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Wirkt Stöger-Euphorie auch im Pokal-Kracher?

Neo-Dortmund-Coach glaubt an Sieg. Doch auch die Bayern spucken große Töne.

Wirkt Stöger-Euphorie auch im Pokal-Kracher?

Bereits im dritten Spiel als Dortmund-Trainer fordert Neo-Coach Peter Stöger im deutschen "Clasico" den FC Bayern München.

Im Achtelfinale des DFB-Pokals gastiert die Borussia am Mittwoch (20:45 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker) in München. "Ein echtes Highlight! Wir haben unsere Möglichkeiten und können ihnen gefährlich werden", ist der Wiener überzeugt von seiner Truppe.

Für viele ist das Duell der beiden Pokal-Spezialisten bereits das vorgezogene Endspiel.

In den letzten sechs Jahren stand immer zumindest einer der beiden Klubs im Finale, drei Mal kürten sich in dieser Zeit die Bayern zum Pokalsieger, zwei Mal die Dortmunder, die heuer als Titelverteidiger ins Rennen gingen.

Stöger führt BVB aus der Krise

Dank des perfekten Einstands von Stöger mit zwei knappen Siegen in Mainz und gegen Hoffenheim kämpfte sich der BVB zuletzt langsam aus der Krise.

Obwohl es sicherlich noch ein weiter Weg zur Top-Form ist und die Schwarz-Gelben als klarer Außenseiter in diese Partie gehen, glaubt Stöger an eine Überraschung und spricht diese Gedanken auch offen aus.

"Ich weiß nicht, wie oft ich im Leben noch die Möglichkeit haben werde, ein Pokalfinale zu erreichen", argumentiert der Wiener, der in Dortmund vorerst nur einen Vertrag bis Sommer 2018 hat, aus purem Eigennutz: "Am liebsten würde ich den Pott natürlich gewinnen."

München ist ein guter Boden für den BVB

BVB-Sportdirektor Michael Zorc stößt ins selbe Horn. "Grundsätzlich fahren wir überall hin, um zu gewinnen! Und wir haben es hier nachgewiesen", spielt er auf das vergangene Pokal-Duell im April im Halbfinale in München an. Auch 2015 warf Dortmund den großen Erzrivalen in der Allianz-Arena aus dem Pokalbewerb.

Völlig chancenlos sind die Gäste aus dem Ruhrpott mit Sicherheit nicht. Vor allem die unter Stöger neu gefundene Stabilität in der Defensive gibt Anlass zum schwarz-gelben Optimismus.

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Während die Dortmunder Hintermannschaft durch das riskante Pressing von Vorgänger Peter Bosz immer wieder anfällig agierte, stehen die Vorderleute von Tormann Bürki nun deutlich tiefer.

Stöger legt Wert auf Defensive

Auch Julian Weigl darf sein Spiel im defensiven Mittelfeld – wie von ihm auch präferiert - deutlich zurückgezogener aufziehen, als es noch zuvor unter dem Niederländer der Fall war.

Durch die dadurch entstandene Kompaktheit fiel es Mainz und Hoffenheim zuletzt schwer, den Abwehr-Riegel des BVB zu knacken.

"Eine richtige und wichtige Maßnahme", analysierte Ex-Bayern-Spieler und "Sky"-Experte Didi Hamann die vorgenommenen Änderungen in der Defensive.

Bangen um Aubameyang

Wobei Stöger aber kein Catenaccio aufziehen will. "Es ist nicht der Plan, uns hinten hinten reinzustellen", stellt der BVB-Coach klar, der allerdings vielleicht auf Goalgetter Pierre-Emerick Aubameyang verzichten muss. Der Gabuner, dessen Vertragsverlängerung bis 2021 vor kurzem bekannt wurde, fehlte am Montag wegen muskulärer Probleme im Training.

"Es ist noch nicht sicher. Er wird am Dienstag den ganzen Tag behandelt", hofft Stöger noch auf einen Einsatz seines Torjägers. Sollte es nicht klappen, würde es seinen Optimismus trotzdem nicht dämpfen: "Es wäre kein Problem, ein anderes System zu spielen."

Bayern zuletzt etwas holprig

Für Dortmund spricht auch, dass die Bayern-Offensive in den letzten Wochen eher auf Sparflamme agierte. Gegen Frankfurt, Köln und Stuttgart begnügte sich die Heynckes-Truppe mit jeweils knappen 1:0-Siegen.

"Es wird immer schwieriger, das Niveau zu halten", meinte der Bayern-Coach angesprochen auf die teilweise nicht immer überzeugenden Leistungen knapp vor der Winterpause.

Heynckes ist aber davon überzeugt, dass die Spieler im Prestige-Duell gegen Dortmund noch einmal die letzten Reserven mobilisieren können.

"Die Mannschaft hat bisher Großartiges geleistet. Ich bin zuversichtlich, dass wir nochmal zulegen können. Nur: Wir haben einen Gegner, der in den letzten Jahren mit uns die beste Bundesligamannschaft war."

Watzke lobt Stögers Menschenführung

Und dank Stöger scheint Dortmund wieder auf dem besten Weg dorthin zu sein.

"Ich habe gemerkt, dass die Spieler jetzt merken, dass sie sich wieder zusammenraufen müssen", führt dies BVB-Boss Hans-Joachim Watzke vor allem auf die ausgezeichnete Menschenführung des 51-jährigen Wieners zurück.

Seit Stögers Engagement treten die Dortmunder wieder als echte Mannschaft auf. Tore werden demonstrativ gemeinsam bejubelt, allgemeine Euphorie keimt wieder auf.

Vielleicht auch am Mittwoch. Es wäre allerdings eine Premiere für Stöger, der in seiner Trainer-Karriere noch auf den ersten Sieg gegen die Bayern warten muss. In den bisherigen sechs Versuchen mit dem 1. FC Köln holte der Wiener nur einmal ein Remis - das allerdings in München.


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