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Quagliarellas jahrelanger Alptraum

Ein Polizist hat dem Stürmer jahrelang das Leben zur Hölle gemacht.

Quagliarellas jahrelanger Alptraum

Italien hielt den Atem an, als Fabio Quagliarella beim Interview nach dem 1:1 von Sampdoria gegen Cagliari in Tränen ausbrach und eine unglaubliche Geschichte erzählte.

Ein Polizist hat dem 34-Jährigen das Leben jahrelang zur Hölle gemacht und auch seine Karriere entscheidend beeinflusst.

Viele Monate musste der Stürmer schweigen, weil die Ermittlungen liefen, nun wurde sein Stalker zu vier Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.

Zeit für Quagliarella, um seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Wüste Anschuldigungen

Alles begann 2009, als der damals aufstrebende Udinese-Angreifer endlich heimgekehrt war. Der Junge aus Castellammare di Stabia, einem Ort 30 Kilometer von Neapel entfernt, war für 18 Millionen Euro vom SSC Napoli verpflichtet worden.

Doch schon bald wurde der Traum zum Alptraum. In anonymen Briefen an die Napoli-Geschäftsstelle wurden die wildesten Behauptungen aufgestellt: Der Profi-Kicker würde an Drogen-Partys der Mafia teilnehmen, er würde illegale Wetten abgeben und er sei ein Pädophiler.

Damit nicht genug, nahm sein Peiniger Raffaele Piccolo, wie erwähnt Polizist, zum Spieler selbst Kontakt auf und bat seine Hilfe an, den Verfasser der anonymen Briefe zu stellen. Währenddessen bedrohte er anonym Quagliarella und dessen Familie.

"Wir konnten unser Haus nicht mehr verlassen"

Der damalige Napoli-Profi durchschaute die Sache und zeigte Piccolo an. Die Rückendeckung von Napolis Führungsspitze sei aber endenwollend gewesen. Quagliarella suchte nach nur einer Saison in Neapel das Weite und heuerte bei Juventus Turin an. Für die unwissenden Napoli-Fans Verrat.

"Alle urteilen über dich, aber du musst wegen der laufenden Ermittlungen schweigen. Ich bin ja nicht eines Tages aufgewacht und wollte weg aus Neapel. Ich war nach zwölf Jahren endlich wieder daheim, fühlte mich pudelwohl", sagt der Stürmer bei "Sky Italia".

Doch auch in Turin gab es weiter Morddrohungen gegen seine Familie und ihn. "Es war ein vier, fünf Jahre andauernder Alptraum. Ich könnte abseits des Fußballs nicht mehr unbeschwert leben. Mir und meiner Familie ging es schlecht. Wir konnten unser Haus nicht mehr verlassen", berichtet der 25-fache Internationale.

Der Alptraum ist zu Ende. "Es fällt eine riesige Last von meinen Schultern! Wenn sie einem Polizisten vier Jahre und acht Monate geben, bedeutet das schon etwas", atmet Quagliarella auf.

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