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Deutsche Bundesliga durch Frühstart im Nachteil?

Die Pläne der UEFA könnten jene der DFL kreuzen:

Deutsche Bundesliga durch Frühstart im Nachteil? Foto: © getty

Während bei den deutschen Bundesligisten im Moment die Vorbereitungen auf den bereits zweiten Spieltag nach dem Corona-Lockdown laufen, ist bei vielen anderen Top-Ligen an Fußball noch lange nicht zu denken bzw. wird in dieser Saison gar nicht mehr gespielt.

Wenn nichts Gravierendes dazwischenkommt, bringt die deutsche Bundesliga schon am 27. Juni den 34. und letzten Spieltag über die Bühne und die Saison so plangemäß vor Ende Juni zu Ende.

Das Problem dabei ist: Laut aktuellen UEFA-Plänen werden die europäischen Bewerbe erst frühestens Anfang August wieder aufgenommen, und die deutschen Klubs sind in diesen in Form von den Bayern und RB Leipzig in der Champions League, sowie Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen in der Europa League noch zahlreich vertreten.

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Krasser Nachteil oder sogar kleiner Vorteil?

Die deutschen Eurofighter müssten also über ein Monat Pause zwischen zwei Bewerbsspielen einlegen - und das offiziell mitten in der Saison.

"Bei einer möglichen Fortsetzung der internationalen Bewerbe mit zeitlichem Abstand zum Bundesliga-Saisonende wären einerseits Teams aus anderen Ligen gegebenenfalls eher im Wettbewerbsrhythmus, andererseits könnte es für die deutschen Klubs auch ein Vorteil sein gegenüber anderen Ligen, die später als die Bundesliga und möglicherweise mit mehr englischen Wochen ihre Saison zu Ende bringen, während die Bundesliga-Klubs nach einer Pause mit neuem Elan in diese Spiele gehen könnten", gibt Ansgar Schwenken, DFL-Direktor Fußball und Fans, gegenüber der "Sport Bild" zu bedenken.

Nun wird in der DFL darüber diskutiert, die Spieler nach dem letzten Spieltag der Bundesliga für zwei Wochen in Urlaub zu schicken und dann sofort mit der Vorbereitung zu beginnen. Den K.o.-Duellen in der Europa League und der Champions League würde dann die Bedeutung von Testspielen mit Wettbewerbscharakter zukommen - sicher nicht die idealsten Voraussetzungen.

Vertragslaufzeit als Streitpunkt

Zudem kommt noch die auch in Österreich diskutierte offizielle Vertragslaufzeit.

Die liegt in Deutschland beim Stichtag 30. Juni, eine Regelung der FIFA besagt allerdings, dass ein Vertrag solange gilt, solange die Saison andauert. Spieler deren Vertrag mit Ende Juni endet, würden also auch im August noch an ihren Verein gebunden sein, sollte dieser noch Pflichtspiele in der laufenden Saison zu bestreiten haben. Bei einem neuen Klub dürften diese Akteure dann selbst mit einem bereits laufenden Vertrag noch nicht auflaufen.

Und auch in Sachen Transferfenster wird in diesem Sommer wohl nichts beim Alten sein. Der normale Rahmen vom 1. Juli bis zum 31. August wird aufgrund der zahlreichen Verschiebungen wohl nicht halten. Hier ist man laut Schwenken darauf erpicht, eine einheitliche Lösung mit den Top-5-Ligen zu finden, um zumindest hier nicht in eine nachteilige Position zu geraten.

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