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CL? Schlager lässt sich nicht verrückt machen

Warum sich Schlager von CL nicht verrückt machen lässt, wie Glasners System greift:

CL? Schlager lässt sich nicht verrückt machen Foto: © getty

Tabellen-Dritter, acht Punkte Vorsprung auf den ersten Nicht-Champions-League-Platz. Man kann behaupten, dass es sehr gut mit einer Teilnahme des VfL Wolfsburg an der Königsklasse der nächsten Saison ausschaut.

Damit würde logischerweise auch Xaver Schlager ein großes Ziel erreichen, mit dem er jedoch noch nicht zu intensiv spekulieren möchte.

"Man darf sich nicht mit Zahlenspielchen verrückt machen oder behaupten, dass wir unbedingt in die Champions League müssen. Dann können wir es gleichen lassen", erklärt der ÖFB-Teamspieler und predigt, das man sich Woche für Woche darauf konzentrieren müsse, wie man drei Punkte mitnehmen kann.

Klar sei jedoch auch: "Wenn man Dritter ist, will man den Platz behalten. Natürlich wollen wir nicht, dass uns noch ein paar Mannschaften überholen. Wir werden versuchen, was irgendwie geht, an Punkten mitzunehmen. Dann wird man sehen, was rauskommt."

Was bisher rausgekommen ist, habe jedenfalls nicht zwingend etwas mit dem reinigenden Gewitter im Herbst zu tun gehabt.

Streit Glasner/Schmadtke kein Erfolgsgeheimnis

Sportchef Jörg Schmadtke und der österreichische Trainer Oliver Glasner trugen damals einen Streit öffentlich aus. Seit der Disput beigelegt wurde, stimmen die Ergebnisse.

"Ich glaube nicht, dass der Disput etwas damit zu tun hatte, denn die Mannschaft muss ja so oder so Leistung bringen, und das hat uns nicht wirklich beeinflusst. Wir hatten auch keine neuen Spieler dabei, sondern waren immer noch diesselben", verdeutlicht Schlager.

Zu Beginn der Saison habe man diverse Partien als bessere Mannschaft nicht gewonnen, sondern unglücklich mit einem Unentschieden beendet.

Das System Glasner greift

"Dann sind wir jedoch in einen Rhythmus gekommen, in dem wir sehr viele Punkte gemacht und uns von hinten angeschlichen haben. In der Rückrunde ist es bis jetzt sehr gut gelaufen. Inzwischen kennen wir auch das System in- und auswendig beziehungsweise haben auch das nötige Glück, dass wir jene Spiele, in denen wir zuvor nur Unentschieden gespielt haben, nun auch gewinnen."

"Wir haben über das Konzept und das ganze Konstrukt geredet, was denn so die Pläne für die nächsten Jahre sind. Durch den Trainerwechsel und die Systemumstellung haben wir ein wenig Zeit gebraucht. Mittlerweile haben wir den Spielstil verinnerlicht."

Xaver Schlager

Das System in- und auswendig zu kennen, ist ein wichtiger Punkt. Schlager heuerte im Sommer 2019 zeitgleich mit Glasner bei den "Wölfen" an.

Dass das Glasner-System greift, kann man inzwischen behaupten. Ob er damals damit gerechnet habe, dass es mit Wolfsburg in Richtung Champions League gehen könne?

"Wir haben über das Konzept und das ganze Konstrukt geredet, was denn so die Pläne für die nächsten Jahre sind. Durch den Trainerwechsel und die Systemumstellung haben wir ein wenig Zeit gebraucht, bis wir da reingefunden haben. Mittlerweile haben wir uns einfach daran gewöhnt, haben den Spielstil verinnerlicht, was einfach ganz wichtig ist. Darum sind wir auch auf einem guten Weg", betont Schlager.

Näher an Bayern und Leipzig ranschnuppern?

Je weiter es in der Tabelle nach oben geht, desto dünner wird naturgemäß die Luft. Während mit Borussia Dortmund ein Spitzenteam schwächelt, rangieren Serienmeister FC Bayern München (zehn Punkte Vorsprung) und RB Leipzig (sechs) vor dem VfL Wolfsburg.

Ob es angesichts der jüngsten Entwicklung denkbar sei, kommende Saison noch näher an die absoluten Topteams hinzuschnuppern?

"Man kann nicht sagen, man will das nächstes Jahr noch toppen, weil dafür die Dichte in der deutschen Bundesliga einfach viel zu hoch ist", glaubt der 23-Jährige und konkretisiert:

"Manchmal entscheiden einzelne Spiele, ob man in den berühmten Flow kommt oder nicht. Dann kann es schnell nach oben oder nach unten gehen. Die Liga ist einfach sehr ausgeglichen. Unser Ziel muss bleiben, dass wir uns immer weiterentwickeln und immer besser spielen wollen."

Angenehm abseits des Rampenlichts

Die aktuelle Konstellation hat zumindest den Vorteil, dass man relativ in Ruhe arbeiten kann. Den Druck - positiv wie negativ - haben andere. Vor allem der Titelkampf zwischen Bayern und Leipzig genießt natürlich die mediale Aufmerksamkeit.

"Wir sind sind nicht so im Rampenlicht und das ist relativ angenehm", findet Schlager, "wir sind zwar oben dabei, performen gut, aber haben nicht den großen Druck wie vielleicht andere. Denn bei uns war es nicht zu erwarten, dass wir so weit oben mitspielen, auch wenn wir natürlich so weit oben mitspielen wollten. Für uns ist es super, wir nehmen diese Rolle ganz gut an."

Jeder im Verein wisse jedoch, dass es noch ein weiter Weg ist, um das große Ziel tatsächlich zu erreichen:

"Wir haben noch viele direkte Duelle vor uns - vor allem gegen die Top-Teams, in denen es darauf ankommt. Es kann wie gesagt auch schnell nach unten gehen, es ist nur eine Momentaufnahme. Also muss man wirklich bis zum letzten Spieltag abwarten, was dabei herauskommt."

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