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Fan-Protest: Kritik an ÖFB und Team

Stille im Stadion und Transparente zur Unterstreichung des Protestes.

Fan-Protest: Kritik an ÖFB und Team Foto: © GEPA

Rot-Weiß-Rot ist im Klagenfurter Wörthersee-Stadion klar in der Überzahl - und trotzdem ist es leise.

Der harte Kern der ÖFB-Fans zieht seinen angekündigten Protest im EM-Qualifikationsspiel gegen Slowenien durch.

Erst einmal gibt es keinen Support von den Rängen, in dieser Phase sind nur die slowenischen Schlachtenbummler zu hören.

Mit ihrem ersten Transparent unterstreichen sie ihr Ansinnen: "Heute machen wir eine Pause, denn nur im Happel sind wir zu Hause! Heimspiele nur im Happelstadion!", steht dort groß geschrieben.

Es folgt ein Transparent mit offener Kritik an der Zusammenstellung des Nationalteams. Ohne jedoch Namen zu nennen, die derzeit nicht berücksichtigt werden. "Während Reservisten uns blamieren, müssen Leistungsträger daheim trainieren!", wird kritisiert, dass Spieler ohne Praxis den Vorzug gegenüber Stammspielern erhalten.

Mit einem dritten Transparent bekommt wieder der ÖFB sein Fett ab: "Süße Worte an 'die Fans' vor dem Kameralicht, doch das Herz eurer Kurve kennt ihr nicht!".

Der Boykott ändert mit einem Plakat zum Start der zweiten Halbzeit: "Nun wollen wir wieder alles geben, denn das ist, wofür wir leben."

Der Fanklub "Hurricanes Österreich" rief im Vorfeld bekanntlich zum Support-Boykott auf, 45-minütige Stille in Rot-Weiß-Rot war angedacht, ehe der Support für die zweite Halbzeit wieder einsetzt.

Begründet wird dies einerseits mit dem schwachen Pflichtspiel-Abschneiden seit der EURO 2016, andererseits auch mit weiteren Ärgernissen aus Fan-Sicht:

"Die mangelnde Leistung hat viele Fans vergrault. Die hohen Kartenpreise stehen in keiner Relation zum Gebotenen, weshalb viele Fans dem Stadion fern und Ränge leer bleiben. Die Spieler schaffen es nicht, eine Beziehung zu den Fans aufzubauen und kommen teilweise nur noch überheblich rüber. Der Stolz, für Österreich auflaufen zu dürfen, wird vermisst. Es werden Spieler einberufen, die kaum Spielpraxis haben und Spieler, die in guter Form sind, werden für den Kader nicht berücksichtigt. Gemeinsam mit der Tatsache, dass wir das Happel-Stadion als Heimstadion ansehen und regelmäßig ausweichen müssen, führt dies nun dazu, dass die Kurve reagieren und ein Zeichen setzen muss. Daher ist für uns klar, dass in dieser Tonart nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden kann."

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