Muslic glaubte stets an seine Chance
Ein schwacher Start in die folgende Saison kostete Thalhammer den Job, Muslic wurde im September 2022 befördert - ein logischer Schritt, wie er im Rückblick erklärte.
"Es war von Anfang an klar, dass ich meine Chance bekommen werde", berichtete der 41-Jährige. Er selbst habe nicht daran gezweifelt, der Aufgabe gewachsen zu sein.
"Sicher, ich bin in Ried gescheitert. Aber das gehört dazu. In dieser Branche scheitert jeder Trainer einmal. Aber ich wollte den Weg weitergehen, habe gewusst, dass es noch eine Chance für mich geben wird."
Er hat sie offensichtlich genutzt. Cercle arbeitete sich erneut aus der Abstiegszone hoch, die noch in einem anderen Format ausgespielte Saison 2022/23 wurde als Sechster beendet.
Auch Muslic rückte dadurch wieder ins Blickfeld. Dass der italienische Transfer-Experte Fabrizio Romano vor einigen Monaten über Interesse am Österreicher aus Deutschland und Italien berichtete, wurde in Brügge notiert. Beim "Entwicklungsverein" Cercle sieht sich Muslic vorerst aber noch gut aufgehoben.
"Ich gehe hier voll auf, der Klub gibt mir auch die Möglichkeit, mich selbst weiterzuentwickeln. Es gibt noch sehr viele Dinge, die ich an mir verbessern muss", sagte er. Es gelte, nichts zu überstürzen. Den Vertrag bei Cercle hat Muslic bis Sommer 2025 verlängert.
Wogegen er noch kein Rezept gefunden hat
Nur eines nagt am Gemüt: Die fünfköpfige Familie Muslic bleibt weiter getrennt.
Ehefrau Ensada arbeitet in Gmunden als Krankenschwester, die Kinder Benjamin, Lejla und Hamza besuchen die Schule. "Dagegen habe ich leider noch kein Rezept gefunden", berichtete Muslic, der 1992 als Kind einer Flüchtlingsfamilie aus Westbosnien nach Innsbruck übersiedelt war, über das Heimweh.
Die Qualifikation für das Champions-Playoff widmete er nach dem entscheidenden 4:0 gegen Molenbeek deshalb seiner Familie, "die jeden Tag ihren Vater und Ehemann vermissen".