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Riesen-Wirbel in "Causa Hummels"

Wer hat wo angeklopft? Die Wogen gehen hoch, Rummenigge beschwichtigt:

Riesen-Wirbel in

Mats Hummels' möglicher Abgang von Borussia Dortmund sorgt weiterhin für Wirbel.

Nachdem bekannt wurde, dass der 27-Jährige um seine Freigabe bat, um zum FC Bayern zu wechseln, sorgte Ex-FCB-Präsident Uli Hoeneß für Wirbel. "Wenn einer an die Tür klopft, dann wird der FC Bayern schlecht beraten sein, die Tür nicht aufzumachen", erklärte der 64-Jährige und erweckte den Eindruck, der Spieler bewarb sich bei den Münchnern.

"Das ist der größte Humbug, den ich je gehört habe", antwortete Hummels.

Hummels wurde wüst beschimpft

Der Innenverteidiger wurde beim 5:1-Kantersieg des BVB über den VfL Wolfsburg von den Fans gnadenlos ausgepfiffen, was zum Teil auch auf die Aussage von Hoeneß zurückzuführen ist.

"Der Kapitän geht als Erster von Bord. Am besten sofort", stand auf einem riesigen Spruchband auf der Südtribüne geschrieben und war natürlich an den wechselwilligen BVB-Star gerichtet, der auf seiner Facebook-Seite bereits wüst als "Judas", "Heuchler" oder "Verräter" beschimpft wurde.

Teile des BVB-Anhangs keine Hummels-Fans

Bereits beim Aufwärmen bekam er die hitzige Atmosphäre zu spüren, schüttelte aufgrund der Fan-Reaktionen entnervt den Kopf und ging als Erster zurück in die Kabine. Im Spiel selbst lieferte er wie schon in den letzten Wochen eine starke Leistung ab und ließ sich den Trubel um seine Person nicht anmerken.

Hinterher gab sich der Ex-Bayer bewusst entspannt. "Das waren nicht die (alle) Fans. Es waren nur 300, die mich schon vorher nicht unbedingt geliebt haben. Die haben die Bühne genutzt", sah er die Anfeindungen gelassen.

Watzke stellt sich hinter seinen Schützling

Die Hoeneß'sche Wortspende stieß ihm aber sauer auf. "Ich habe mich nirgendwo angeboten", erklärte Hummels sachlich, aber bestimmt. Zuspruch bekam er bereits vor dem Spiel von Hans-Joachim Watzke.

Der Geschäftsführer zeigte kein Verständnis für die Äußerungen am Weißwurst-Äquator und machte dies auch deutlich: "Das fand ich ehrlich gesagt ein bisschen komisch. Ich fand's nicht gut, mehr möchte ich nicht dazu sagen."

Rummenigge berichtigt die Hoeneß-Aussage

Um die Wogen zu glätten, fühlte sich Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge bemüßigt, seinem Freund Hoeneß zu widersprechen und die Angelegenheit richtig zu stellen.

"Da hat Uli vielleicht etwas missverstanden. Wir haben Mats Hummels kontaktiert und ihn gefragt, ob er sich das vorstellen kann", sorgte er bei "Sky" für Klarheit. Ob der Weltmeister tatsächlich wechselt, steht dagegen weiter in den Sternen.

Bayern und BVB wollen schnelle Entscheidung

Alle Beteiligten wollen eine rasche Entscheidung, am besten noch vor dem DFB-Pokal-Finale, in dem sich die beiden Teams am 21. Mai gegenüber stehen. Die besseren Karten hat der BVB in der Hand, denn Hummels' Vertrag läuft noch bis 2017.

"Es gibt nur zwei Möglichkeiten", verrät Watzke, "die Vorstellungen realisieren sich zu 100 Prozent oder es gibt keinen Transfer." Der 56-Jährige geht davon aus, "dass es relativ schnell eine Klärung gibt." Es wäre vor allem im Sinne von Hummels, der sich zwischen den Stühlen bewegt und zum Buhmann der Fans gemacht wird.

Christoph Nister

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