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Hartberg kickt Rapid aus dem ÖFB-Cup

SCR-Traumtor reicht nicht! Oststeirer drehen Cup-Schlacht in Hütteldorf:

Hartberg kickt Rapid aus dem ÖFB-Cup Foto: © GEPA

Der TSV Hartberg steht im Halbfinale des ÖFB-Cups! Die Oststeirer werfen den SK Rapid Wien mit einem 2:1-Auswärtssieg im Viertelfinale aus dem Bewerb.

Dabei gelingt Rapid eigentlich ein Start nach Maß. Nach nur wenigen Minuten versenkt Christoph Knasmüllner einen herrlichen Außenrist-Schuss traumhaft im Kreuzeck (7.).

Die Hütteldorfer legen sich nach dem starken Beginn allerdings selbst ein Ei: Emanuel Aiwu patzt als letzter Mann im Spielaufbau, kann sich den Ball nicht ordentlich annehmen. Jürgen Heil grätscht dazwischen und gleicht aus (23.).

Bei Rapid ist der Faden in weiterer Folge gerissen. Während die Hütteldofer zunächst noch im Glück sind, da ein vermeintlicher Hartberg-Elfer nach VAR-Überprüfung nicht gegeben wird, klingelt es nur wenige Augenblicke später aber doch. Youba Diarra legt ab auf Philipp Sturm, der die Hartberger Führung besorgt (45+2.).

Rapid hat in der zweiten Halbzeit mehr vom Spiel, weiß mit dem Ball allerdings wenig anzufangen. Auch Comebacker Yusuf Demir und Neuzugang Ferdy Druijf, die nach 55 Minuten eingewechselt werden, können die Niederlage nicht mehr verhindern. Kurz vor Schluss hält Hartberg-Keeper Faist einen Petrovic-Kopfball, einen Demir-Kopfball klärt Klem auf der Linie. Hartberg verteidigt die Führung aber erfolgreich über die Zeit. 

Zudem fliegt der eingewechselte Dalibor Velimirovic wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz (79.).

Die Halbfinal-Paarungen finden zwischen 1. und 3. März statt.

Aiwu-Fauxpas ebnet Hartberg den Weg

Im Allianz Stadion deutete in den ersten Minuten noch wenig auf eine Überraschung hin. Bei Rapid saßen die beiden Winter-Zugänge Yusuf Demir und Ferdy Druijf zunächst auf der Bank, Taxiarchis Fountas und Robert Ljubicic fehlten krankheitsbedingt. Dennoch begannen die Gastgeber vor 2.000 Zuschauern stark, entwickelten viel Druck und stellten früh auf 1:0. Nach einer eher zufälligen Vorarbeit des neuerlich schwachen Koya Kitagawa schlenzte Knasmüllner den Ball mit dem Außenrist via Innenstange ins Netz.

Auch nach dem Kunstschuss diktierte Rapid das Geschehen, leistete sich aber in der 23. Minute einen folgenschweren Patzer. Das Herausspielen aus der Abwehr misslang völlig, Emanuel Aiwu brachte einen Rückpass von Dejan Petrovic nicht unter Kontrolle, Heil grätschte dazwischen und bugsierte den Ball ins Tor.

Damit war Rapids Spielfluss gebrochen, es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie ohne große Höhepunkte, sieht man von der Wadenverletzung von Maximilian Hofmann ab. Der Rapid-Innenverteidiger musste deshalb in der 38. Minute ausgetauscht werden. Gegen Ende der ersten Hälfte wurde das Spiel wieder turbulenter. Zunächst pfiff Schiedsrichter Christopher Jäger nach einem Zweikampf zwischen Filip Stojkovic und Thomas Rotter Elfmeter für den TSV, nahm diese Entscheidung aber nach genauerer Betrachtung der TV-Bilder zurück.

Rapid schnuppert in Unterzahl am Ausgleich

Kurz vor dem Halbzeitpfiff fing Youba Diarra einen Pass von Martin Moormann ab und setzte Sturm ein, der Rapid-Goalie Paul Gartler mit einem Flachschuss bezwang. Nach dem Seitenwechsel konnte Rapid mit dem vermehrten Ballbesitz nichts anfangen, daran änderten auch die Einwechslungen von Demir und Druijf nach einer knappen Stunde nichts.

Mit Ausnahme eines Kopfballs von Hofmann-Ersatz Dalibor Velimirovic neben das Tor (64.) und eines von Hartberg-Goalie Florian Faist parierten Grüll-Freistoßes (75.) hatten die Hütteldorfer in der Offensive praktisch nichts zu bieten, dafür sah Velimirovic in der 78. Minute Gelb-Rot. Die große Chance auf das 2:2 vergab Demir, sein Kopfball wurde in der Nachspielzeit von Christian Klem knapp vor der Linie abgewehrt.

So brachten die Hartberger den Vorsprung über die Zeit, und das, obwohl sie erst vor wenigen Tagen von einem Corona-Cluster betroffen waren. Allerdings stand Trainer Kurt Russ ein Großteil seiner Profis wieder zur Verfügung, lediglich im Tor musste er auf die etatmäßige Nummer drei Faist zurückgreifen - der 32-Jährige lieferte eine abgeklärte Leistung ab. Auch deshalb gelang den Hartbergern bereits der zweite Saison-Auswärtssieg gegen Rapid. Im Sommer hatte man in der Liga ebenfalls in Wien-Hütteldorf gewonnen.


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