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Der Hunger des Max Sax

Nach den bitteren Pillen sollen bei der Austria süße Zeiten kommen.

Der Hunger des Max Sax Foto: © GEPA

„Ich bin hungrig!“

Max Sax hat allen Grund dazu. Den Appetit hat er sich am Dienstagabend geholt. In den Wochen und Monaten davor gab es für den 25-Jährigen nämlich nur bittere Pillen zu schlucken.

Im Dezember 2017, also vor fast einem Jahr, hat der Niederösterreicher seinen Vertrag bei der Austria unterschrieben. Trainer Thorsten Fink und Sportdirektor Franz Wohlfahrt hatten entschieden, dass er den FAK in der neuen Saison verstärken solle. Als er im Sommer dann zum ersten Training auftauchte, waren die beiden nicht mehr an Bord, die Spielphilosophie völlig umgekrempelt.

Nach zwei Testspielen dann der nächste Schock: Nachdem er zuvor nur mit Schmerzmitteln kicken konnte, wurden die Ärzte bei einer Untersuchung auf ein Knochenmarksödem im Wadenbeinkopf aufmerksam. Was zunächst nicht so schlimm klang, endete auf Krüken und einer monatelangen Pause.

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Probegalopp für die Young Violets

„Genau so einen Start wünscht man sich, wenn man zum ersten Mal im Profibereich den Klub wechselt“, stöhnt Sax. Trainer Thomas Letsch sagt: „Für ihn war es eine harte Leidenszeit. Da kommt man zu einem neuen Verein, ist ambitioniert und wird dann so zurückgeworfen.“

Nach einem Probegalopp für die Young Violets in der 2. Liga durfte der Offensivspieler beim 3:1-Sieg im ÖFB-Cup gegen den FAC (Spielbericht >>>) sein Debüt bei den violetten Profis feiern. „Ein super Gefühl“, freut sich Sax, endlich angekommen zu sein.

„Es war erst die erste Partie. Ich will, dass viele Spiele und viele Siege folgen. Ich bin hier, um viele Spiele zu gewinnen. Und um Titel zu gewinnen“, sagt er.

Nach dem 1:0 - Monschein am Weg zu Sax
Foto: © GEPA

Das Highlight aus seiner Sicht fand aber schon vor seiner Einwechslung statt: „Am glücklichsten war ich in der zweiten Minute, als Monschein getroffen hat und zu mir gelaufen ist. Ich habe am Zimmer zu ihm gesagt: Wenn du ein Tor schießt, sehen wir uns bei der Bank. Nach 60 Sekunden war es soweit.“

„Wir sind sehr, sehr gute Freunde. Auch, als ich schon bei der Austria und er noch bei der Admira war, haben wir privat viel miteinander unternommen“, berichtet „Monschi“, wie Sax ihn nennt.

Kurz nach seiner Einwechslung revanchierte sich Sax für die Geste, legte dem Stürmer dessen zweites Tor an diesem Abend auf. „Den Torjubel müssen wir im Training noch üben“, lacht Monschein, der seinen Kollegen nach dem Treffer vor lauter Freude einfach zu Boden stieß.

Dass das Duo am Rasen gut harmoniert, war in den wenigen Spielminuten gegen den FAC zu sehen. Sax: „Das Spielverständnis hatten wir schon bei der Admira. Wenn ich den Ball habe, brauche ich gar nicht zu ihm schauen, ich kenne seine Laufwege.“

Letsch freut sich auf einen fitten Sax

„Wir verstehen uns blind! Ich liebe es, mit ihm zu spielen. Das macht extrem viel Spaß“, freut sich auch Monschein darüber, wieder gemeinsam mit seinem Freund am Feld zu stehen.

"Er ist ein Kicker - das ist das, was ihn auszeichnet"

Thomas Letsch

Zu Beginn der Saison waren die beiden ja noch Leidensgenossen, denn auch Monschein fiel in der Vorbereitung verletzungsbedingt aus. Er erinnert sich: „Wir sind bei der Eröffnung gegen Dortmund gemeinsam auf der Tribüne gesessen und haben beide gesagt, dass wir so schnell wie möglich auch da spielen wollen, weil das Stadion einfach so geil ist.“

Mit Einsätzen in der Startelf dürfte es für Sax aber vorerst noch nichts werden. „Man darf nicht meinen, dass er bei 100 Prozent ist“, schraubt Letsch die Erwartungen runter.

Daran, dass der Austria-Trainer von den Qualitäten des Neuzugangs überzeugt ist, lässt er aber keinen Zweifel: „Er ist ein Kicker. Das ist das, was ihn auszeichnet. Er will Fußballspielen, hat Geschwindigkeit, geht tief. Ich glaube, er kann unser Offensivspiel mit seiner Art sehr beleben. Er ist wieder ein anderer Spielertyp, den wir so sonst nicht haben.“

Und die Leidenszeit ist vorerst mal vorbei, der beschwerliche Start auch schon wieder vergessen, wie Sax beteuert: „Ich schaue nur nach vorne und bin froh, dass es jetzt so ist, wie es ist. Es folgt sicher noch eine schöne Zeit hier.“

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