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Tränen bei Pique nach Barcas Geisterspiel

Umstände rund um Spiel gegen Las Palmas setzten Barca-Spielern zu:

Tränen bei Pique nach Barcas Geisterspiel Foto: © getty

Das Ergebnis von Barcelonas 3:0-Erfolg gegen Las Palmas am Samstag war nach dem Spiel nur Nebensache.

Der Sieg der Katalanen fand aufgrund des Unabhängigkeitsreferendums unter chaotischen Umständen statt. Die Partie war wenige Stunden vor Spielbeginn zunächst von Präsident Josep Maria Bartomeu abgesagt, auf Druck der Liga aber dann doch angepfiffen worden. Erst 20 Minuten vor dem Anpfiff gab Barca bekannt, dass das Spiel vor leeren Rängen doch stattfinden sollte.

Die Ausschreitungen in Barcelona am Rande des Referendums gingen auch an den Spielern nicht spurlos vorüber. "Ich bin stolz auf das katalanische Volk, aber so eine schlimme Erfahrung habe ich noch nicht gemacht", sagte Gerard Pique unter Tränen.

Für den Verteidiger war es "eines der härtesten Spiele".

Pique bietet Rücktritt an

In einer ersten Reaktion meinte Pique, der ein Befürworter von Kataloniens Unabhängigkeit ist, dass er auf Wunsch schon vor seinem angekündigten Rücktritt 2018 nicht mehr für das spanische Nationalteam spielen wird. "Wenn die Verantwortlichen des Verbands glauben, dass ich ein Problem für die Nationalmannschaft bin, werde ich zurücktreten."

Ähnlich wie Pique beeinflussten die Ereignisse auch seine Mitspieler bei Barca. "Es war sehr merkwürdig (vor leeren Rängen, Anm.) zu spielen. Die Ereignisse haben das Spiel beeinflusst", sagte Sergio Busquets.

Der Spanier befand die Entscheidung, das Spiel nicht gänzlich abzusagen, für richtig: "Wir hätten uns sportlich geschädigt, wenn wir nicht gespielt hätten. Deshalb wurde so entschieden."

Barca-Trainer Ernesto Valverde erklärte: "Es war eine seltsame und komplizierte Situation für alle, und es war nicht möglich, die Partie zu verschieben, deshalb spielten wir hinter verschlossenen Türen. Es war eine einvernehmliche Entscheidung des Klubs."

Leeres Camp Nou "mächtig"

Der Verein zögerte bis zum letzten Moment. Eigentlich wollte man das Spiel ganz absagen. Doch der spanische Liga-Verband bestand auf die Austragung, nachdem die katalanische Regionalpolizei Mosso d'Esquarda die Sicherheit garantierte. Um nicht drei Punkte auf dem grünen Tisch zu verlieren, beschloss Barca-Präsident Josep Bartomeu, das Spiel doch durchzuführen. Allerdings ohne Zuschauer.

Barca tat sich zu Beginn des Spiels gegen Las Palmas im leeren Camp Nou, das normalerweise über 90.000 Zuschauer fasst, schwer. "Die Wirkung eines leeren Camp Nou ist mächtig. Die Situation war nicht einfach", sagte Valverde. "Wir repräsentieren viele Menschen, die hoffentlich glücklich sind, denn wir haben drei Punkte geholt."

Einen Rückschlag gab es für die "Blaugrana" auf dem Feld zu verkraften: Andres Iniesta musste mit Verdacht auf eine Muskelverletzung ausgewechselt werden. Er wird Barca wohl rund zehn Tage fehlen.

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