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Rassismus-Vorfall im DFB-Pokal: "Kann es nicht mehr hören"

Nach einem Rassismus-Vorfall rund um Greuther Fürths Julian Green setzte Trainer Alexander Zorniger ein klares Statement.

Rassismus-Vorfall im DFB-Pokal: Foto: © getty

Am Samstag durfte Zweitligist Greuther Fürth in der ersten Runde des DFB-Pokals über einen knappen 1:0-Auswärtssieg bei Drittligist Hallescher FC jubeln.

Im gut besuchten Leuna-Chemie-Stadion spielten sich allerdings unschöne Szene ab. Fürth-Mittelfeldspieler Julian Green soll von den Heimfans mehrfach rassistisch beleidigt worden sein.

"Mich freut es besonders für unsere Fans. Und auch für ein paar Fans von Halle, die meinen, mich 'Affe' zu nennen", sagte der 28-Jährige im Interview nach dem Spiel.

Green habe überlegt, die Beleidigungen anzusprechen, wollte sich selbst und seine Mannschaft aber nicht aus der Ruhe bringen. "Ich wollte das Spiel hier unbedingt gewinnen. Der Sieg ist eine Genugtuung."

Appell an jeden Einzelnen

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sprach Fürth-Trainer Alexander Zorniger die rassistischen Beleidigungen ebenfalls an und setzte ein deutliches Statement.

"Ich hatte das Glück, ein paar Jahre im Ausland zu sein. Und ich weiß, wie wichtig es ist, dass man als Land ein Gefühl des Zusammenhalts hat", so der 55-Jährige, der an jeden Einzelnen appellierte:

"Es geht darum, dass wir selber Charakter zeigen. Das Stadion war relativ gut besucht, da gab es nicht die Möglichkeit, sich aus dem Staub zu machen. Jeder hat gehört, was der andere sagt. Und wenn jemand das dritte, vierte, fünfte Mal 'Affe' zu meinem Spieler sagt, dann muss ich halt sagen: 'Halt die Klappe! Ich kann es nicht mehr hören.'"

"Aufstehen und sagen: 'Das geht nicht!'", forderte Zorniger. "Wir sind ein tolles Land und so müssen wir uns auch präsentieren."

Nach den Worten von Zorniger entschuldigte sich Lisa Schöppe, Pressesprecherin des Halleschen FC, im Namen des Vereins für das Verhalten der Zuschauer.


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