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Keine Färöer-Albträume bei Franco Foda

ÖFB-Teamchef sucht "richtige Mischung" und lässt Torhüter-Frage weiter offen:

Keine Färöer-Albträume bei Franco Foda Foto: © GEPA

Am Sonntag wird Österreichs Nationalteam von der größten Blamage seiner Zeit eingeholt.

Im Zuge der EM-Qualifikation 1992 ging Österreich im schwedischen Landskrona sang- und klanglos gegen die Färöer mit 0:1 unter. Während die Pleite vom 12. September 1990 für Österreichs Fußball als größte Schmach gilt, jubelte die Auswahl der Inselgruppe beim Pflichtspiel-Debüt über die Sensation schlechthin.

Fünf weitere Duelle sind in den letzten 30 Jahren über die Bühne gegangen. Bis auf ein denkwürdiges 1:1 in der WM-Quali 2010, reichte es in den restlichen Begegnungen jeweils für das Punktemaximum. Nicht weniger Zähler sollen am Sonntag (ab 20:45 Uhr im LIVE-Ticker) nach Abpfiff auf das rot-weiß-rote Konto wandern.

"Wir wissen, was auf uns zukommt", tönt Franco Foda und erklärt seine Prioritäten: "Wenn man sich für die Weltmeisterschaft qualifizieren will, muss man gegen die Färöer gewinnen. Bei allem Respekt vor dem Gegner, aber wir müssen die drei Punkte holen."

Foda: "Färöer haben nichts zu verlieren"

"Es kommt eine Mannschaft, die nichts zu verlieren hat", weiß Foda um den Druck im ÖFB-Lager Bescheid. Etwaige Horror-Szenarien oder Albträume vor einem neuerlichen Punktverlust begleiten den 54-Jährigen aber keineswegs: "Mit solchen Szenarien beschäftige ich mich nie. Meine Aufgabe besteht darin, die Mannschaft bestens vorzubereiten. Ich denke, dass ist uns in den letzten Jahren auch sehr gut gelungen und wird auch diesmal der Fall sein."

Im Vergleich zum Auftritt in Glasgow gebe es aber Steigerungspotenzial. "Da haben wir von hinten zu langsam rausgespielt. Wir müssen uns auch bei Standardsituationen verbessern", fordert Foda.

Baumgartner fordert Geduld

(Text wird unter dem Video fortgesetzt.)

Ähnlich schätzt Offensiv-Akteur Christoph Baumgartner die Ausgangslage ein: "Es wird sehr schwer werden, ein Tor zu schießen. Die Färöer werden mit Mann und Maus verteidigen, es wird schwer Räume zu finden."

Dass alles andere als ein Sieg einer herben Enttäuschung gleicht, ist dem Hoffenheim-Legionär, der sein drittes Tor im ÖFB-Dress ins Visier nimmt, bewusst. Auf die leichte Schulter will man den 107. der FIFA-Weltrangliste ohnehin nicht nehmen: "Wenn wir 100 Prozent konzentriert sind und das nötige Tempo von Beginn an auf die Wiese bekommen, bin ich sehr zuversichtlich."

Hoffnungen auf Sabitzer-Einsatz

Zwei Puzzlestücke, die dem ÖFB-Offensivspiel besonders gut tun würden, sind Marcel Sabitzer und Valentino Lazaro. Ein Einsatz in Glasgow blieb dem Leipzig-Kapitän wegen einer Blessur verwehrt. Hinsichtlich Sonntag schöpft Foda aber Hoffnung:

"Im Moment sieht es so aus, dass alle Spieler - auch Sabitzer und Lazaro - am Abschlusstraining dabei sind. Dann werden wir sehen, ob sie bei 100 Prozent sind." Definitiv fehlen werden die verletzten Martin Hinteregger, Julian Baumgartlinger und Konrad Laimer sowie der in China weilende Marko Arnautovic.

Allzu tief lässt der gebürtige Mainzer aber nicht in seine Aufstellungsgedanken blicken. Neben der "perfekten Balance" werden Kreativspieler für den Unterschied sorgen. "Wir brauchen Spieler, die auf engstem Raum Lösungen haben. Daher werden wir drei, vier neue Kräfte in die Startelf rotieren."

Rotation im Tor? Foda "vertraut allen Torhütern"

An welchen Stellen tatsächlich geschraubt wird, bleibt somit offen, wodurch auch LASK-Goalie Alexander Schlager nach überschaubarer Leistung in Schottland neuerlich das Tor hüten könnte. An Alternativen mangelt es mit Pavao Pervan, Daniel Bachmann und Heinz Lindner jedenfalls nicht.

Dass die Torhüterfrage in der Öffentlichkeit heiß diskutiert wird, ist Foda bewusst. Aber: "Intern haben wir offen kommuniziert. Jeder Torhüter weiß woran er ist. Bei Alex (Schlager, Anm.) war es am Anfang eine unglückliche Aktion, die er selber kompensiert hat. Ansonsten konnte er sich im Spiel weniger auszeichnen, weil er wenig draufbekommen hat. Wir haben einen klaren Plan und Ideen, was wir im Lehrgang wollen. Das werden wir auch durchziehen."

Ein gewichtiges Wort in der Torhüterfrage verfügt Österreichs letzte Nummer 1 und nunmehriger Torwart-Trainer Robert Almer. "Mit ihm haben wir in erster Linie jemanden, der für die Torleute verantwortlich ist und sie explizit monatelang beobachtet und analysiert hat. Von daher habe ich zu allen Torhütern vertrauen, die bei uns sind."

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