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Das macht Leoben für Rapid gefährlich

Robert Klauß weiß, warum der Zweitligist schon drei Bundesliga-Klubs ausschaltete. Das wird Rapids Rezept am Monte Schlacko.

Das macht Leoben für Rapid gefährlich Foto: © GEPA

Rapid hätte es mit dem Los für das Halbfinale im ÖFB-Cup unglücklicher erwischen können. Aber: Ein Gastspiel beim DSV Leoben (Mi., ab 20:45 Uhr im LIVE-Ticker >>>) ist kein Freifahrtschein nach Klagenfurt.

Das mussten in dieser Saison schon die WSG Tirol, der Wolfsberger AC und der SCR Altach erfahren. Für sie alle war in der Monte Schlacko Arena Endstation. Gleich drei Warnschüsse aus der Bundesliga, die Robert Klauß hörte: "Das ist schon ein Statement, das wir stark berücksichtigen."

Dass das Cup-Finale ein Tabuthema ist, bevor der Einzug geschafft wurde, versteht sich von selbst. 

Duelle mit Zweitligisten können zäh sein. Schon der SKN St. Pölten war im Viertelfinale ein unerwartet gegenwehrfreudiger Kontrahent, Leoben steht dem um nichts nach. Der Aufsteiger spielt eine sensationelle Debütsaison in der ADMIRAL 2. Liga, ist hinter dem GAK aktuell sogar "Best of the Rest".

Und nimmt laut dem Rapid-Trainer einen Vorteil in die Cup-Begegnung mit, der schon zum Verhängnis für die drei Bundesliga-Kollegen wurde: "Das ist eine Mannschaft, die genau weiß, was sie kann. Die in der Liga so spielt wie im Cup, was ein Vorteil ist. Weil sie in der Liga aus einer Underdog-Rolle kommen, kompakt stehen, verteidigen, umschalten und ihre Stärken mit den drei Spielern vorne haben. Darum der Erfolg im Cup: Weil sie sich wenig umstellen müssen."

Klauß kennt Alar nur vom Video

Einer der drei besagten Spieler ist natürlich Deni Alar. Mit 19 Saisontoren in 19 Pflichtspielen blüht der ehemalige Rapidler in Leoben richtig auf. Dass er gegen seinen Ex-Klub besonders motiviert sein wird, kommt noch dazu.

"Er hat die Qualität und Leobens Spielweise hilft ihm auch, damit er viele Situationen in der Box bekommt. Sie spielen viel über außen rein, was seine Qualität ist. Ich kenne ihn nicht, aber habe Videos gesehen. Ich hoffe, dass er morgen einen ruhigen Tag hat, danach kann er gerne wieder treffen", lächelt Klauß.

"Es ist der positive Nebeneffekt der negativen Sperren, dass wir uns die Alternativen im Kader selbst geschaffen haben."

Klauß über das Luxusproblem in der Offensive

Trotzdem wird Alar kein gesonderter Fokus zukommen: "Es geht um die Frage, wie wir als Mannschaft verteidigen. Die drei vorderen Spieler mit Alar und den beiden Zehnern, die gutes Tempo haben und stark im Eins-gegen-Eins sind, vom Tor wegzuhalten. Je weniger Flanken wir zulassen, desto einfacher wird es für uns."

Die geglückte "Generalprobe" in der Steiermark mit dem 3:0 bei Hartberg wird indes nur bedingt zu vergleichen sein.

"Das sind unterschiedliche Spiele. Hartberg spielt mit viel Ballbesitz, einer Viererkette und viel durch das Zentrum. In Leoben werden wir mehr Ballbesitz haben."

Nicht pomadig werden

Leoben wird eine knifflige Aufgabe. Aus mehreren Gründen. Dazu gehört auch die richtige Balance gegen einen Gegner, der tief stehen wird.

"Es wird auf eine gute Balance ankommen. Wir müssen geduldig sein, Aktionen vorbereiten, aber auch genau erkennen, wann wir tief spielen und auf Intensität gehen müssen. Wann wir auch mal ins Risiko gehen und Bälle verlieren. Das wird gegen einen Gegner, der gut verteidigt, passieren. Das ist auch überhaupt kein Problem", will Klauß die mentale Komponente unter Kontrolle halten.

"Wir müssen diesen Mix haben, dürfen nicht zu pomadig werden, immer wieder Bälle in die Box bringen und auch mal über Standards Gefahr ausstrahlen."

Freude über das Luxusproblem

Das wird Rapid auch wieder mit Unterstützung des Kapitäns tun können. Guido Burgstaller kehrt nach seiner Sperre zurück. Und sorgt damit für ein Luxusproblem in der Offensive, die gegen Hartberg so gut funktionierte.

Als Rapid gegen Leoben Cupsieger wurde

"Es ist der positive Nebeneffekt der negativen Sperren, dass wir uns die Alternativen im Kader selbst geschaffen haben. Daher freue ich mich eher darüber, ein, zwei Spieler auf die Bank setzen zu müssen, die das vielleicht nicht wollen. Die wechsel ich dann halt ein", freut sich Klauß über seine Situation.

"Gerade jetzt in so engen Abständen von Spielen ist es immer gut, Qualität auf der Bank zu haben. Die Jungs werden alle auf ihre Spielzeit kommen, werden alle gebraucht. Daher sehe ich das alles momentan sehr entspannt."

Die Sehnsucht nach Klagenfurt

Und es könnte in viereinhalb Wochen ja noch ein Spiel dazukommen. Wenn die Hürde Leoben genommen wird. Offiziell vom Cup-Finale gesprochen werden, darf aber frühestens ab Donnerstag.

"Ich habe die Bilder vom letzten Jahr gesehen, bei den Jungs ist es auch noch präsent. Daher gibt es so eine Sehnsucht, da wieder hinzukommen, das wieder zu erleben und es gegebenenfalls besser zu machen", gibt es vorerst maximal Träume von der Situation.

Aber Rapid, Leoben und der Cup - es gibt Konstellationen mit ungünstigerer Historie. 

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