Kölns Neo-Coach Stefan Ruthenbeck saß nach der 3:4-Niederlage im Kellerduell gegen Freiburg, bei dem die Domstädter eine 3:0-Führung verspielten, noch minutenlang auf der Trainerbank, die Spieler kämpften mit den Tränen und die Fans skandierten: "Vorstand raus!"
Der kritisierte Vorstand gab einige Stunden nach dem bisherigen Saison-Tiefpunkt in einem offenen Brief Fehler zu, schloss aber einen Rücktritt aus.
Präsident Werner Spinner sowie die Vizepräsidenten Markus Ritterbach und Toni Schumacher erklärten, zu spät gemerkt zu haben, dass das Erfolgsduo Jörg Schmadtke und Peter Stöger nicht mehr funktionierte.
"In der Krise haben wir nicht mehr so souverän agiert, wie es unser Anspruch ist. Das kreiden wir uns ganz persönlich an und wir bedauern es. Unzulässige persönliche Diffamierungen einmal beiseite lassend, ist die aktuelle Kritik an unserer Amtsführung daher gerechtfertigt"
"In dieser Situation wäre es der einfachste Weg, davonzulaufen und den FC in einer schwierigen Lage anderen zu hinterlassen. Aber das werden wir nicht tun", teilte das Trio mit.
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Petersen hat fast Mitleid
Dass die Kölner einen 3:0-Vorsprung aus der Hand gaben, war für Dominique Heintz, der mit den Tränen kämpfte, "die Krönung".
Trainer Ruthenbeck sagte: "Wir haben viele Dinge gut umgesetzt, trotzdem steht am Ende ein 3:4. Es lief alles gegen uns, die Mannschaft ist brutal niedergeschlagen."
Selbst Freiburgs Dreifach-Torschütze Nils Petersen, der mit zwei späten Elfmetern das Kölner Drama besiegelte, hatte fast Mitleid: "Wenn man Tabellenletzer ist, dann braucht es nur eine negative Sache, dann geht es nach hinten los. Der Fußball schreibt solche Geschichten. Es ist bitter für den FC, das tut mir leid."
Schlusslicht Köln hält weiterhin bei lediglich drei Punkten und hat schon elf Punkte Rückstand auf Tabellenplatz 17 (Bremen). Freiburg liegt mit 15 Zählern auf Rang 16.