Das alles liegt natürlich nicht zuletzt am Mann auf der Trainerbank: Thiago Motta. Der 41-Jährige hat alleine schon biographisch eine Fußball-Melange zu bieten, die nichts zu wünschen übrig lässt – in Brasilien geboren, in Barcelona zum Profi geworden, in Italien zum Teamspieler.
Seit 2018 ist er Trainer, war zunächst im Nachwuchs von PSG tätig, dann bei Genoa und Spezia Calcio. Im September 2022 übernahm er den FC Bologna. Spätestens seit dieser Saison gilt er als "next big thing" auf dem Trainermarkt.
Posch erzählt: "Er hat einen großen Anteil an der Entwicklung der Mannschaft. Er fordert sehr viel von uns, will die Spieler weiterentwickeln. Wir trainieren sehr viel und hart, müssen immer an die Grenzen gehen."
Und noch etwas zeichnet Motta aus: "Er nimmt keine Rücksicht auf Spieler, die nicht 100 Prozent geben. Damit zeigt er uns, dass er uns alles abverlangt."
Kein Tor, kein Problem
Während Posch in Hoffenheim zumeist noch im Abwehr-Zentrum im Einsatz war, hat er unter Motta seinen Stammplatz als Rechtsverteidiger gefunden.
"Ich habe mich fußballerisch viel weiterentwickelt, einen großen Schritt nach vorne gemacht", weiß der 28-fache ÖFB-Teamspieler.
Wer ein Haar in der Suppe sucht, findet es bei der Torausbeute. Vergangene Saison war Posch mit sechs Treffern noch torgefährlichster Abwehrspieler der Serie A. In der laufenden Spielzeit ging er noch leer aus.
Der ÖFB-Legionär nimmt’s locker: "Natürlich könnte es besser laufen, ich würde gerne wieder ein Tor machen, aber das ist ja nicht meine Hauptaufgabe. Ich nehme lieber den Erfolg des Teams als sechs Tore."
Spannende Spieler, viele Gerüchte
Kein Wunder, dass der Österreicher regelmäßig mit großen Klubs in Verbindung gebracht wird. Zuletzt war in den italienischen Gazzetten vom Interesse Inter Mailands zu lesen.
Überhaupt sind Bologna-Spieler heiß begehrt. "Es ist eine junge Mannschaft mit viel Entwicklungspotenzial", weiß Posch.
Da wäre etwa der 24-jährige Schotte Lewis Ferguson, der 2022 von Aberdeen gekommen ist und seither seinen Marktwert fast verzehnfacht hat. Oder der von Leicester ausgeliehene dänische Linksverteidiger Viktor Kristiansen, der im Nationalteam zuletzt zwei Mal von Beginn an ran durfte.
Und natürlich Joshua Zirkzee. Der 22-jährige Niederländer kam 2022 vom FC Bayern nach Italien und hat mit zehn Toren und vier Assists großen Anteil am Erfolgslauf der "Rossoblu". "Er spielt eine überragende Saison", lobt Posch.
"Gefühlt vergöttern sie dich"
Noch sind ein paar Schritte zu gehen, ehe die Sensation perfekt ist. "Aber wenn wir so weiterarbeiten, ist alles möglich", sagt Posch.
Was dann passiert, ist nur schwer auszumalen. "Gefühlt vergöttern sie dich als Fußballer in Italien. Sie lieben und leben Fußball", weiß Posch.
Und in Bolgona, da träumen sie.
Stefan Posch ist Teil unserer "Ansapanier" über Österreicher in der Serie A: