor dem Spiel.

Rotation, aber keine "Experimente"

Der Teamchef wird bei der Findung seiner Startformation dem Umstand Rechnung tragen, dass der eine oder andere Spieler eine lange Saison hinter sich hat und eine Verschnaufpause ganz gut vertragen kann: "Wir werden natürlich auch bei den Spielern, die in den letzten Wochen und Monaten sehr viel gespielt haben, etwas dosieren. Aber ansonsten sind alle Mann an Bord. Alle sind fit, wir können aus dem Vollen schöpfen. Das ist schön für den Trainer."

Julian Baumgartlinger, Karim Onisiwo und Marko Arnautovic sind fit. Während der nominelle ÖFB-Kapitän Baumgartlinger einen Kurzeinsatz gegen England verzeichnen kann, stehen Onisiwo und Arnautovic frisch im Mannschaftstraining. Für das Duell gegen die Slowakei sind beide Offensivakteure aber einsatzbereit.

Ein Sieg gegen die Slowakei im letzten Vorbereitungsspiel wäre für Foda der ideale Startschuss in die Europameisterschaft.

"Jeder Sieg gibt Selbstvertrauen. Selbstvertrauen in die eigene Stärke, in die eigene Energie, in die Kraft. Insofern werden wir schon auch so eine Mannschaft positionieren, die das Spiel gewinnen kann", so der Teamchef, von dem am Sonntag keine ausgefallenen Ideen zu erwarten sind.

"Wir werden nicht so viele Experimente machen, aber den einen oder anderen Spieler, der viel gespielt hat, vielleicht schonen, das werden wir schon berücksichtigen", kündigt Foda an.

Dies bedeutet in der Praxis wohl, dass eine Mannschaft, die so nah wie möglich an die Stammgarnitur herankommt, auf dem Platz stehen wird. Wie viele Wechsel im Vergleich zum England-Spiel vergenommen werden, wollte Foda am Samstag noch nicht genau sagen. Wer zwischen den Pfosten steht, will Foda seinen Torhütern aber schon mitgeteilt haben (Alle Infos >>>).

Training gegen Abschlussschwäche

Über all diesen Überlegungen steht aber, eine konkurrenzfähige Mannschaft auf den Platz zu bringen. Franco Foda möchte das letzte Spiel vor dem Ernstfall gegen Nordmazedonien unbedingt gewinnen.

Dabei sollen auch Lehren aus der 0:1-Niederlage gegen England helfen. Bei der Pleite gegen die "Three Lions" gab es einige Aspekte im Spiel des ÖFB-Teams, die dem Deutschen durchaus gefallen haben.

"Wir haben gegen eine Mannschaft, die normalerweise im Schnitt 60, 70 Prozent Ballbesitz hat, mehr Ballbesitz gehabt. Wir haben extrem schnell, dynamisch gespielt, hatten gute Ballstafetten", so Foda, der gesehen hat, dass das ÖFB-Team gegen Engländer, die die Räume verengt haben, dennoch Lösungen gefunden hat.

"Wir haben uns Tormöglichkeiten erspielt, das war gegen Dänemark nicht der Fall. Das einzige Manko war, dass wir aus diesen zwei, drei Riesen-Möglichkeiten keine Tore erzielt haben", so Foda, der diesen Umstand im Samstags-Training zu korrigieren versuchte.

Mit der defensiven Arbeit war der Teamchef ebenfalls zufrieden. "Defensiv waren wir über weite Strecken auch sehr stabil. Es ist uns sogar gelungen, auch zeitweise den Gegner in seiner Hälfte zu halten. Wir hatten ein gutes Gegenpressing, eine gute Raumaufteilung. Das gilt es jetzt einfach noch zu verfeiern, zu verbessern", sagt der Deutsche.

VIDEO: Das sagt Foda zur Positions-Frage um David Alaba:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

"Die Richtung stimmt"

"Es gab viele gute Lichtblicke, aber auch Dinge, die wir auf jeden Fall besser machen müssen. Wir sind immer noch in der Vorbereitung, aber die Richtung stimmt", so Foda, der darauf hoffen muss, dass ihm der letzte Satzteil nicht so um die Ohren fliegt wie der letzten Person, die ihn in exponierter Position geäußert hat.

"Wir sind voll im Plan, insofern sind wir positiv gestimmt. Wir wollen alles unternehmen, das Spiel zu gewinnen."

Besonderer Antrieb sollen dabei die 3.000 Zuseher sein, die im Ernst-Happel-Stadion das erste Länderspiel seit etwas mehr als eineinhalb Jahren mit Publikum besuchen werden. Schon in England lag durch die Zuschauer ein ganz anderes Gefühl in der Luft, so Foda.

"Es war wieder in Richtung Fußball-Normalität - Stimmung, Begeisterung, Emotionen. Das erwarten wir auch jetzt, auch wenn es nur 3.000 Fans sein werden, dass sie uns dort unterstützen und wir wollen uns gut präsentieren", hofft der Teamchef auf Energie vom Publikum.

"Wir wollen für unser Land, für Österreich, alles geben, um bei der EM auch gut zu perfomen", so Foda.

Alaba "universell einsetzbar"

Welche Position der zukünftige Real-Madrid-Star David Alaba gegen die Slowakei bekleiden wird, bleibt ebenfalls offen. Gegen England rückte der Wiener im Mittelfeld auf die linke Seite.

"David ist ein absoluter Top-Spieler, er kann auf mehreren Positionen spielen, das habe ich schon bei meinem Amtsantritt gesagt. Er ist universell einsetzbar, kann linker Verteidiger spielen, hat bei den Bayern Innenverteidiger gespielt. Jetzt auch in den letzten Spielen im Mittelfeld agiert. Er hat dort absolute Weltklasse. Das zeichnet ihn aus. Schauen wir dann, wo er am Sonntag spielen wird", sagt der Teamchef.

"Ich bin mit ihm in einem ständigen Dialog, was glaube ich auch sehr wichtig ist. Wichtig für ihn war, dass er jetzt auch das Kapitel abgeschlossen hat, er weiß, wo er im nächsten Jahr spielen wird. Er hat mit Real auch einen absoluten Top-Verein gefunden. Das ist auch nicht selbstverständlich, dass man zu Real Madrid kommt. Das bestätigt eigentlich nur das, was er in den letzten Jahren geleistet hat", so Franco Foda, der den Stellenwert Alabas erneut herausstreicht:

"Für uns ist er ein extrem wichtiger Spieler, auch jetzt in der Führungspersönlichkeit gereift, nachdem er Vater geworden ist. Er übernimmt noch mehr Verantwortung im Nationalteam. Insofern ist er für uns ein absolut wichtiger Spieler auf unterschiedlichen Positionen".

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