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Cup: Frust und Stolz bei Rapid nach Ausscheiden

Cup-Aus tut weh. Aber Bickel und Djuricin sehen auch viel Positives.

Frust wegen des Ausscheidens, Stolz wegen der starken Leistung.

Die Einordnung der 2:3-Pleite nach Verlängerung im Cup-Krimi bei Sturm Graz fällt Spielern und Verantwortlichen von Rapid nicht leicht. Über allem steht aber natürlich, dass die Hütteldorfer auch nach dieser Saison nichts Zählbares verbuchen können - der letzte Titel bleibt damit weiterhin die Meisterschaft 2008.

"Viel gesprochen wurde in der Kabine nicht. Es ist ganz bitter für uns, dass wir dieses Jahr wieder keinen Titel holen können. Wir arbeiten inzwischen schon sehr lange dafür und jetzt wird es wieder nichts. Das tut sehr weh, deswegen ist natürlich schon sehr viel Frust und Enttäuschung dabei", meinte Louis Schaub geknickt.

Bickel voll des Lobes

So geknickt vor allem die Spieler nach dem 120-minütigen Fight waren, so hoffnungsfroh stimmt ihre Chefs die Darbietung in Graz-Liebenau.

"Die Mannschaft hat wirklich viel Qualität, das hat man wieder gesehen. Da kann wirklich etwas entstehen", meinte Sportchef Fredy Bickel, der den Sieg von Sturm jedoch als "nicht ganz unverdient" einordnete, da die Steirer in der ersten Halbzeit besser gewesen seien.

"Aber was ich anschließend gesehen habe, würde mir eine riesige Freude machen, wenn das Resultat nicht wäre. Denn ich glaube, man hat den Einsatz einer wirklich großen Mannschaft gesehen - wie sie zurückgekommen sind, wie sie reagiert haben, indem sie gemerkt haben, dass noch etwas mehr gehen muss, dass du noch mehr rauspressen musst, um diese sehr gute Sturm-Mannschaft auf den Boden zu kriegen", so der Schweizer weiter.

Das eine oder andere Geschenk

Auf den Boden gekriegt hat Rapid die "Blackies" an diesem Abend nicht, den Respekt der Grazer haben sich die Wiener jedoch verdient, und auch jenen des eigenen Trainers.

"Respekt an meine Mannschaft. Das war eine tolle Leistung und Werbung für den österreichischen Fußball."

Goran Djuricin

"Wir haben zwei Mal einen Rückstand aufgeholt. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Man hat nicht gesehen, dass wir einen Tag weniger Regenerationszeit hatten. Zum Schluss hat der Glücklichere gewonnen, aber Respekt an meine Mannschaft. Das war eine tolle Leistung und Werbung für den österreichischen Fußball", fand Goran Djuricin.

Allerdings fraglos eine tolle Leistung mit Schönheitsfehlern. Denn dass Grün-Weiß in der regulären Spielzeit zwei Mal in Rückstand geriet, war durchaus vermeidbar. "Die ersten zwei Tore kann man viel besser verteidigen. Da war das eine oder andere Geschenk von uns dabei", ärgerte sich der Coach.

Bickel verkniff es sich jedoch, zu hart mit der Defensive ins Gericht zu gehen: "Wenn man etwas suchen will, wäre es das Defensivverhalten. Aber es wäre ungerecht, der Mannschaft einen Vorwurf zu machen. Die Defensive hat uns viele Spiele gerettet, wenn es vorne nicht lief. Wir müssen damit leben, auch wenn es unglaublich schwierig ist."

Schwab: "Sturm um ein Tor effizienter"

Letztlich bleibt der Frust, nicht selbst den Lucky Punch gelandet zu haben. "Es war Chancen-Gleichheit, aber Sturm war um ein Tor effizienter. Daher brauchen wir nicht darüber reden, ob Sturm verdient gewonnen oder wir verdient verloren haben, sondern es war ein richtig geiles Spiel von beiden Mannschaften. Es tut weh, weil es im Cup ums Weiterkommen geht, und es tut natürlich weh, die Sturm-Spieler feiern zu sehen", gestand Kapitän Stefan Schwab.

Im Vorjahr war das Erreichen des Cup-Finales eine Art Trostpflaster für eine völlig verkorkste Saison. In dieser Spielzeit steht bereits früh fest, dass man keine Trophäe gewinnen kann, dennoch gilt es die Konzentration für die ausstehenden Bundesliga-Runden hoch zu halten.

"Voriges Jahr haben wir um diese Zeit gegen den Abstieg gespielt, von dem her ist es eine ganz andere Saison. Jetzt müssen wir schauen, dass wir die Köpfe oben halten, denn wir haben in der Liga noch einiges vor. Wir wollen zumindest Dritter werden, damit wir wenigstens ein Saison-Ziel erreichen", betonte Schwab.

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