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Salzburg stimmt gegen Windtners Wiederwahl

ÖFB-Präsident "siegt" mit 12:1 und träumt vom neuen National-Stadion.

Salzburg stimmt gegen Windtners Wiederwahl

Das Ergebnis ist eindeutig, sorgt aber dennoch für eine kleine Überraschung.

Leo Windtner ist am Sonntag in Zell am See als ÖFB-Präsident mit 12:1 Stimmen wiedergewählt worden und geht in seine dritte Amtszeit. Die Gegenstimme kommt vom Salzburger Fußball-Landesverband.

Als neu installierte Vizepräsidenten des ÖFB werden Wolfgang Bartosch (Steiermark/Region Mitte), Johann Gartner (Niederösterreich/Ost), Josef Geisler (Tirol/West) und Liga-Präsident Hans Rinner - allesamt einstimmig - gewählt.

"Mit dem Ergebnis kann man zufrieden sein. Es ist ein großer Vertrauensbeweis", erklärt Windtner unmittelbar nach der Hauptversammlung vor Journalisten.

Herbert Hübel gibt keine Auskunft zur Gegenstimme

Allerdings waren bei den vorangegangenen Wahlen zum ÖFB-Präsidenten einstimmige Entscheidungen üblich. Über die Gründe für die Gegenstimme kann der Salzburger Verbands-Präsident Herbert Hübel (im Bild links mit Windtner) keine Auskunft geben, er beruft sich auf die Verschwiegenheit des Präsidiums.

Windtner wiederum verweist seinerseits auf Hübel und sagt nur, die Gründe, die ihm Hübel erklärt habe, seien für ihn "nicht einleuchtend" gewesen.

Der Oberösterreicher Windtner geht jedenfalls voller Tatendrang in die kommenden vier Jahre. "Wir haben uns sportlich eine klare Linie gelegt. Wir wollen ständig unter den Top 30 des FIFA-Rankings sein", meint Windtner und erklärt weiter:

"Der ÖFB hat starke Landesverbände und ist damit ein lebendiger Verband. Diskurs treibt an und bringt weiter. So, wie wir es in den vergangenen acht Jahren gehalten haben, werden wir es auch in Zukunft tun: Diskutieren, entwickeln und gemeinsam entscheiden.

"Der ÖFB ist mit knapp 300.000 aktiven Sportlerinnen und Sportlern sowie weiteren 600.000 registrierten Mitgliedern der größte Sport-Fachverband in unserem Land. Wir sind die Sportart Nummer 1 in Österreich. Diese Position wollen wir weiter festigen und ausbauen".

Frauen-Fußball und National-Stadion

Dazu will der Verband neben dem A-Nationalteam auch mit den Nachwuchs-Nationalteams und dem Frauen-Nationalteam ständiger Gast bei Großereignisse sein. "Nicht dabei zu sein, soll die Ausnahme sein", sagt Windtner. Auf den Frauenfußball soll in den kommenden vier Jahren zudem ein besonderes Augenmerk gelegt werden.

Ein weiteres Großprojekt sind die Pläne eines neuen National-Stadions. Dabei will Windtner nach Vorliegen der Machbarkeitsstudie in den nächsten Wochen bereits "ein Stück klarer sehen", wie er sagt. Zum Ende seiner Amtszeit in vier Jahren wünsche er sich, "dass das National-Stadion mit dem Standort Wiener Prater Wirklichkeit geworden ist", hofft der 66-Jährige.

Als weiteres Thema für die kommende Amtszeit nennt Windtner die Fortsetzung des Individualförder-Modells "Projekt 12", das im kommenden Jahr ausläuft. Dazu stellt er auch eine mögliche Neukonzeption des Projekts in Aussicht.

Bundesliga-Reform gibt Hoffnung

Auch die 2018 in Kraft tretende Bundesliga-Reform wird den Verband noch beschäftigen. "Für die oberste Ebene ist das ein großer Schritt nach vorne", erklärt Windtner.

Er erhofft sich aufgrund des Play-off-Formats eine Zunahme des Interesses. In der Ausgestaltung der zweiten Leistungsstufe wartet dagegen noch einiges an Arbeit. "Wir werden uns dazu mit der Bundesliga zusammensetzen. Es muss beiden Seiten ein Anliegen sein, dass die Aufsteiger in die Bundesliga sportlich gefestigt und wirtschaftlich valide sind", meint Windtner.

Auch auf Regionalliga-Ebene könnte eine Änderung bevorstehen. Der wiedergewählte ÖFB-Präsident will das System mit drei Regionalligen zur Diskussion stellen. Über eine neuerliche Kandidatur für das Präsidentenamt in vier Jahren jetzt schon zu sprechen, sei zu früh, schließt der seit 2009 amtierende Windtner das Gespräch nach seiner Wiederwahl.

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