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"Es ist fast zu schnell gegangen"

Arnel Jakupovic über die ersten Monate bei Empoli und Bosnien:

Die erste Hälfte des Jahres 2017 hielt für Arnel Jakupovic so manche Höhe und Tiefe parat.

Am finalen Transfertag wechselte der ÖFB-Legionär von Middlesbrough zum FC Empoli. In der Toskana durfte der Stürmer dann sein Debüt im Profi-Fußball feiern, musste gleichzeitig aber auch den Abstieg verdauen.

„Es ist sehr schade, was da passiert ist“, sagt der 19-Jährige. Crotone hat nach einer außergewöhnlichen Aufholjagd – 20 Punkte in den finalen neun Runden – Empoli wider Erwarten am letzten Spieltag noch abgefangen.

"Ich bleibe fix!"

„Ich bleibe fix“, versichert Jakupovic und sieht das kommende Jahr in der Serie B durchaus als Chance: „Ich sehe für mich persönlich auch etwas Positives. Ich glaube, dass ich jetzt viel mehr Spielzeit bekommen werde.“

Und außerdem hat der Wiener durchaus Gefallen am Leben und an der Arbeit in der Toskana gewonnen. Gemeinsam mit seiner Mutter und seinem Bruder lebt der Goalgetter in Empoli – Florenz, Pisa und Siena sind keine 80 Kilometer entfernt. „In England habe ich ja nicht so viel Sonne gesehen, aber hier ist es wunderschön“, berichtet er.

Das erste Serie-A-Spiel von Jakupovic:

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

Wie hat er sich eingelebt? „Die ersten paar Wochen waren ähnlich wie damals in England, nur ein bisschen leichter. Neue Mitspieler, neue Trainer, eine neue Stadt, ein neues Leben. Aber ich wurde im Verein super aufgenommen. Mit der Sprache habe ich mir schwer getan. Am Anfang habe ich fast gar nichts verstanden. Die Italiener sprechen sehr selten Englisch. Ich verstehe es jetzt schon viel besser, mit dem Sprechen tue ich mir noch schwer.“

Dafür hat es mit dem Ball von Anfang an geklappt. In der Primavera, also dem höchsten Nachwuchsteam, traf Jakupovic von Beginn an. Letztendlich wurden es sieben Treffer in zehn Partien. „Dieser Start war sehr wichtig. Es ist alles nach Plan gelaufen“, sagt der 19-Jährige.

"In Italien wird viel mehr Fußball gespielt als in England"

Der italienische Stil liegt ihm: „In Italien wird viel mehr Fußball gespielt als in England, wo es das Ziel der meisten Trainer ist, so schnell wie möglich von hinten nach vorne zu kommen. In Italien wollen sie von hinten rauskombinieren, schöne Aktionen spielen.“

Während der ÖFB-U21-Teamspieler (am Donnerstag gegen Gibraltar!) bei Middlesbrough noch als Solospitze agiert hat, spielt er bei Empoli in einem 4-4-2-System. „Aber ich kenne das noch von meiner Zeit bei der Austria“, hat er kein Problem damit. Und außerdem: „Ich bekomme viel mehr Bälle am Boden zugespielt, das taugt mir.“

Was ich so höre, kämpfen sie schon um mich. Aber das Thema wird immer nur von den Medien aufgebracht. Ich konzentriere mich auf den Fußball.

Über Bosnien-Gerüchte

Getaugt hat ihm natürlich auch das Heimspiel gegen den FC Bologna. „Im Spiel davor gegen Sassuolo war ich das erste Mal bei den Profis auf der Bank und habe seitdem den Rest der Saison bei der Kampfmannschaft verbracht. Ich habe nach dem Sassuolo-Spiel ganze Woche super trainiert und gehofft, dass ich meine Chance bekomme, wenn wir in diesem Spiel führen. So ist es dann tatsächlich gekommen.“

„Es ist fast zu schnell gegangen, ich brauchte Zeit, um das zu realisieren. Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Vor ein paar Jahren habe ich mir noch die Serie-A-Spiele angeschaut. Ich bin sehr froh darüber, dass ich in dieser Liga debütieren durfte“, strahlt Jakupovic.

Spielt er bald nicht mehr für den ÖFB?

In der kommenden Saison ist aber vorerst Serie B angesagt. „Es werden viele Spieler den Verein verlassen“, ist sich der Ex-Austrianer sicher und gleichzeitig bewusst, dass er seine Chance nutzen muss, „ich muss mich in der Vorbereitung neu beweisen.“

Zunächst steht noch das U21-Nationalteam an. Apropos, was ist dran an den Gerüchten, er könnte bald für Bosnien-Herzegowina spielen? „Was ich so höre, kämpfen sie schon um mich. Aber das Thema wird immer nur von den Medien aufgebracht. Ich konzentriere mich auf den Fußball“, will er dazu gar nicht zu viel sagen.

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