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Milletich in richtungsweisender ÖFB-Sitzung unter Druck

Der Präsident will Vorwürfe entkräften, wonach er sein Ehrenamt missbrauchte, um Anzeigekunden für sein Verlagshaus zu gewinnen.

Milletich in richtungsweisender ÖFB-Sitzung unter Druck Foto: © GEPA

Das Präsidium des ÖFB trifft sich am Donnerstag in Wien zu einer richtungsweisenden Sitzung.

Verbands-Präsident Gerhard Milletich will bei diesem Meeting Vorwürfe entkräften, wonach er seine Position nutzte, um für die Publikationen seines Verlagshauses Anzeigenkunden zu gewinnen. Dementsprechende Berichte gab es in "Kurier" und "News". Milletich dementierte und kündigte eine Klage an, die aber bisher offenbar nicht eingereicht wurde.

Oberösterreichs Landeschef Gerhard Götschhofer - so wie Salzburgs Herbert Hübel und Tirols Josef Geisler ein deklarierter Gegner Milletichs - hat angekündigt, in der Sitzung Informationen zu liefern, die ein Fehlverhalten des Burgenländers belegen sollen. "Wenn es klare Beweise geben sollte, haben wir ein Problem, aber ich gehe derzeit nicht davon aus", sagt Vorarlbergs Landesverbands-Präsident Horst Lumper der "APA".

Mühsame Personaldebatte ante portas

Er wisse allerdings nicht, welche Infos von Götschhofer kommen werden. "Man muss abwarten, was da vorgelegt wird", meint Lumper. Nach Ansicht des Juristen und der Mehrheit im ÖFB-Präsidium würden die bisher von Milletichs Gegnern gelieferten Informationen eine Ablöse des 66-Jährigen nicht rechtfertigen.

Dennoch köchelt die Diskussion um den ÖFB-Präsidenten weiter, was wiederum für Österreichs größten Sport-Fachverband weit mehr als nur eine mühsame Personaldebatte bedeutet. Mit Milletich eng verbunden ist nämlich das Infrastruktur-Projekt in Wien-Aspern, das sich auf eine mittlere zweistellige Millionensumme beläuft.

Der Burgenländer ist im Gegensatz zu Hübel, Geisler und Götschhofer ein klarer Befürworter des noch von Ex-ÖFB-Boss Leo Windtner initiierten Bauvorhabens. Sollte Milletich das Präsidenten-Amt abgeben müssen, wäre wohl auch das mit Abstand größte Infrastruktur-Projekt in der ÖFB-Geschichte ad acta gelegt.

Mit Jahresende verfallen finanzielle Garantien, deshalb ist ein Präsidiumsbeschluss für Aspern bei der letzten Präsidiumssitzung dieses Jahres am 16. Dezember dringend notwendig. Sollte es nicht dazu kommen, wäre die Errichtung der neuen ÖFB-Geschäftsstelle und Trainingsplätze aufgrund der Inflation und steigender Baukosten wohl nicht mehr leistbar und damit ad acta gelegt.

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