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Knalleffekt: Klinsmann tritt bei Hertha BSC zurück

Jürgen Klinsmann zieht bei Hertha BSC die Reißleine - nach nur zehn Wochen:

Knalleffekt: Klinsmann tritt bei Hertha BSC zurück Foto: © GEPA

Knalleffekt in der deutschen Bundesliga!

Jürgen Klinsmann tritt als Trainer von Hertha BSC Berlin zurück. Nach nur zehn Wochen (!) zieht der 55-jährige Ex-DFB-Bundestrainer die Reißleine und begründet seine Entscheidung in einem langen Facebook-Posting vor allem aufgrund des fehlenden Vertrauens seitens des Vereins.

"Ich bin fest davon überzeugt, dass die Hertha das Ziel - den Klassenverbleib - schaffen wird", meint er eingangs. "Als Cheftrainer benötige ich allerdings für diese Aufgabe, die noch nicht erledigt ist, auch das Vertrauen der handelnden Personen. Gerade im Abstiegskampf sind Einheit, Zusammenhalt und Konzentration auf das Wesentliche die wichtigsten Elemente. Sind die nicht garantiert, kann ich mein Potenzial als Trainer nicht ausschöpfen und kann meiner Verantwortung somit auch nicht gerecht werden."

Erst am Dienstag informierte er die Vereinsführung über seine Entscheidung. Zunächst einmal wird Alexander Nouri mit dem aktuellen Trainerteam das Training der Lizenzspielermannschaft von Hertha BSC übernehmen. "Wir sind von dieser Entwicklung am Morgen überrascht worden. Insbesondere nach der vertrauensvollen Zusammenarbeit hinsichtlich der Personalentscheidungen in der für Hertha BSC intensiven Wintertransferperiode gab es dafür keinerlei Anzeichen. Über die weiteren Entwicklungen werden wir zu gegebener Zeit informieren", sagt Michael Preetz.

Klinsmanns komplettes Statement gibt es hier:

Klinsmann wollte größere Kompetenzen

Klinsmann hat den Rücktritt als Hertha-Trainer auch mit seinem Wunsch nach größeren Kompetenzen erklärt. "Nach meinem Verständnis sollte ein Trainer - nach dem englischen Modell - die gesamte sportliche Verantwortung tragen. Also auch über Transfers. Das gibt der Position wesentlich mehr Power", sagte er der "Bild"-Zeitung. Bei Hertha ist Geschäftsführer Michael Preetz für Transfers zuständig.

Er werde Berlin verlassen, aber weiter als sportlicher Berater der Firma Tennor von Investor Lars Windhorst tätig sein und auch seinen Posten als Aufsichtsratsmitglied ausfüllen.

Seine sportliche Bilanz mit Hertha sieht der 55-Jährige positiv. "Ich habe ein Himmelfahrtskommando übernommen und habe nur in einem Spiel schlechter abgeschnitten als gehofft. Dem Trainerteam ist gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren und von der Abstiegszone wegzubringen", sagte Klinsmann.

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