Er zählt zweifelsfrei zu den großen österreichischen Weltenbummlern im internationalen Fußball.
Abseits der heimischen Aufmerksamkeit und der europäischen Fußballbühne treibt Jan Mohebbi seine Karriere weiter voran.
Nachwuchstrainer im Wiener Unterhaus, Videoanalyst in Thailand, Spanien, China und Co-Trainer im Iran, sowie zuletzt bei Shanghai Port - im zarten Alter von 33 Jahren weist der gebürtige Iraner eine hochinteressante Vita auf.
Seit Jahresbeginn hat er nun eine spannende neue Aufgabe - Mohebbi arbeitet als Technischer Direktor an der Zukunft des chinesischen Topklubs Shanghai Port.
Shanghai statt Watford
Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich meist eine andere - nachdem Mohebbi als Co-Trainer an der Seite von ÖFB-Legionär Markus Pink Shanghai Port zum chinesischen Meistertitel coachte, schien der nächste Karriereschritt überfällig.
Im Streben nach neuen, höheren Aufgaben verließen Mohebbi und sein Team den Klub, eine passende Aufgabe fand sich jedoch nicht. Bis der FC Watford bei ihm und seinem treuen Cheftrainer Javi Pereira anklopfte. "Ich war zwei bis drei Monate in London, habe dort für den Verein gearbeitet."
Mohebbi stand kurz vor einer Unterschrift bei den "Hornets", doch am Ende sollte alles anders kommen. "Im August 2024 wollte mich Shanghai in einer völlig neuen Funktion unbedingt wieder haben. Nach einigen Tagen Bedenkzeit habe ich realisiert, dass das der richtige Zeitpunkt für eine neue Herausforderung ist und ich auf eigenen Beinen stehen will. Deshalb habe ich mich entschieden, das Angebot anzunehmen."
Mohebbi und Chinas Fußball von morgen
Seit Anfang 2025 ist Mohebbi damit in einer völlig neuen Rolle beim aktuellen Tabellenvierten der chinesischen Super League tätig. Als technischer Direktor arbeitet er federführend an der Zukunft des Klubs, bei dem einst auch Marko Arnautovic die Schuhe schnürte.
"Ich habe bisher in den verschiedensten Funktionen gearbeitet. Diese neue Rolle ist etwas ganz Besonderes für mich. Es ist etwas ganz anderes, es ist auch viel Arbeit abseits des Fußballplatzes."
Es könnte kaum einen spannenderen Zeitpunkt geben, um den chinesischen Fußball von morgen zu gestalten: Nach den "goldenen Jahren" arbeiten Klubs wie Shanghai derzeit nämlich intensiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft. Dabei soll vor allem Mohebbi tatkräftig mitwirken.
"Der chinesische Fußball hat eine neue Strategie. Der Verein will die nächste Generation aufbauen und junge Spieler aufbauen. Wir arbeiten an der Zukunft des chinesischen Fußballs. Das ist meine Hauptaufgabe."
Nach Markus Pink, den Mohebbi einst ins Reich der Mitte lotste, sind aktuell mit Manprit Sarkaria und Constantin Reiner zwei ÖFB-Legionäre in China tätig. "Ich bin mit ihnen in Kontakt. Wir reden miteinander", erzählt Mohebbi über den Austausch mit seinen Landsmännern.
Nicht der einzige Lichtblick
Vom Iran über das Wiener Unterhaus bis in die weite Fußballwelt - auch in seinem Geburtsland ist der Werdegang Mohebbis nicht unentdeckt geblieben.
Den iranischen Fußball sieht er im Aufwind, insbesondere die Nationalmannschaft, die sich souverän für die WM qualifiziert hat. "Mit Amir Ghalenoei haben sie einen super Trainer, der einen tollen Job macht."
"Sehe mich als Cheftrainer"
Doch wohin will Jan Mohebbi? "Ich habe so viel Erfahrung gesammelt, dass ich mich mittlerweile bereit für einen Job als Cheftrainer fühle. Ich gebe in meinem aktuellen Job Gas und versuche, meine Aufgabe bestmöglich zu erfüllen. Aber in Zukunft sehe ich mich definitiv als Cheftrainer."
Auf dem Weg dahin absolviert er aktuell in Wales die UEFA Pro Lizenz - Seite an Seite mit Weltstars wie Nani und Xherdan Shaqiri.