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Das ÖFB-Team ringt Serbien nieder

Österreich siegt verdient gegen WM-Quali Leader Serbien:

Das ÖFB-Team ringt Serbien nieder Foto: © GEPA

Am vorletzten Spieltag der WM-Quali besiegt Österreich in der Gruppe D zu Hause Tabellenführer Serbien vor 42.400 Zuschauern in Wien mit 3:2 (1:1).

Vor den Augen von Star-Trainer Jose Mourinho vergeben Kainz und Arnautovic früh, ehe Milovojevic Lindner mit einem Schuss ins Eck bezwingt (11.). Österreich (mit Debütant Wöber) dreht die Partie durch Tore von Burgstaller (25./1. ÖFB-Tor) und Arnautovic (76.) verdient, doch Serbien gleicht noch durch Matic aus (83.).

Im Finish trifft Schaub (89.) zum Sieg, Österreich hat aber trotzdem keine Chance mehr auf die Teilnahme an der WM in Russland.

Ein "typischer" Anfang

In den ersten 15 Minuten hatten die - mehrheitlich im serbischen Lager befindlichen - 42.400 Zuschauer ein Spiegelbild der österreichischen WM-Qualifikation zu sehen bekommen. Bereits in der 7. Minute scheiterte Florian Kainz nach Vorarbeit von Florian Grillitsch und Arnautovic freistehend an Serbien-Goalie Vladimir Stojkovic, zwei Minuten später köpfelte Arnautovic nach Grillitsch-Flanke aus wenigen Metern knapp daneben.

Die zunächst tief stehenden und von Österreichs 4-4-2-System möglicherweise überraschten Gäste hingegen gingen mit ihrer ersten Offensivaktion in Führung. Aleksandar Kolarov brachte den Ball zur Mitte, ÖFB-Teamdebütant Maximilian Wöber köpfelte den Ball aus dem Strafraum, wo sich Milivojevic das Spielgerät zurechtlegen konnte und mit einem präzisen Schuss ins lange Eck traf.

Es passte auch zur Anfangsviertelstunde, dass Kevin Danso nach Zuspiel von Arnautovic aus sechs Metern danebenschoss.

Burgstallers 1. ÖFB-Tor

In der 25. Minute aber leitete der Augsburg-Verteidiger den Ausgleich durch Burgstaller ein. Nach seinem weiten Pass enteilte der Schalke-Stürmer der schlecht postierten Serbien-Abwehr, Stojkovic verzichtete aufs Herauslaufen und wurde vom Kärntner bezwungen - es war das erste Nationalteam-Tor Burgstallers im zwölften Länderspiel.

In der Folge entwickelte sich vor den Augen von Manchester-United-Trainer Jose Mourinho, der offenbar wegen eines serbischen Kickers in den Prater gekommen war, eine relativ offene Partie mit Chancen auf beiden Seiten. In der 34. Minute landete ein Kopfball von Branislav Ivanovic an der Latten-Oberkante, in der 40. Minute blieb ÖFB-Schlussmann Heinz Lindner gegen Dusan Tadic Sieger.

Auf der Gegenseite fand Burgstaller aus guter Position nach Vorarbeit von Moritz Bauer ebenso in Stojkovic seinen Meister wie Kainz in der 43. Minute. Auch in der zweiten Hälfte gab es hochkarätige Möglichkeiten für die Österreicher. In der 58. Minute verhinderte Stojkovic ein Arnautovic-Tor, fünf Minuten später fischte der serbische Keeper einen Schuss von Grillitsch aus dem Kreuzeck.

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Turbulentes Finish

Im Finish wurde es dann turbulent. In der 75. Minute erzielte Arnautovic nach Vorarbeit von Louis Schaub und Burgstaller das 2:1 für die Hausherren und verzichtete danach aufgrund seiner serbischen Herkunft auf einen Torjubel. Die Gäste schlugen aber zurück, nach einem Gestocher sorgte Matic aus kurzer Distanz für das 2:2.

Im Gegensatz zu den Partien davor stand den Österreichern in der Endphase aber doch noch das Glück zur Seite. Eine Hereingabe von Schaub berührte Arnautovic wohl nicht mehr, der Ball fand dennoch den Weg ins lange Eck (89.).

Das letzte Spiel dieser WM-Qualifikation steigt für Österreich am Montag in Chisinau gegen die Republik Moldau. Schon am Samstag könnte im Rahmen der ÖFB-Präsidiumssitzung beschlossen werden, dass es sich dabei um das letzte Länderspiel von ÖFB-Teamchef Marcel Koller handelt. Der Schweizer wurde bei seinem wohl letzten Match im Happel-Stadion noch einmal vom Publikum gefeiert.

Keine Jubelstimmung kam bei den tausenden serbischen Fans auf, die immer wieder mit Feuerwerkskörpern auf sich aufmerksam machten. Das WM-Ticket wurde noch nicht fixiert, allerdings reicht dem Spitzenreiter trotz der ersten Niederlage in der laufenden Qualifikation am Montag ein Heimsieg über Georgien. Für die Österreicher steht Endrang vier schon jetzt fest.

Stimmen zum Spiel:

Florian Kainz: "Der Plan ist heute aufgangen. Wir haben sehr viel hochwertige Chancen herausgespielt, leider aber in der ersten Hälfte zu wenig genutzt. Man hat gesehen, dass wir von der ersten Minute an da waren, dass wir wollten. Aber es ist klar, dass wir noch mehr Tore hätten machen müssen. Jetzt wollen wir das letzte Spiel auch noch gewinnen."

Marko Arnautovic: "Ich glaube, ich habe ihn (den Ball vor dem 3:2; Anm.) nicht berührt. Damit hab ich den Tormann getäuscht, ich gebe das Tor Louis Schaub. Wir haben sehr viele Chancen gehabt. Ich denke, dass wir verdient das Spiel gewonnen haben. Wir spielen Fußball, um Spiele zu gewinnen, deswegen freuen wir uns natürlich über die drei Punkte. Jetzt haben wir noch ein Spiel, das wollen wir auch gewinnen, um die WM-Qualifikation gut abzuschließen. Die Qualifikation war unglücklich. Wir hätten fast alle unsere Spiel gewinnen sollen von den Chancen her. Schade, dass wir nicht dabei sind."

Maximilian Wöber: "Ich glaube, ein besseres Match für das Debüt hätte man sich nicht vorstellen können. Es war ein richtig geiles Spiel heute. Es ist ein unglaubliches Gefühl, eine andere Anspannung. Es erinnert mich ein bisschen an mein erstes Match für Rapid. Ich freue mich, dass ich das Trikot meines Landes tragen darf. Am Ende habe ich schon etwas Krämpfe bekommen, das ist vielleicht auch der ungewohnten Position geschuldet."

Marcel Koller (Teamchef Österreich): "Ich glaube, es sind immer auch Kleinigkeiten. Wir haben heute die Tore geschossen und hatten noch viele Möglichkeiten. Schon in den ersten zehn Minuten hatten wir zwei Riesenchancen. Die Serben schießen einmal aufs Tor, und der ist drin. Wir haben defensiv sehr diszipliniert gespielt. Wir haben das gut hinbekommen, Heinz Lindner hat dann auch gute Paraden gezeigt."

Über die gesamte Qualifikation: "Du musst bei jedem Spiel beißen, kratzen, jeden Meter musst du beackern. Wenn du das nicht machst oder nicht machen kannst, wird es schwierig. In unserer Gruppe waren Wales, Irland, die auch vom Körperlichen kommen. Es war eigentlich immer eng, es war nie so, dass wir abgeschossen wurden. In Serbien hatten wir Chancen, in Wales, in Irland. Wir haben dann auch individuelle Fehler gemacht, die der Gegner ausgenützt hat. Es war sehr schön bei den Fans jetzt noch. Es ist eine wunderschöne Atmosphäre."

Slavoljub Muslin (Teamchef Serbien): "Die Österreicher waren trotz der vielen Ausfälle besser, hatten mehr Chancen und haben deshalb verdient gewonnen. Es tut uns leid, dass uns heute die Qualifikation nicht gelungen ist. Jetzt wollen wir das am Montag schaffen. Wir haben am Schluss mehr Risiko genommen, weil ein Unentschieden nicht gereicht hätte. Deswegen ist es so gekommen."

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