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Mourinho: Ist das wirklich eine Verletzungsmisere?

Tottenham-Trainer behauptet, Klopp könne mit der Bestbesetzung antreten.

Mourinho: Ist das wirklich eine Verletzungsmisere? Foto: © GEPA

"The Normal One" gegen "The Special One", Premier-League-Sieger gegen derzeitigen Tabellenführer - am Mittwoch (ab 21:00 Uhr im LIVE-Ticker) steht an der Anfield Road ein wahrer Schlager an, wenn der FC Liverpool Tottenham Hotspur empfängt.

Es ist außerdem das Duell zwischen Jürgen Klopp und Jose Mourinho. Beide Protagonisten stehen bereits am Trainer-Olymp, gewannen alle großen Titel, die es im Klub-Fußball gibt, und pflegen nicht immer das beste Verhältnis miteinander.

Vor dem Spiel zwischen dem aktuellen Tabellenführer und dessen punktegleichen Verfolger muss Klopp auf zahlreiche verletzte Spieler verzichten. Doch ist das wirklich eine Verletzungsmisere?

"Gebt mir Liverpools Verletztenliste"

Diese doch etwas provokante Frage stellte der portugiesische Spurs-Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. "Jeder Klub kämpft hin und wieder mit Verletzungen", sagte er, und Liverpool habe "eine große Verletzung, van Dijk".

Und plötzlich sprudelte aus Mourinho nur so heraus: "Alexander-Arnold ist nicht verletzt. Matip... wird spielen, glaube ich. Fabinho ist nicht verletzt. Robertson ist nicht verletzt. Henderson ist nicht verletzt. Wijnaldum ist nicht verletzt. Salah ist nicht verletzt. Firmino ist nicht verletzt. Mané ist nicht verletzt. Van Dijk", fuhr Mourinho fort, "ist verletzt und natürlich ein sehr guter Spieler. Aber gebt mir Liverpools Verletztenliste und vergleicht sie mit Liverpools bestmöglicher Elf."

Die "Reds" könnten also durchaus in Bestbesetzung gegen Tottenham antreten, zumindest laut Mourinho, der damit gehörig in Richtung Klopp spitzelte. Pikant: Der deutsche Star-Trainer beklagte sich in den vergangenen Wochen oftmals über den dichten Terminkalender und die Anstoßzeiten der Premier League.

Klopp-Lob? Nimmt Mourinho nicht an

Aber Mourinho war keinesfalls fertig: "Ich kann euch eine Liste von zehn Verletzten bei Tottenham geben", und nannte neben Erik Lamela und Japhet Tanganga jeweils zwei U16-, U21- und U23-Spieler. Aber Harry Kane, Heung Min Son und Co. seien allesamt fit - "also wo sind die ganzen Verletzungen?".

Dabei hatte der Ex-Dortmund-Trainer den Portugiesen und dessen Team auf seiner Pressekonferenz sogar ein Lob ausgesprochen, zeigte sich "von Tottenhams Entwicklung nicht überrascht" und betonte, dass "Mourinho sie in eine Ergebnismaschine verwandelt hat. Sie gewinnen auch dann, wenn sie nicht auf höchstem Niveau spielen."

Beim Spurs-Trainer kam das Lob aber nicht an: "Unsere Phase mit guten Ergebnissen läuft erst ein paar Monate. Eine Ergebnismaschine ist viel mehr. Eine Ergebnismaschine ist das, was Liverpool seit einigen Jahren ist. Eine Ergebnismaschine ist das, was meine Chelsea-Mannschaft war, als wir den Titel zweimal hintereinander gewonnen haben (Anm. 2005 und 2006)."

Fast "2000 zu 300"

Der 57-Jährige will daher auch den Druck von seiner Mannschaft wegnehmen, die "keinerlei Zeichen setzen müsste. Liverpool ist das Ergebnis von - wenn ich mich nicht irre - 1894 Tagen mit Jürgen", sagte Mourinho, ohne sich dabei zu irren. "Wir dagegen sind die Arbeit von 390 Tagen", wobei viele davon auch noch in Quarantäne verbracht worden seien.

Es stehte also beinahe "2000 zu 300" in dieser für Liverpool, so der Spurs-Coach.  Gleichzeitig zollt er seinen Spieler Respekt dafür, dass "wir da in der Lage sind, auf diesem Niveau mitzuhalten." 

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