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Silvester-Kracher zwischen Liverpool und ManCity

Verfolger-Duell zwischen Liverpool und ManCity. Vorentscheidung im Titelrennen?

Silvester-Kracher zwischen Liverpool und ManCity

Die Premiere League beendet das Jahr 2016 mit einem echten Kracher.

Im Duell Zweiter gegen Dritter empfängt Liverpool Manchester City am Samstagabend (18.30 Uhr MEZ) an der Anfield Road. "Wenn ich nicht auf der Bank sitzen würde, würde ich mir eine Karte kaufen", sagte Liverpools Trainer Jürgen Klopp.

Mit einem Sieg wollen seine "Reds" Chelsea auf den Fersen bleiben. Sechs Zähler beträgt der Vorsprung der "Blues" vor der letzten Runde des Jahres auf Liverpool, sieben sind es auf ManCity.

Die vorne weg marschierenden Londoner könnten das Verfolger-Duell weiter anheizen. Schon zuvor ist Chelsea nämlich zu Hause gegen Stoke City im Einsatz, nur wenig deutet darauf hin, dass die bereits zwölf Spiele währende Siegesserie der "Blues" reißt. Marko Arnautovic fehlt Stoke aufgrund seiner Rot-Sperre.

K.o.-Duell im Titelrennen?

Die Erwartungshaltung vor dem Hit in Liverpool ist immens groß. Nichts weniger als ein Spektakel soll den Zuschauern geboten werden. Mit 45 geschossenen Treffern ist Liverpool die Torfabrik der Liga, City liegt gemeinsam mit Arsenal bei je 39 auf Rang zwei dieser Statistik.

In Anbetracht von Chelseas Stärke wird die Partie in den britischen Medien wie ein K.o.-Duell im Titelrennen behandelt. Auch Citys Yaya Toure erklärte: "Für mich ist es so gut wie ein Finale."

Auch Klopp tat sich nicht als Tiefstapler hervor. "Es geht um sehr viel für beide Klubs", betonte der Deutsche, der sich zu einem kleinen Seitenhieb gegen Pep Guardiola hinreißen ließ. Nachdem Citys Startrainer das 4:1 Liverpools gegen Stoke vor Ort beobachtete, meinte Klopp: "Vielleicht ist er einfach gekommen, um guten Fußball zu sehen." Er selbst sei als Zuschauer noch nie im City-Stadion gewesen.

Viel erwartet sich Klopp von der Heimatmosphäre, die Stimmung soll seine Mannschaft beflügeln. City wartet auch schon seit 2003 auf einen Auswärtserfolg an der Anfield Road, im März dieses Jahres verloren die Himmelblauen dort mit 0:3.

Chance für Sadio Mane

Mit dem am Knöchel verletzten Philippe Coutinho fällt bei den Roten aber jener Mann aus, der City zuletzt am meisten weh tat. Der Brasilianer traf fünfmal in den jüngsten sechs Duellen.

Seinen Part soll Sadio Mane übernehmen. Der Ex-Salzburg-Profi traf damals noch für Southampton spielend heuer schon dreimal in einem Spiel gegen City. Ihrerseits hoffen die Gäste auf einen Rückkehrer: Der Argentinier Sergio Aguero kehrt nach einer Vier-Spiele-Sperre in die Mannschaft zurück. Er soll Liverpools nicht immer sattelfesten Defensive ins Wanken bringen.

Die derzeitige Stimmungslage spricht für Liverpools Elf. Auch, weil sie in dieser Saison Schlager gegen Arsenal und Chelsea bereits gewonnen haben. ManCity schlug zuletzt immerhin Arsenal.

Dennoch: Der im Sommer geholte Pep Guardiola hat seine Vorstellungen noch nicht gänzlich umsetzen können. Der von der Vereinsführung anvisierte Meistertitel scheint derzeit außer Reichweite. "Wir stehen immer unter Druck. Jedes unserer Spiele ist wie ein Finale", sagte Guardiola nach dem 3:0 gegen Hull.

Klopp kennt Guardiola noch aus der deutschen Bundesliga. Als respektvolle Rivalität könnte man das Verhältnis zwischen den ehemaligen Betreuern von Borussia Dortmund und dem FC Bayern wohl bezeichnen. Während der Deutsche bei der englischen Presse dank seiner Sprüche gut ankommt, ist der Spanier nicht unbedingt ein Liebling der Berichterstatter. Gegenseitig richteten sich die Coaches vor der Partie Komplimente aus. Klopp sprach von Guardiolas "fantastischer Karriere", der Katalane schwärmte von Klopps "Leidenschaft".

Leicester-Coach fordert Wende

Abseits des Gipfeltreffens kann der regierende Meister Leicester City nur vom Titelkampf träumen. Nur ein Sieg in neun Spielen bedeutet aktuell Rang 16 für das damit sogar abstiegsbedrohte Team von Ex-ÖFB-Kapitän Christian Fuchs. Im Heimspiel gegen das formstarke West Ham United wird am Samstag der weiter gesperrte Jamie Vardy fehlen.

Leicesters Trainer Claudio Ranieri forderte eine Reaktion. "Niemand ist glücklich. Der Vorsitzende nicht, der Trainerstab, die Spieler - wir alle müssen so schnell wie möglich die Wende schaffen", sagte der Italiener.

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